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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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e in, ohne Be is t a nd, so w i e da m als, als sie noch ein kleines Mädchen war.
    Mit einem Tritt stieß sie die Flasche mit dem Schlafmittel um, die Dubhe ihr vor die Nase gest el lt hatte, und st and auf. S ie k a nnte es gut, di es es Gebräu, se l bst d er u nerfahrenste Ass a ssine w uss te e s herz us te l len. D i e F l üss i gk eit er g oss s i ch ü ber den B o den, un d Dämpfe s t ie g en a u f.
    F illa l ehnte an einem Ba um sta m m u nd at m ete sc hwer. O b wohl weiter ent f ernt von der Flasc h e, hatte das Schlafmittel bei i h m intensiver gewirkt, und er hatte Mühe, vollkommen zu s i c h zu kommen. Als er je d o c h zu Rekla auf s ah, er k annte sie in s einen Aug en Sch u ld g ef ü hle, d ie ihre W u t noch st ei gerten.
    »Das haben wir alles nur dir zu verdanken«, zischte sie.
    Ohne etwas zu erwidern, sch a ute er weiter z u ihr auf mit d em Bl i ck ein e s Menschen, der eine Strafe erwartet und s i ch au ch nichts an d eres w ü nscht, a ls bestraft zu we r den.
    »Erstens hast du die Glasscherbe übersehen, und zweitens hast du n i cht d ara u f geachtet, ob s i e a u ch w irklich trinkt, a ls du ihr den Tr a nk gab s t . «
    »Ja«, antwortete Filla nur, fast erleichtert.
    Da stürzte sich Rekla auf ihn und begann, wie wild auf ihn einzuschlagen. D as bra u chte sie je t zt, d en bera u s c henden G eruch von B lut in d er Nas e . Widerstan d sl o s s t eckte F i lla a lle Faust s chläge und Tritte ei n . Rekla hatte r e cht, e s war seine Sch u ld u nd die Str a fe ve rd ien t . Aber es war nicht nur das Verlangen zu büßen, das ihn bewegte. Nein, Rekla brauchte jetzt einfach jemanden, an dem sie ihren Zorn u nd ihr Enttä u sch u ng a u slas s en k onnte, u nd F illa fre u te s i c h, als das Werkze u g dienen zu d ü r f en, d u rch das s eine Herrin ihren Frieden wiederfinden würde.
    Endl ic h l i eß R ek la von ihm ab u nd setz t e s ich zu Bo d en. Als sie in s ein geschwollenes Gesicht blickte, überkam sie g roße Genug t uung. »Steh auf!«, befahl sie ihm.
    Er gehorchte, erhob sich wankend und schaffte es, auf den Beinen zu bleiben.
    Voller Zuneigung und Mitgefühl sah er sie an.
    »Jetzt setzen w ir ihr nach und rasten n i cht e h er, b i s wir s i e g efunden haben. E s wird nichts gegessen, nichts getru n ken, nur gelaufen«, erklärte Rekla.
    F illa n i c k te.
    »Und wenn du mir zur Last wirst, lasse ich dich zurück.«
    »Das versteht sich, die Aufgabe ist wichtiger als meine Person«, antwortete er mit zitternder S t i mm e. Er w uss te, dass Re kl a e s ern st m einte, un d f ür c h tete s i ch davor.
    Noch einen A u genblick sah sie ihn an u n d kümm erte sich dann noch ei nm al u m ihre Tasch e .
    Der Trank für die ewige Jugend war verloren. Nur wenige Tage würde es dauern, bis Falten ihr Gesicht verunstalten u nd die Ha u t u m ihre Knoch e n r u nzelig w ü rde. S ie b a llte d ie F ä us te vor W u t über di es en w eiteren Affront des Mädchens. D o ch letz t lich k am es dara u f je t zt nicht mehr a n: Ihr Glaube würde sie st ü tzen u nd ihr Halt g ebe n , b i s di es es M ä dchen end gü lt i g vor ihr im S t a u b la g .
    Drei Tag lang z og Dubhe wei t er, ohne g enau zu wisse n , ob die R icht u ng stimmte. Sie rastete kaum, bis auf wenige Stunden in der Nacht, in denen sie aber a u ch wachsam blieb u nd die Hand nicht vom Dolch nahm.
    Dabei ve rsuc hte s i e, dem La u f der Sonne ho c h ü ber ihr zu f ol g en, sah vor sich aber nur die L i chtinseln, d ie i hre S t rahlen du rch das dichte Blattwerk der Ba umk ronen hind u rch a u f d e n Waldbo d en warfen.
    Sie musste sich in westlicher Richtung halten, im Westen lagen die Berge, und sie verließ d en F l u ssla u f, a l s sie zu m ersten Mal deren Umris s e am Horizont v or s i ch erkannte.
    Mit jedem Tag jedoch schwanden ihre Hoffnungen, wusste sie doch immer weni g er, wo s i e s i ch ü berha u pt b e fand. War es Sch i c k sa l , d ass ihre P läne nie a u f g in g en, ihre W ü nsc h e sich nie erfüllten?
    Der Wald hint e r ihr schw i eg wieder, so a l s m ache er s ich nichts a u s ihr e m Leid und warte g e d uldig, dass ihre Reise e n dete. An fle i schfressenden Pflanz e n, weinenden M a s k en ähnlich, s t reifte si e entlang, verschlungenes As twerk v e rsperrte ihr den Weg, d o ch D u bhe sp ü rte ke i ne Gefahr. U n d sie, d ie e igentlich an keinen Gott und kein Jenseits glaubte, fragte s i c h, ob d i es e P fla n zen vi e lle ich t d ie Seelen Versto r bener waren. Für

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