Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
dort draußen herumläuft . «
»Gewiss, aber ich bin sicher, mit einem Drachen könnten wir der Flüchtenden im Nu habhaft werden, und Ihr müsstet n i cht a llzu lange auf den Ei ns atz e ines Drachenritters verzichten.«
»Ich führe Kri e g, verste hs t d u ? Kri e g! Und dazu brauche ich jeden Mann.«
»Wenn Ihr uns helft, we r den Euch sehr vi e le andere Männer zu Diensten s e in, das kann ich Euch versichern . «
Yeshol ha s ste e s, s i ch vor Do h or so kl e in zu machen, doch es ge s chah z u m R u hm Thenaars, und so schluckte er seinen Stolz herunter.
»Du wei ß t, w o rauf ich aus bi n . . .«, sagte Dohor mit schmei c helnder Stimme.
»Das werdet I h r auch zu gegebener Zeit erh a lten. Th e naars Kommen ist n a he, u nd Ihr so l lt s e in a u serwählt e r Sohn sei n .«
Diese Lüge er z ählte Yeshol de m König berei t s seit Jahren, s e it sie ihren Pakt geschlossen hatten.
Es war D ohor gewesen, d er d ie Bücher w ie d erbeschafft ha t te, denen Yes h ol di e Zauberformeln entnahm, durch die er As t e r zu neuem Leben zu erwecken hoffte. Zum überwi eg enden Te i l st a mmten sie aus dem Großen Land, lagen ve rs treut unter den Trümmern der alten Tyrannenfe s te, dort wo sich Dohor einen neuen Palast zu erba u en g edachte.
Als Gegenlei st ung dafür hat t e ihm Ye s hol versprochen, dass er, Dohor, sollte das Ex periment mit d em Tyrannen gelingen, H e rrscher der gesamten Aufgetauchten Welt werden wü rde. Eine Abmachung, die bis zu di es em Zeitp u n k t recht ordentlich funktioniert hatte.
»Versuch ja nicht, mich zu hintergehen. Du weißt, es enttäuscht mich, nicht
vol l ständig in deine Pläne e i ng eweiht zu se i n.«
Wie Y e shol w u sst e , hätte Dohor zu gern das Geheimnis der Riten geteilt, m it deren H i lfe As t er wiedera u fe r stehen s o llt e . A ber das war ni c ht möglich, w e il ihm dann klar geworden wäre, dass für ihn, s oll t e As t er wi e der leben, k ein Pla t z mehr war.
Yeshol war in e iner schwie r i g en La g e, denn au ch f ü r die Be r eitst e ll u ng ein e s Drachen verlangte Dohor eine Gegenleistung.
»Ich werde Euch die Beseelung toter Körper genauer erklären.«
Das l ieß s ich gu t ver k a u fen und k ostete Ye s hol nicht vi e l. »I ch hoff e , das wird nur der Anfang sein«, entgegnete Doh o r mit sc hneidender Stimme. »So i s t es . «
Der König lä ch elte grimmig im Halb du nkel. Dann wan d te er sic h ab und verließ ohne weiteres Wort den Te m pel.
Yeshol wartet e , b i s s i ch d i e Tü r hinter ihm g eschl o ssen hat t e, u nd trat da n n hinter die Thenaar-Stat u e, von wo a u s die Ge heimtreppe in den Bau der Gi lde hinunterführte. Nun galt es, eine w e itere dri ng liche An g ele g enheit zu verhandeln.
Lautlos, wie von ihm gewohnt, betrat Sherva, der Waffenmeister, Yeshols St u dierzi mm er. N ie m and im g anzen Ha u s v erstand s ich be sser a ls er a u f a lle Techniken des Anschleichens und den Kampf mit bloßen Händen.
Er war ein fast unnat ü rlich schlanker Mann mit langen Gliedmaßen, die durch hartes Training immer bieg sa mer gewor d en waren. Sein vollkommen kah l er Kopf u nd s e ine län g lichen G e s ichtsz üg e gaben ihm etwas von einer tückischen Schlange.
In jüngster Zeit nun wirkte sein Gesicht noch ausgezehrter als gewöhnlich. Das lag an s e inem schlechten Ge w isse n , e in e r unterschwelligen Angst, hervorgerufen durch die E r inneru n g an ein überflüssig e s G espräch mit Dubhe vor ein ig er Zeit, ein G espräch, das nun l e ider stark nach Verrat schmeckt e .
Tatsache wa r , dass er, Sherv a , Dub h e in d ir e kt bei der Fl uc ht a u s den Katakomben der Gilde geholfen hatte.
Da m als hatte s i e ihn v ö llig ve r zweifelt g efra g t, wo s i ch d ie Unter kü nfte der Wächter, der h öhergestellten Assassinen a lso, befän d en, d i e nicht im s e l b en Flügel wie d ie anderen Gild e nmitglieder schliefen. Und er, der sich nur der Zweckmäßigk e it halber und ohne an Thenaar zu glauben, in der Gilde au f hielt, hatte es ihr ve r raten. Wi es o, war ihm jetzt selbst ein Rä ts e l .
Und wenige Tage später war Dubhe geflohen.
Damit begann die Hölle für i h n. Wenn der H öchste W ä chter ihn jetzt zu s ic h beste l lte, vers pü rte er jedes M al e i nen Kloß i m Hal s , und s e in Herz schlug schnelle r .
Mit blassem, ernstem Gesicht kniete er auch nun vor Yeshol, der sitzen blieb, nieder.
»Nun, wie weit bi s t du mit d e inen Na c hfor s chung e n geko m
Weitere Kostenlose Bücher