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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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wehtat. Da erstrahlte p lötzlich ein g relles L icht v om Ende d es T u nnels he r , und L onerin sch i rmte d ie Augen m i t einem Arm ab und bemühte s i c h, etwas zu erkennen. Als sich seine Augen an die H e lli g keit gewöhnt hatten, erblickte er etwas Wunde r schönes: Vor i h m breitete s i ch eine von Büsc h en u nd Bäumen um standene L i cht u ng a u s, in deren Mitte sich ein mä c htiger Baum mit silbernen Blättern erhob, der ein starkes orang e farbenes Licht ausstrahlte. Einen solch immensen Baum hatte Lonerin noch nie g e sehen. Von oben betrachtet musste er wie ein gli t zernder s i lberner Fleck im grünen Meer der B ä ume aussehen. Von dem helle n , v o n zahllosen Ä d er u ngen d u r c hzogenen Stamm gingen im unteren Teil u nzähli g e Verzwei gung en ab, die in der schwarzen fetten Erde verw u rzelt waren. Die sc h i l lernden Refl ex e des La u bw e r k s erhellten a l les r in g s u m in weitem Um k reis, wob e i d ie Blätter le ic ht zitterte n , o bwohl k einerl e i Windha uc h z u spüren war. Es war, als lebte der Bau m , a ls durchströme e i ne ununterbro c hene Kraft sein I n neres b i s t ief in di e Erde hinein.
    Es war ein Vater des Waldes, wie es sie auch in der Aufgetauchten Welt gab, in jedem Wald e i nen. Dabei ha n delte es s i ch u m ganz beson d ere Bäume, die von Urgeistern be w ohnt wurden und den Wälde r n, deren Wächter sie waren, Kraft u nd Lebenssa f t schen k ten.
    Jetzt wurde Lonerin alles klar. Der Baum mit seiner Za u berkraft war es gewesen, der s e in we g weisend e s b läul i ches Lic h t im Tunnel angezo g en hatte. Mit einem bewundernden Läch e ln betrachtete er d en Vater des Waldes. Er w u sst e , hier würde sie ni e mand finden u nd es n i emand wagen, ihnen etwas anzutun. Plötz l ich z u c kt e er z u sammen: Etw a s hatte s e in Bein g estrei f t.
    Da sah er Du b he, d ie ihn mit verschl e i e rten, aber offenen Augen und leidender Miene anblickte. Sie war zu ihm gekrochen.
    »Wir haben es geschafft!«, rief er.
    Dubhe konnte sich n o ch kaum bew e gen, hatte aber ein Minimum an Geistesgegenwart wiedererla n gt. A l s ihr die Sinne geschwunden waren, hatte sie no c h gemerkt, da s s d i es kein normaler S c hlaf s ein konnte, u nd sic h gegen die Wirkung d es Giftes gewehrt. E s war ihr g el u n g en, nicht in t ief s ter Bewusstl o sig k eit zu v ersink e n, aber d e nnoch hatte sie von ihrer Flucht nur schemenhaft etwas wahrgenommen und fü hl te sich j etzt vo llkommen verwirrt. Sie konnte sich nur noch erinnern, dass ihr Körper, von einer starken Übel k eit ergriffen, hin und her gescha u kelt wurde, w ä hrend sich ihr g leichzeitig ei n e harte Kante in den Unterleib presste. Aber wieso waren sie geflohen? Und wie waren sie hierher gekommen? Sie wusste e s n icht.
    Lonerin half ihr jetzt, sich mit dem Rücken an den Stamm eines immensen Baumes zu lehnen. Undeutlich erkannte Dubhe, dass sie sich auf einer Lichtung befan d en mit einem ganz eigenarti g en L i ch t, an das s i ch ih r e A ug en noch nicht gewöhnt hatten. Ihr G efährte kam ihr sehr erschöpft v or, se i n G esicht sah m it g eno mm en a u s, u nd seine Hände zit t ert e n. Aber sie ve rs tand n i cht, w a s l o s war. Offenbar zirkulierte das Gift immer noch durch ihren Körper und verhinderte j e den k laren G edan k enfluss. Da h er schl o ss s ie d ie Au g en und versuchte, ko n zentriert in ih r en Körper hineinzuhorchen, um sich ein pa ss endes G e g en g ift einfallen zu l a sse n .
    Lähmungserscheinungen beim Sprechen und beim Bewegen der Gliedmaßen. Verschleierter Blick. Verwirrung.
    Die Symptome waren klar, hatten jedo c h nichts Außergewöhnliches und wu rden von vi e len Gif t en in der Aufgetaucht e n Welt hervorgerufe n . Das machte die Sache n i cht ei n facher.
    »Keine Sorge, ich weiß, was du brauchst.«
    Sie öffnete die Augen und s ah mit ve rsc hwommenem B li c k, wie L onerin seinen Dolch zog und in das Holz hinter ihr stach.
    Sie spürte, wie der Baum l e ic h t erschaudert e , fast so, als empfinde er einen Schmerz, und kurz darauf schon beugte sich Lonerin m it zum Kelch zusammengele g ten Händen zu ihr herab. »Trink . « Sie fragte nicht lange nach und trank g i erig au s seinen Händen d i ese milchige Flü ss igkeit. Kühl und wohltuend l i ef s ie ihr die Kehle hin u nter. Das Allheilmittel gegen jede Kran k heit. Sie hatte noch nie davon gekostet, denn es war äußerst schwer zu finden. Die Väter des Waldes waren heili g , durften n u

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