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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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Nachricht hinterlassen. Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wo ich mich befinde und wie lange es dauern wird, bis der Hof meine Botschaft erhält. Wird sich Kyol täglich bei ihr melden? Lässt er sie von jemandem beschatten?
    Ich ergreife das Handy und starre aus dem Fenster. Ein schwaches Licht leuchtet hinter den Jalousien. Ich gehe hinüber und sehe hindurch. Das Licht kommt von einer Straßenlaterne. Die Zeit auf dem Display besagt, dass es Mitternacht ist, aber ich habe keine Ahnung, in welcher Zeitzone ich mich befinde. Paige hat keinen regelmäßigen Tagesablauf. Sie könnte auf einer Party sein oder tief und fest schlafen.
    Okay. Fangen wir mit Plan B an. Ich drehe den Wasserhahn am Waschbecken auf, um ein paar Hintergrundgeräusche zu haben, dann rufe ich die Polizei an.
    »Neun – eins – eins, bitte nennen Sie die Art des Notfalls.«
    »Mein Name ist McKenzie Lewis«, sage ich der Frau, während ich meine Jeans überziehe. »Ich werde von … einigen Leuten festgehalten. Gegen meinen Willen. Ich brauche Hilfe.«
    »Können Sie mir sagen, wo Sie sich befinden, Ma’am?«
    Ich ziehe die feuchte Jeans über meinen Slip. »Äh, nein. Tut mir leid. Können Sie es mir sagen? Können Sie diesen Anruf zurückverfolgen?«
    »Wir werden Ihre Position in wenigen Minuten haben. Sie sagten, dass Sie von Leuten gegen Ihren Willen festgehalten werden? Wie viele sind es?« Sie ist ruhig und meiner Meinung nach ziemlich skeptisch.
    Ich hebe mein Satinnachthemd vom Boden auf und wünsche mir, ich hätte ein T-Shirt. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Kennen Sie ihre Namen?«
    Ich werfe einen Blick zur Tür. »Nein, das tue ich nicht. Können Sie mir sagen, in welcher Stadt ich mich befinde?«
    »Sie haben Cleveland neun – eins – eins angerufen.«
    »In Ohio?«
    »Cleveland in Georgia, Ma’am. Werden Sie bedroht? Sind Sie verletzt?«
    »Nein, ich … Schicken Sie einfach jemanden her. Bitte.« Ich lege auf und hoffe, dass sie genug Zeit hatten, den Anruf zurückzuverfolgen.
    Dann wähle ich Paiges Nummer, während ich mir das Nachthemd über den Kopf ziehe. Als sie abnimmt, halte ich die Luft an.
    »Ja?«, fragt eine schläfrige Stimme.
    »Paige, hier ist McKenzie. Bist du wach?«
    »McKenzie?« Sie klingt verwirrt. Na, super.
    »Du musst aufwachen, Paige. Ich bin in Georgia.«
    »Was?«
    »Hat dich Kyol aufgesucht?« Sie schweigt, und einen Moment lang befürchte ich schon, dass sie aufgelegt hat.
    »McKenzie, bist du das?«
    Endlich. »Ja, hast du …«
    »Wo zum Teufel bist du gewesen? Du hast versprochen, zu Amys Junggesellinnenabschied zu kommen.«
    Ich schneide eine Grimasse. »Ich weiß. Es tut mir wirklich leid, aber das hier ist wichtig. Hast du …«
    »Du kommst zur Hochzeit«, sagt sie mit drohendem Unterton, damit ich es ja nicht wage, ihr zu widersprechen. »McKenzie, wenn du mich da alleine lässt, dann schwöre ich …«
    »Ich werde da sein!«, flüstere ich, so laut ich es wage, ins Telefon. »Ich komme zur Hochzeit, wenn du mir jetzt eine Sekunde zuhörst. Du musst Kyol sagen, dass ich in Cleveland, Geor …«
    Mir wird das Handy aus der Hand gerissen. Ich wirbele herum und will es mir wieder schnappen, aber Aren schleudert es gegen die Wand und trifft genau die Mitte des purpurroten Flecks, den ich produziert habe, als wäre er eine Zielscheibe.
    Er legt die Hände um meine Arme. »Kann ich dich nicht mal für eine Minute alleine lassen? Wen hast du angerufen?« Seine Finger bohren sich in meine Haut. »Wen?«
    »Aren, du tust …«
    »Naito!«, brüllt er.
    »Du tust mir weh«, beende ich meinen Satz, doch Aren lässt mich nicht los.
    »Was ist los?«, will Naito wissen und stürmt in den Raum. Kelia und Sethan sind direkt hinter ihm.
    Aren deutet auf das Handy, aber sein Blick bleibt stur auf mich gerichtet. Ich würde am liebsten im Boden versinken. Das ist der Gesichtsausdruck, den ich bei ihm gesehen habe, als er Tom gefoltert hat, und – oh Scheiße – was ist, wenn er dasselbe bei mir macht? Was ist, wenn er verlangt, dass ich ihm sage, wo das Sidhe Tol ist? Wenn er mich wirklich bedroht, werde ich dann nachgeben?
    »Aren, bitte.«
    »Sie hat den Notruf gewählt«, sagt Naito, der die Liste der letzten Anrufe durchgeht. »Und noch eine andere Nummer.«
    »Immer, wenn ich denke, dass ich bei dir Fortschritte mache …« Aren schließt die Augen und senkt den Kopf. Ich spüre, dass er zittert und versucht, die Kontrolle über das zu behalten, was auch immer in ihm tobt. Er drückt meine

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