Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
Salbe war kühl, ihre Ber ü hrun g en waren sanft, liebevoll. Lonerin labte sich an d i esem Gefühl und dachte bei s ich: D a s ist d oc h fast zu schö n , u m wahr zu sein.
»Dann habe ich mich auf den Weg gemacht, u m dich zu s uc hen.«
»Woher wusste du eigentlich, wo ich war und d a ss ich überhaupt noch lebte?« Lonerin bl i ckte u nwillk ü rlich a u f ihren Oberarm, a u f die S t ell e , d ie von d e n hellen F arben des h e i m t ü c k i s chen S ym bols verunstaltet wu rde. Dabei verspürte er einen S t ich i n der Br us t u nd d a s u nbänd ig e Bedürfnis, s ie an sich zu d rück en.
»D u rch das S i eg el.«
Dubhe betrachtete es mit fragender Miene.
»Wie alle Magier bin ich in der Lage, dessen Kräfte wahrzunehmen. Solche Siegel sind ja sehr vi e l m ächti g er a l s ir g endwelche anderen Zauber. Und es gibt Formeln, die e i gens dazu en t wickelt wurd e n, um die magische Spuren, d i e s i e hinterlassen, aufzuspüren. Solch eine F o rmel habe ich benu t zt, um dich zu finden.«
Dubhe löste ihre Hände von den Wunden und ging sie in der nahen Quelle waschen.
»Was hattest du eigentlich vor, als ich dich fand?«, fragte Lonerin plötzlich.
Sie verharrte in der Bewegung, antwortete a b er nicht.
»Du bist i mm er tiefer g es u n k en, u nd e s sah so a us , a l s w o l l test du g ar ni c ht m ehr ho c hkommen . «
Sie erhob s i ch u nd k am zu ihm z u r ü c k . »Und was war d a s f ü r ein Ha s s in deinen Augen, als uns Rekla und Filla überfallen haben?«
Lonerin war v e rblüfft. »Das ist doch jetzt egal.«
»Nein, das ist es nicht.«
»Du willst mir bloß ausweichen.«
»Du mir auch.«
Lonerin blickte sie einige Augenblicke lang an und seufzte dann. »Was ist eigentlich geschehen nach meinem S t urz in d ie T i efe? « , frag t e er.
Dubhe setzte sich neben ihn, schlug die Beine übereinander und begann zu erzählen, knapp und bündig, wie es i h re Art war, und doch hörte Lonerin hera us , wie se h r sie g elitten haben mu sste. Du rch Re k las M i sshandlun g en, die Gefan genschaft, und dann auf ihrer einsamen Wanderung ohne Hoffnung, ohne klar es Ziel.
»Du warst fantastisch«, bemerkte Lonerin, als sie zu Ende erzählt hatte. »Ich w u sste d och, d ass du nicht a u f g eben w ü rde s t.«
Sie lächelte ihn zurückhaltend an. »Ach, ich bin doch nur so umhergeirrt, und du hast ja sel b st g esehen, da s s ic h bereits a u f g eben wollt e .«
Lonerin schüttelte den Kopf. »Die Richtung stimmt schon. I ch habe e s mir noch mal auf der Karte angesehen. Ja, ich spüre e s, es ist gar nicht mehr so w e it.«
Sie lächelte wi e der, wenig üb e rzeugt, und er nahm sie in d e n Arm u nd kü sste si e . Sie w iderset z te s i ch nich t , er w iderte den K uss , doch Loner i n schmec k te d a rin immer noch etwas von Kälte und Schmerz.
Bald werde ich sie all dem Leid entreißen, werde sie von der Bestie befreien und sie dem Zugriff der Gilde entziehen. Ich werde sie retten, und dann wird sie nur noch mir gehören.
15
Unter dem Land des Feuers
Ido brachte das Pferd zum Stehen, und San erwachte aus dem leichten Schlaf, in den er gesunken war. Seit der Gnom w i eder Herr der Lage war, waren sie ohne Unterlass geritten, und nun waren sie bei d e voll k o mm en erschöpft.
Sich die Augen reibend, sah sich der Junge mit erstaunter Miene um: Aus der Wüste mit einigen verdorrten Sträuchern hier und d ort ragte mä c htig, all e s beherrschend der Vulkan Thal auf.
»Steig ab«, forderte Ido ihn auf. »Ohne deine Hilfe komme ich von diesem Gaul nicht runter . «
San gehorchte, ohne lange Fragen zu stellen. Er schien dem Gnomen blind zu vertrauen.
Diverse Flüche murmelnd, landete Ido auf dem Boden, stand dann einige Augenblicke gebückt da und versuchte, zu Atem zu kommen. Als er sich besser fühlte, be g ann er, s ich prüfend umzuschauen.
»Was suchst du denn?«, fragte San.
»Ein Zeichen. Vor drei Jahren habe i c h es hier hinterlassen, und es müsste eigentlich noch da sei n. «
Jetzt fuhr Ido mit den Hä n d e n über den Er d boden, b is er e ndlich gefunden hatte, was er s u chte. Er läch e lte.
»Hilf m ir m al.«
Er deutete auf den Zipfel ein e r Plane, d ie in all dem Sand kaum zu sehen war. Die hatte er d am als in der Z ei t ihres Widerstands schon be n utzt, denn sie war idea l , um d ie g ehei men Zugä n gen zum unterirdischen Kanalsystem des Landes d e s Feuers zu tarnen. Sie bes t and aus e inem speziellen G e webe, das Soana zudem mit ei
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