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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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»Atroth und ich sind schon seit unserer Kindheit befreundet. Als er den Thron bestieg, habe ich ihn unterstützt. Er war ein guter König – das ist er noch immer –, aber die Rebellen haben ihn dazu gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die niemandem gefallen haben. Ja, es hat einige Gräueltaten gegeben, aber diese wurden auf beiden Seiten verübt, und keiner der Soldaten, die mir unterstehen, war daran beteiligt. Keiner. Ich habe versucht, dich so gut wie möglich vor der Gewalt zu beschützen, aber du hast selbst gesehen, zu was die Rebellen fähig sind …«
    »Der Hof ist auch nicht gerade unschuldig.«
    »Die Rebellen sind weitaus schlimmer …«
    »Ihr habt ihre Köpfe als Nachricht geschickt!«, brülle ich.
    »McKenzie, bitte.« Er greift nach meinem Arm, aber ich entziehe mich ihm. Doch ich hätte mich lieber abwenden sollen, denn so sehe ich, wie er in sich zusammensackt.
    »Er hat dich gegen mich aufgehetzt«, sagt er und greift blind hinter sich, um sich am Schreibtisch abzustützen.
    Ich halte den Rücken gerade und recke das Kinn hoch. »Er hat mich gegen den Hof aufgehetzt, das muss ich zugeben.«
    Er schüttelt den Kopf. »Du darfst ihm nicht trauen, McKenzie. Bitte vertrau ihm nicht. Er hat nicht die Wahrheit gesagt und deine Unsicherheit gegen dich eingesetzt.«
    »Meine Unsicherheit?«, wiederhole ich. »Unsicherheit! Ich habe zehn verdammte Jahre auf dich gewartet, Kyol! Ist dir klar, wie erbärmlich das ist? Keine vernünftige Frau würde so lange auf einen Mann warten, aber ich habe es getan, weil ich so dumm war, zu glauben, dass ich die Hauptrolle in einer Art Märchen spielen würde. Dank meiner Wahnvorstellungen konntest du mit mir machen, was du wolltest!«
    »Ich habe dich gut behandelt.«
    »Nein, du egoistisches Arschloch, das hast du nicht. Du hast mich manipuliert. Du hast mich geküsst, als ich sechzehn war, um dir meine Loyalität dem Hof gegenüber zu sichern, und jetzt sagst du all das, was ich hören will, damit ich mich auch noch an die kleinste Hoffnung klammere. Weißt du was: Scheiß drauf! Scheiß auf dich! Du hast dich nie wirklich für mich interessiert!«
    »Da irrst du dich, McKenzie. Das stimmt nicht. Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt.«
    Mein Herz pocht wild in meiner Brust. Ich werde mir das nicht anhören, ich werde mich von ihm nicht länger manipulieren lassen. »All diese Worte wollte ich seit zehn Jahren von dir hören, Kyol. Wie praktisch, dass du sie jetzt sagst, wo ich damit drohe, nicht länger für euch die Schatten lesen zu wollen.«
    Er macht einen Schritt auf mich zu. »Ich sage das nicht, um …«
    Ich weiche zurück. »Ich glaube dir nicht mehr.«
    »Wenn du mir doch nur zuhören würdest.« Er kommt näher.
    Mein Absatz schlägt gegen die Wand. »Ich habe dir zugehört. Ich habe mich viel zu lange an jedes verdammte Wort geklammert, und ich habe genug davon. Ich habe genug von d …«
    Sein Mund drückt sich auf meinen und bringt mich zum Schweigen. Er presst mich an die Wand, drückt sich so fest gegen mich, dass ich nicht entkommen könnte, selbst wenn ich es gewollt hätte. Und ich sollte es wollen. Ich sollte nicht so zittern, sollte nicht zulassen, dass meine Knie weich werden und er mich festhalten muss, während er mich küsst. Die Chaosschimmer auf meiner Haut werden wach, tanzen aufgeregt, schießen über meinen Hals, mein Kinn, durch meine Lippen und in ihn hinein. Er schnappt nach Luft, als die Hitze ihn trifft.
    Schlagt sie, geht mit ihr ins Bett, mir ist es egal, was Ihr tut.
    Kyols Lippen lösen sich von meinen, aber er umfasst mein Gesicht mit beiden Händen.
    »Bitte, Kaesha. Du kennst mich.«
    Ich lege beide Hände auf seine Brust und schiebe ihn weg. »Nein!«
    Er hätte nicht weggehen müssen, wenn er es nicht gewollt hätte, aber er macht mir Platz und geht an die gegenüberliegende Wand. Als er sich dagegen lehnt und ebenso besiegt wie verzweifelt aussieht, muss ich mich abwenden. Es ist schwer, die Liebe zu jemandem wieder loszuwerden. Ich will ihm nicht wehtun, aber er ist nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe. Er ist nicht Kyol. Er ist ein Fremder. Ein Mörder.
    Ich starre aus dem Fenster hinter seinem Bett. Die silbernen Mauern, die den Palast umgeben, sind in der Ferne zu sehen. Innerhalb der Mauern haben die reicheren Kaufleute und Adligen von Corrist ihre Häuser. Die Edelleute haben auch noch woanders Residenzen, und die meisten der Händler haben vermutlich seit Jahren nichts mehr selbst verkauft,

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