Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
schafften sie es recht zügig, die Entfernung zu den Unerforschten Landen zu überwinden. Schon nach wen i g e n Stunden erreichten sie das andere Ufer. Hier würde die Jagd weitergehen.
»Wir müssen landen«, rief Rekla.
Auch wenn der Drache gewiss dafür gee igne t w a r , zw e i P e rs onen von ob en a u sz um achen, mu ssten sie z u nächst wi ed er nach Sp u ren zu s u chen, u m z u erkunden, welche Ric h tung die b e iden eingeschlagen hatten, und das war nur am Boden m ö g lich.
»Das wird schwierig«, grummelte der Gnom.
Er zog den Drachen noch ei n mal e i n wenig hoch, um das Gelände zu ü berblic k en, u nd was sie dort sahen, war al l es a n dere als e r m u ti g end. Zwar g ab es auch hie r , w ie auf d er S ei te der Auf g etauchten Welt, ein Ufer aus K ies, Erde u nd Schla mm , doch e s war n u r ein schmaler Streifen, an d e n sich unmittelbar der Wald anschloss, ein M e er von Bäumen, d ie s i ch wie So l dat e n n u r wenige Schritte vom Fluss entfernt aneinanderreihten.
»Da ist kein Platz! Wie soll Vhyl denn dort landen?«, rief der Gnom.
»Dann flieg noch ein Stück«, befahl Rekla, doch von oben sahen sie sofort, dass sich n u r d ichte Wälder v or ih n en a u sbreitete n .
»Das ist überall dasselbe.«
»Wir müssen h ier aber runter, verdammt n o ch mal«, f luchte Rekla, »sieh z u , wie du das anstellst!« »Unmöglic h. «
Die Nähe di e s e s abs t oßenden Gnomen, d e r T on seiner Sti mm e, d i e v o ll komm ene Gleichgültigkeit, mit der er auf alles, was sie ihm sagte, reagierte, ließen ihr das Bl u t zu Kopf s t ei g en. Unw i ll kü rlich zog s ie d en Dolch, u nd n u r F illa, dem zweiten Be g l e i t er, der ihre Hand festhielt, war es zu verda nk en, da s s die K lin g e nicht ihr Z i el t r af: d ie Kehle d es Gnomen.
»Lass mich! « , schrie sie wutentbrannt.
»Nicht j e tzt, und nicht auf di e se W e ise « , flüsterte ihr Filla i n s Ohr. »G e duld, Herrin . . .«
Rekla entwand sich seinem Griff und steckte den Dolch zurück. »Ich befehle hier!«, z ischte sie.
Es war ihr unangenehm, wenn ihr ein Körper zu nahe kam, und mehr noch hasste sie es, w enn es e in Unt e rgebener war, der sie anzufassen wagte.
»Flieg am Ufer entlang, dann werden wir schon sehen, wie wir landen können«, befahl sie dem Gnomen.
»Aber der Dra c he ist erschöpf t , er mu ss s ich e rholen.«
»Später. Los, tu, was ich dir sage!«, ließ Rekla sich nicht beirren.
Der G nom schna u bte la u t a u f, f üg te s ich ab e r Re k las W il len. Die Droh u ng mit dem Dolch war nicht ohne Wirkung geblieben.
Die Flügel nur ein paar Zoll über dem Wasser ausgebreitet, hielt sich der Drache mü hsam in der L u ft. Doch p lö tzlich sac k te er noch weiter ab u nd streifte d i e Wasseroberfläche. Sofort zog der Ritter die Zügel, und mit letzten Kräften schaffte es der Drache, wi e der aufzusteige n . Doch nicht lange, schon tauchte eine Flügelspitze wieder ins Wasser ein.
Aber damit nicht genug. Gleichzeitig begann das Tier wie wahnsinnig zu brüllen, während sein F lügel immer tiefer in den Fluss gezogen wurde. N u r der Gnom, die Z üg el fest i n der Han d , ko nnte sich im S a ttel halte n . Re k la st ü rzte in d e n F l u ss u nd sah u m sich her u m n u r noch sch äum endes Was s er sowie ein wenig entfernt etwas Grünes, das aufgeregt hin und her schwang. Dann wurde alles rot, und plötzlich hatte Rekla einen Geschmack im Mund, den sie nur allzu gut kannte und der ihre Eingeweide rumoren ließ. Blut.
Als sie es irgendwie schaffte, wieder aus dem blutroten Wasser aufzutauchen, erblickte sie z wischen enormen we i ßen Reißzähnen zwei schwarze Flügel, die wild um sich s chlu g en, sod as s d a s Blut hoch aufspritzte. D a neben der Gnom, d er mit d em S c hwert in d en Hän d en immer und immer wie d er a u s d em Wasser auftauchte und Hieb au f Hieb verteil t e in dem ver z weifelten Versuch, sich u nd sein e n Drachen zu retten.
»Lass ihn doch, du Idiot«, rief sie ihm zu, doch in diesem Moment schob sich ein riesengroßer Kopf aus dem Wasser, der halb von einem Pferd, halb von einer Schlange zu s ei n schien, u nd i n sei n em mit langen, scharfen Zähnen besetzten Maul zappelte der Drache. Einen kurzen Moment blieb Re k la vor Schreck das Herz stehen.
Dann schwamm sie los, mit letzten Kräften dem Ufer zu. Nicht jetzt, nicht bevor ich Thenaars Gnade wiedererlangt habe, nicht bevor diese Dubhe wieder in meiner Gewalt ist!
I mm er mü der zog sie d i e A
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