Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
rm e d u rch das Wasser, während s i e hinter s i ch das verzweifelte Sc hreien des Gnomen hörte. E n dl i ch bekam s i e eine frei l iegende Wurzel zu fassen, zog sich an Land und war gerettet. Kurz nach ihr erreichten auch ihre Gefährten das sichere Ufer. Sie aber hatte nur Augen für das gigantische Se eu ngeh eu er weiter drauß e n, dessen Kopf hin und her schaukelte, während es den Drachen verspeiste. V o n dem Gnomen aber, dem stinkenden respe k tlosen R i tter, war n i chts m ehr zu sehen, u nd f a st fre ut e s i ch Re k la d a r ü ber. Doch als sie wi eder zu d em S e eungeheu e r blickte, sah sie in einer Augenhöhle etwas funkeln. Auf di es e Ent f ernung waren die Umrisse eines so kleinen Gegenstands nicht leicht auszumachen, doch Rekla hatte keine Zweifel. D a s konnte nur ein Dolch sein, ein Dolch, der im Auge des Tier e s s t eckte. Und als sie jetzt noch genauer hinsah, erkannte sie auch zwei P f eilen de n, d i e aus dem Hals u nd der S t irn d er Riesenb e s t ie ra g ten. N u r e i n Mensch konnte dies getan haben.
»Sie waren hier.«
Filla und Kerav drehten sich zu ihr um, noch laut keuchend von der Anstreng u ng d es S chwimmens, ihre G es i cht e r schreckensb le ich. Rekla hingegen hatte ihre Angst bereits vergessen. Der Hass gab ihr neue K raft.
»Dubhe war hier . «
4
Unerforsc h te Lande
Eine ganze Weile noch bl i eb e n Dubhe und L onerin am Ufer des Saars l iegen und blickten fassungslos hinaus auf den F luss , w o s i ch d a s Un g ehe u er nach d e n schweren Verwundungen, d ie d ie Schatt enk ä m pferin ihm bei g ebracht h a tte, immer noch wild hin und her warf, w ä hrend sein Bl u t m ehr u nd m ehr das F l u sswasser f ä rbte.
Beiden fehlten die Worte, um zu beschreiben, was sie angesichts dieses grauenhaften Spektakels empfanden. Mit knapper Not war e n sie dem T o d entronnen.
»Wir sind ger e ttet«, keu c hte Dubhe irgendwann.
»Tja, durch unsere gute Zusammenarbeit, findest du nicht?«
Als sich Dubhe zu ihm umdrehte und in sein lächelndes Gesicht blickte, überkam sie eine derart i ge Erle i chterung, dass sie s e in Lächeln, ersc h öpft, erw i dert e . Dann richtete sie s i ch a u f u nd ver g r u b die Hände i m Sand d e s F l u ssufers. S i e ha t ten es geschafft, hatt e n wieder f esten Bo d en u n ter den Füßen, hatten zumindest schon einmal d i e Un e rforschten La n de erre ic ht.
Sie befanden sich auf einem schmalen Streifen Land, gerade mal so breit wie ein Men sc h lang, zum Teil aus Schlamm, zum Teil mit Gras bewa c h s en. Dort aber, wo das eigentliche Ufer endete, begann unmittelbar e in Wald, der wie e ine undurchdringliche Wand aus Bäumen mit verschlungenen Ästen und mächtigen Stämmen wir k te.
Die Farben waren kräftig: Volle Brauntöne vermengten sich mit dem leuchtenden Grün breiter, fleischiger Blätter. Zwischen den Asten wanden sich lange, faserige Lianen um ri es enhafte Farne und fremdar t ige Pflanze n . K ei n einziger Ba u m war ihnen vertra u t, keine einzi g e der unzähli g en Pflanze n arten, aus denen dieser Wald b e stand, schien in der Au f ge tauchten Welt vorzukommen.
Ein paar Schritte gingen sie in den Wald hinein, doch die eigenartige Stille, die sie sofort umfing, ließ sie unsicher stehen bleiben. Kein Vogelgezwitscher war zu hören, kein Rascheln im Unterholz, n o ch n i cht einmal ein Rauschen in d en Baumwipfeln. Sie hatten den Eindruck, d e r ganze Wald sei wie ein w i ld e s Tier, das a u f der L au er lie g e, u m s eine Be u te im nächsten Mo m ent anz u springen. Zu d em konnt e n s ie kaum d ie Hand vor Augen erkennen. Derart dicht waren die Baumkronen i neinander ve r woben, d a ss sie nur wenige Sonnenstrahlen hind u rchlie ß en, d ie a ls verei n zelte F l e cken au f dem Wald b oden auftrafen. Nur wenige Ellen w eit konnten sie sehen, dahinter schienen alle Bäume von der F insternis ve rs chl u c k t zu werden.
Es war genau dieses so völlig Fremde, Unbekannte, vor dem die Bewohner der Aufgetauchten Welt solche Furcht hatten, dass sie sich jah r hundertelang von dort fernhielten. A b geschreckt von der Sit u ation, beschlossen Du bhe und Lon e rin, z u nächst ein m al zu rasten u nd erst am näc h sten Tag l o sz u wandern. A uß erdem hatte Lonerin fü r die Za u ber alle Kräfte ein g esetzt u nd war völlig erschöp f t. Dubhe ging es ähnlich. So sc h ien es ihn e n ra ts am, abzuwarten und sich über die Lage klar zu werden.
Die B e ine übe r einandergesch l agen, saß Lonerin am
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