Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
Fluch belegt, aber i c h glaube, es ges c h a h im Auftrag eines Dritten.«
Dubhe war sprachlos.
»Der Fluch, d e r auf dir l a ste t , war auf jemand anderen g e richtet und wurde erst später auf dich übertragen. Ich erkläre dir, w ie d a s f u nktioniert: Es gibt einen verbotenen Z a uber, mit d em sich O bjekte schützen lassen. Weiß jemand, dass ein anderer ihm e t was sehr W ertvoll e s o der sehr Wichtiges en t wenden wil l , k ann er diesen Gegenstand mit einem Fluch beleg e n, wodurch den Dieb, egal wer es sein ma g , seiners e i t s der F luch trif f t. Di e s ist die einfachste Form. Wenn diese P e rson jedoch w e i ß , w er ein Interesse an d i e s em Ge g enstand haben könnte, kann sie dafür sorgen, d ass j e dweder D ieb a l s Ü b erträger des Fluch e s auf denjenigen fungiert, der den Diebstahl w ahrscheinli c h in Auftrag geben wird. Kannst du mir folgen?«
Dubhe nickte schwach. Das hörte sich ganz schön kompliziert an.
»Nehmen wir ein Be i s piel. Ei n bestimmter Magier besitzt ein mä c htiges magisches Artefakt und erhält Kenntnis, d a ss ein anderer M a g ier danach verlan g t, we i l e r wei ß , w a s er damit anfan g en k ann. In an d eren Händen wäre dieser Gegenstand wertlos. A l so ver f l u cht er diesen Gegenstand auf solc he Weise , d a ss sich di e ser Fluch auf alle Fä l le a uf diesen bes ti mmten Magier ü berträgt, egal wer n u n das O bjekt des Begehrens stehlen sollte. Ein sehr subtiles Verfahren, wenn man es sich genauer überl e gt. Denn sob al d d a s S iegel geschaffen i st, kann der erste M agier den zwe it en darüber unterrichten, s od a ss s i ch jener nicht nur von dem betreffenden Gegenstand fernhalten, sondern auch daran interessiert sein muss, dass er nie gestohlen wird. Verstanden?«
Dubhe nickte.
»Die Dokumente, die du ge s tohlen ha s t, waren durch solch ein Siegel gesc h ützt. Der Flu c h war ni c ht gegen di ch geri c htet, so n dern gegen den, der den Diebstahl in Auftrag gab. Nur hat die b e treffende Pers o n eine Mög l ic h keit gefunden, dem aus dem Weg z u gehen, und zwar dur c h eine Magie, die nur jemand kennen kann, der mit Aster zu tun h atte. Denn der Tyrann hat sie entwickelt. Man nimmt etwas Blut von der Person, die verfl u cht w erden s o ll, be l egt es mit einem bestim m ten Zauber und impft e s d a nn der Person ein, die als Sündenbock herhalten soll. Dir nämlich . «
Es war, als ordneten sich plötzlich alle Bruchstücke zu einem stimmigen G esa m tbild. D ohor. Dohor w ollte di es e D oku mente haben, in denen irge nd etwas stand bez üg l ic h des Bl u tpa kt s, den er mi t Yeshol geschlossen hatte. Der Fluch, der auf d iesen Dokumenten l astete, hätte D o hor treffen so ll en. Und um s i ch davon zu befr e ien, bat er den Höchsten W ä chter der Gi l de um Hilfe, der so zwei Fliegen mit ei n er Klappe sc hl a gen konnte. Der Flu c h ging auf Dubhe über, und als Belohnung erhielt Yeshol die Möglich k e i t, jenes Mä dch en an s i ch zu f e ssel n , das er als ve r irrtes Lamm der G ilde ansa h .
Dubhe starrte Sennar aus großen Augen an. »Dohor ...«
Ein rasender Z orn überkam sie. S o war sie doppelt missbr a ucht worden, war der Herrschs u cht i hres ei g enen K öni g s g eo p fert und für einen anderen aus rein polit i schen Gründen zu einem entsetzl i chen Tod und einem ebenso grauenhaften Leben verurteilt worden. Nicht mehr n u r die Gilde stand g e gen sie, ihr Fe i nd hatte ein Gesicht und einen Namen, es war der Feind der gesamten Aufgetauchten Wel t . Dohor.
Ihre Hände umklammerten die Tischkante so fest, dass die Fingerknöchel weiß wurden und ihre Arme vor Anstrengu n g zitterten.
»Verräter, verdammter Lügn e r!«, schrie s ie , s prang a u f u nd warf dabei den St u hl u m.
»Ber u hig dich ! « Sie sp ü rte Lo nerins Hand au f der Sc h u lter, schob s i e aber u nwirsch z u r Seite.
»Verdammt!«
»Die Möbel können nichts dafür«, sagte Sennar gleichmütig.
Dubhe starrte ihn zornig an. Im Moment hätte sie sich mit jedem anlegen können, doch erkannte sie in sei n en Augen nicht nur eine eiserne Entschl o ssenh e it, sondern a u ch eine Ant e iln a hme, wie sie s i e niemals vermutet hätte. S ie b a llte die Fäuste, schloss die Augen und bemühte sich, ihr häm merndes Herz und ihre Lungen, die k r ampfhaft nach Luft schnappten, zu beruhigen.
Mit fi ns terem Blick nahm sie wieder Pla t z. »Verratet mir, wi e e s sich brec h en läss t .«
Sennar lächelte kurz. »Wenn
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