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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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zerspringt in einer netten Fontäne aus Glas und Purpurrot. »Ich habe Nein gesagt, Aren.«
    Er starrt erst die Wand und dann mich an. Ich könnte schwören, dass er amüsiert aussieht. »Du bekommst ja wieder Farbe. Und dein Funken ist auch wieder da.« Seine Hand streicht über meinen Unterschenkel, als er ins Wasser greift, um es rauszulassen.
    »Entschuldige«, meint er grinsend.
    Es tut ihm überhaupt nicht leid. Er spielt absichtlich mit mir, neckt mich sogar.
    »Ein Handtuch wäre jetzt nett«, fauche ich.
    Er neigt den Kopf ein wenig. »Natürlich, Nalkin-Shom .«
    Dann macht er einen Schritt über meine schmutzige Kleidung. Sie ist mit seinem Blut befleckt. Ich hoffe, dass ich sie nicht wieder anziehen muss. Hoffentlich hat Kelia etwas Neues gestohlen. Hoffentlich …
    Mein Herz setzt einen Schlag aus, als ich meine Jeans ansehe. Das Handy des Vigilanten! Ob es noch in der Tasche steckt? Ich kann es so nicht erkennen, da die Jeans zusammengeballt auf dem Boden liegt, aber hätte Aren nicht was gesagt, wenn er es gefunden hätte?
    Er kommt zurück, bevor das Wasser ganz aus der Wanne abgelaufen ist. Ich gebe mir große Mühe, meine abgelegte Kleidung keines Blickes zu würdigen, während er mir ein Handtuch reicht, das ich nach dem Aufrichten um mich wickle.
    »Wo sind wir?«, frage ich mit Unschuldsstimme.
    Aren verschränkt die Arme und sieht mich an. »An einem sicheren Ort. Du wirst deine alten Kleider tragen müssen, bis wir dir neue besorgt haben.«
    »Okay«, erwidere ich und sehe die Jeans noch immer nicht an. Ich muss auf andere Art herausfinden, wo wir sind. Das dürfte nicht allzu schwer werden. Aren muss bloß aus dem Badezimmer gehen. Ich spüre seinen Blick auf meiner Haut. Unsicher wickle ich das Handtuch fester um meinen Körper.
    Aren legt mir die Hand auf den Ellbogen, als ich schwanke. »Du hättest mehr von dem Cabus trinken sollen.«
    »Mir geht es gut«, lüge ich. »Gibst du mir ein paar Minuten, um mich anzuziehen? Bitte?«
    Das »Bitte« ist fast schon zu viel. Er kneift die Augen zusammen.
    Dann sieht er zum Fenster hinüber. »Wir sind im ersten Stock«, sagt er. »Kann ich darauf vertrauen, dass du nicht rausspringst?«
    »Das Handtuch wird wohl kaum bis auf die Erde reichen.«
    Meine freche Antwort verscheucht sein Misstrauen. Er lacht. »Schön, dass du dich besser fühlst, meine Nalkin-Shom. «
    »Ich bin nicht ›deine Irgendwas‹«, fauche ich, aber er hat das Badezimmer schon verlassen.
    »Idiot«, murmele ich, aber als ich mir das Wasser aus den Haaren drücke, merke ich, dass ich grinse. Das ist nicht gut. Das ist überhaupt nicht gut. Du darfst nichts für ihn empfinden. Er manipuliert mich, dreht meine Gefühle herum und herum, sodass ich, wenn sie aufhören, sich zu drehen, Wachs in seinen Händen bin. Ich muss von ihm weg. Sofort. Bevor ich noch anfange, alles zu glauben, was er sagt.
    Ich runzle die Stirn. Glaube ich einige der Dinge, die er mir erzählt hat? Ich habe aufgehört, ihn als Falschblut anzusehen. Ich weiß nicht mal, ob ich Sethan noch für eins halte. Wenn Aren in der Hinsicht die Wahrheit gesagt hat, dann ist es durchaus möglich, dass auch einige der anderen Dinge, die er mir erzählt hat, nicht gelogen sind.
    Wie Kyols Lebensbund.
    Mir fällt mein Traum wieder ein. Alles ist so konfus. Es wäre noch schlimmer, wenn mich Paige nicht wirklich zu dem Doppeldate überredet hätte. Ich hatte fast vergessen, dass mich Kyol dazu ermutigt hat, mit anderen Männern, anderen Menschen auszugehen. Vielleicht hat er das getan, weil er sich da längst mit Jacia getroffen hat? Aber er hätte es mir doch erzählt, wenn er einem Lebensbund zugestimmt hätte. Ich würde es ihm ja schließlich auch erzählen, wenn ich heiraten würde. Der Lebensbund ist mit Ehe vergleichbar, aber viel seltener, weil er dauerhaft ist. Ein Bundweber verbindet die Magie zweier Fae miteinander und vereint sie fürs Leben. In der Welt der Fae gibt es keine Scheidungen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Tod der einzige Weg ist, diesen Bund zu brechen.
    Da ist wieder dieses Pochen hinter meinen Augen. Ich weiß nicht, ob Aren lügt oder ob ich mich selbst belüge. Ich hasse diese Zweifel. Ich muss mit Kyol sprechen.
    Ich steige aus der Wanne und hebe mit angehaltenem Atem meine Jeans auf. Das Handy steckt genau so in der Tasche, wie ich es hineingesteckt habe. Ich schalte es ein. Als das Display beleuchtet wird, atme ich erleichtert aus. Hurra, es funktioniert.
    Ich muss Paige eine

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