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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ihn die ganze Woche geübt habe, hoffe ich das ebenfalls. Es wäre schade um den ganzen Unterricht.«
»Komm - wir sagen den Musikern, sie sollen einen spielen. Im Moment fiedeln sie bloß ein wenig herum, damit die Zeit vergeht, aber ich sehe keinen Grund, warum wir nicht mit dem Tanzen beginnen sollten. Dafür sind wir schließlich hier.« Er nahm Miras Hand so zärtlich, als könnte sie brechen, und führte sie weg. Emun sah ihnen nach, in seinen Augen lag ein wenig Trauer. »Stimmt etwas nicht, Emun?«, fragte Mikhail.
»Nein, nein. Es ist nur, weil Dani so … unbeschwert ist. Ich wäre auch gern so.«
»Ach was«, warf Valenta ein. »Er hat genauso feuchte Hände wie du auch, Emun.«
»Aber man sieht es ihm nicht an!«
»0 doch, Mira sagt, seine Hand zittert wie eine Schüssel Rotbeerpudding, wenn sie sich berühren, und ist nass wie ein Fisch.«
Diese spöttischen Worte schienen Emun ein wenig zu trösten. Mikhail staunte einmal mehr über Valentas Fähigkeit, Dinge, die aus jedem anderen Mund grausam klingen würden, so auszusprechen, dass sie sich absolut vernünftig anhörten. Emun zupfte kurz an seinem Rock und straffte seine schmalen Schultern.
Mikhail spürte mehr, als dass er es hörte, dass jemand hinter ihn getreten war, und drehte sich um. Dom Aldaran war gerade hereingekommen, er trug den großartigen Kilt, den seine Domäne gelegentlich vorführte. An seinem breiten Gürtel hing eine schwarzweiße Felltasche, und ein Schwert baumelte an der linken Seite. Alles in allem wirkte sein Äußeres kriegerischer, als es dem Fest angemessen war.
Dom Damon lächelte Mikhail an, ein Entblößen der Zähne, das nicht viel mit einem echten Gruß gemein hatte, und nickte den Kindern zu. Er musterte Mikhail mit seinen blassen Augen von Kopf bis Fuß und runzelte die Stirn. »Das ist ja ein reizender Aufzug, Mikhail, aber ich wette, er wird ganz schön jucken, bevor der Abend um ist.« »Da habt Ihr wahrscheinlich Recht«, stimmte Mikhail zu. Es war bereits sehr warm im Saal, und je mehr Leute hineindrängten, desto heißer würde es werden.
»Deshalb bevorzuge ich meine Aufmachung - keine aufwendigen Nähereien, die an jeder Kleinigkeit hängen bleiben. Aber du, meine junge Frau, bist ein hübscher Anblick. Ich Fin
de, Stickereien gehören an Frauenkleider, nicht an die von Männern, und dieses Kleid ist sehr anziehend.«
Valenta sah Dom Damon an, als vermutete sie, dass er sie nur aufziehen wollte, und machte einen Knicks. Sie trug ein rosafarbenes Seidenkleid mit silberner Stickerei. Ihre helle Haut wirkte rosig, und man sah ihr an, dass sie mit sich zufrieden war. »Danke, Dom Damon.« Sie brachte ein affektiertes Lächeln zu Stande, wobei sie Mikhail einen ironischen Blick zuwarf. In diesem Augenblick sah Mikhail Marguerida und Lew Alton hereinkommen. Er nahm Ida Davidsons kleinere Gestalt neben Marguerida zwar wahr, aber er schenkte ihr kaum Beachtung. Sein Herz machte einen riesigen Satz in seiner Brust. Nur mit Mühe unterdrückte er einen Laut des Entzückens und merkte an dem goldenen Funkeln in den Augen seiner Geliebten, dass sie sich ihrer Wirkung sehr wohl bewusst war und jede Sekunde genoss. Mikhail fiel auf, wie eng sich das Kleid an Margarets schlanken Körper schmiegte, so dass es beinahe unanständig war, wenngleich der weite Faltenwurf der Überjacke ausreichend viel verhüllte. Er nahm auch die Seidenhandschuhe wahr und die weichen violetten Schuhe an ihren Füßen und fand, dass sie noch nie schöner war. Dom Damon bemerkte, dass er nicht mehr im Mittelpunkt von Mikhails Interesse stand, und drehte sich ebenfalls um. Er sah Marguerida und ihren Vater an und gab einen knappen Brummton von sich, der alles bedeuten konnte. Dann wandte er den Kopf wieder Mikhail zu, und das zornige Funkeln in seinen Augen war unübersehbar.
Mikhail ignorierte den Alten, schlüpfte an ihm vorbei und verbeugte sich vor seiner Base. »Du siehst wundervoll aus, Marguerida. Dani und Mira bitten die Musiker gerade, einen Pafan zu spielen, vielleicht tanzen wir ihn zusammen.«
    Du liebe Güte. Ich blamiere mich wahrscheinlich bis auf die Knochen, Mik. Ich kann überhaupt nicht gut tanzen.
Unsinn. Du bist so anmutig wie eine Feder, und du hast den besten Tanzpartner in ganz Thendara mit Ausnahme von Danilo Ardais. Hier - so geht die Schrittfolge, die musst du dir nur einprägen und auf die Musik achten. Das kannst du doch spielend.
Aha, ich verstehe. Warum hat mir nur früher niemand so gezeigt, wie man tanzt? Bei dir

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