Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
ihrer Rückkehr empfangen hatte, jedoch gedacht, dass sie ihn lieber unter vier Augen sprechen woll t e. A ls er sie nun vor Folwars Tür erblickte, f ühlte er sich g ä nzlich unvorbereitet. Blitzartig über l egte er, wi e er i hr entgegentreten, was er zu i hr sagen, wie er i hr seine Gefüh l e erklären so l l t e. D o ch s ie hob noch nicht ei nm al den B l ic k , wandte sich z u r T ü r, klopfte und trat vor ihm ein.
Wunderschön kam Theana ihm vor. So attraktiv hatte er sie nicht in Erinnerung, aber a u ch nicht so fern, a ls w ü rden Ge birge und Meere sie nu n trennen. Es war anders als die Distanz, die er zu Dub h e empfand, v ie l le ic ht aber sogar noch schmerzhafter, noch fremder.
Er folgte ihrem Kleid, das vor ihm hin und her wallte, und dann war er wieder da, wie in alten Zeiten, bei seinem verehrten Meister.
Lange unterhielten sie sic h , und Folwar u n terrichtete ihn über all e s, was sich in seiner Abwesenheit zugetra g en hatte. Von Tariks Tod wusste Lonerin bereits, der g anze Palast s p rach dar ü ber, d och d e r Me i st e r berichtete i h m nun in allen Einzelheiten von den Vorkommnissen.
Natürlich kamen sie auch auf San und seine magischen Kräfte zu sprechen.
»Er ist wirklich außergewöhn l i c h«, bemerkte Theana ernst.
Lonerin fiel auf, wie kühl sie ihn anblickte und wie selbstsicher sie sich gab. Auch sie hatte sich v erändert.
»Als wir uns berührten, spür t e ich eine Art E ner g iefl u ss zw i schen u ns b e i d en, eine magi sc he Kraft, wie i c h sie noch n i e er le bt habe.«
»Ido hat uns v on einer Reihe von Vorfällen während ihrer Reise erzählt, b ei denen San sei n e außerordentlichen magisc he n G aben u nter Beweis g est e llt hat«, fügte Folwar hinzu und ergi n g sich dann in ausführlichen Berichten über die Abenteuer des Gnomen mit dem jungen Halbelfen.
»Ihr glaubt also, dass er ganz besonders begabt ist?«, fragte Lonerin noch einmal nach.
»Das glauben wir nicht nur, das ist so«, bestätigte Theana trocken.
»Es ist s chon f a szinierend, w i e sehr er in v iel e rlei H insicht an den jungen Aster erinnert. Findet ihr nich t? «, warf Folwar ein.
»Wie meint Ihr das?«
»Nun, Aster war genauso ein Halbblut wie er, und genau wie er ganz außergew ö hnli c h begabt auf dem Feld d er Magie. Au c h A s ter begann mit u nbeabsichti g ten Za u bern, ü blicherwe i se He ilza u bern, g eradeso wie San.«
Lonerin spürte, wie ihm ein k a lter Schau e r durch die Gli e der fuhr. »Was wo llt ihr damit sagen? Dass e s ihm w i rklich vorherb e stimmt is t , den G eist des Tyrannen aufzunehmen?«
Folwar schüttelte den Kopf. »Nein, nein, so weit würde ich nie gehen. Dazu wissen w ir zu wenig. Dennoch bereiten mir diese seltsam e n Übereins t immungen Sor g e. A u f a lle F älle mü ssen wir k läre n , ob es da ta ts ächlich einen Zusammen hang gibt zwi sc hen außerge w öhnli c hen magi sc hen Fähigkeiten und d er Tatsache, ein H albblut zu sein.«
Dann war es an Lonerin, von seiner eigenen Reise zu erzählen. Er berichtete von all ihren Aben t euern in den U nerforsc h ten Landen und vor allem auch von den Dingen, die Sennar ihm erklärt hatte.
Folwar hörte mit großem I nteress e , aber a u ch wachsender Erschöpfung zu .
»Wenn es Euch zu sehr anstrengt, kann ich ja auch ein andermal weitererz ä hlen«, sc hl u g der junge Magier zaghaft vor. S e in Lehrer schien ihm in den wenigen Monaten, d ie e r u nterwe g s g ewesen war, se h r g ealtert zu s e i n.
Folwar schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich möchte alles erfahren, bevor der Rat der Wasser zusammenkommt.«
So fuhr Lonerin fort. Dabei w arf er hin und wieder Theana einen B l ic k zu, doch sie b lieb so kalt wie E i s. Int e ressiert hör t e sie sich a n , was er erzählte, aber o hne wir k liche Ant e ilnah m e.
Als Lonerin geendet hatte, blickte Folwar ihn aus müden Augen an. »Und du selbst willst diese Aufgabe übernehmen?«
»Wer käme d e nn sonst infra g e?« »Ein Rats m itglied.«
Lonerin spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. »Meister, ich ...«
Erschöpft hob F olwar eine H a n d . »I ch w e i ß , Lonerin, ic h w ei ß . A b er du bi st noch sehr j u n g , u nd der Za u ber i s t ä uß erst schwi e ri g . Und er mu ss g e l in g en!«
»Schwierig war die Durchquerung der Unerforschten Lande auch.«
»Ich w i ll d i ch n u r schon mit den Einwänd e n vertra u t machen, die man i m Rat erheben wird . «
»Sennar ist nicht mehr dazu in der Lag
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