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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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des Bildes war gewaltig, und er hatte
keine Ahnung, wie er sie steuern sollte. Allein konnte er es nicht, auch nicht mit Hilfe von Marguerida. Er musste sich auf die Fähigkeiten von zehn Fremden verlassen, alle müde und ausgelaugt von ihrer langen Gefangenschaft. Wie konnte er sie führen oder sich selbst? Es war zu viel verlangt.
Mikhail ballte die Fäuste, löste sie wieder. Kalter Schweiß lief an ihm hinab. Schließlich riss er sich zusammen, holte einige Male tief Luft und sagte: »Wir werden für diese Sache einen Kreis bilden müssen, und ihr müsst mir vertrauen. Ich habe noch nie als Bewahrer fungiert, aber ich werde es jetzt tun müssen.« Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Alles Wissen, das er brauchte, funkelte an seinem Finger, und er musste jetzt nur noch seinen Willen dem Ring unterwerfen.
Davil sah ihn scharf an. »Du hast dich bereits als sehr tüchtig erwiesen - obwohl wir nicht einmal deinen Namen kennen. Was hast du vor?«
»Ich will das Stagnationsfeld im nächsten Raum zurückbilden, es zwingen, rückwärts zu gehen, wenn man so will.«
»So etwas konnte nur Varzil tun«, sagte Marius.
»Woher weißt du das?«
»Ich war dabei, als er den See wiederherstellte.«
»Gut.« Das machte Mikhail Mut, wenngleich Marius sehr skeptisch aussah. »Kannst du mir genau beschreiben, wie er das tat?« »Nein. Er versteht die Zeit, und er… es ist schwer zu sagen.« Marius kaute auf der Unterlippe. »Er hat sie zurückgedreht, wie es schien. Ah, jetzt weiß ich, was du vorhast. Du glaubst, wenn du diesen Raum zurückdrehen kannst …ja, das könnte sogar funktionieren. Oder wir kommen alle dabei um.«
»Diese Möglichkeit lässt sich nie ganz ausschließen«, räumte Mikhail ein, blickte er der Angst ins Auge, die an ihm fraß. »Entweder das, oder wir lassen das Zeug hier, damit es Dom Padraic benutzt.«
»Ich glaube nicht, dass er ohne seine Schwester viel ausrichten kann, aber es ist natürlich gut möglich, dass er jemand anderen findet, der ihm zu Willen ist.« Marius sah wütend zu der Frau auf dem Boden. Das Heben und Senken ihrer Brust zeigte an, dass sie noch lebte. Dann hob er die dunkel umrandeten Augen zu Mikhail. »Doch bevor wir beginnen - aber wer bist du? Du hast sie Marguerida genannt, aber wer bist du?« Marius schien sehr hartnäckig zu sein. Mikhail war bestürzt. Es war ihm nicht bewusst gewesen, dass er Margueridas Namen ausgesprochen hatte. Er spürte, wie sich sein Magen wieder zusammenzog, ihm war klar, dass er an einem springenden Punkt in der Zeit stand, in der Geschichte, wie man sich einmal erinnern würde, wenn die Leroni überlebten. Wenn er nur wüsste, wie er sich nennen sollte. Alle Namen, die er mit Marguerida durchgespielt hatte, waren ihm falsch erschienen. Es musste ein Name sein, der richtig klang, aber er durfte keinesfalls von einer Person sein, die in jener Zeit gelebt hatte.
Er wollte gerade den Mund öffnen, als ihm eine bruchstückhafte Erinnerung aus seinem Traum einfiel. Varzil hatte ihn Mikhalangelo genannt. Dieser Mann war tot. Und Teil der Geschichte. »Nennt mich Angelo«, sagte er schließlich.
Marguerida riss die Augen auf und musste sich ein Lachen verkneifen. Also wirklich, Mik! Wie konntest du nur!
Schließlich bin ich einer von den Lanart-Engeln, meine Liebe. Lanart-Teufel trifft wohl eher zu.
»Nun gut«, sagte Marius vorsichtig, als wüsste er, dass er gerade angelogen wurde, und hätte jedoch entschieden, die Sache nicht weiter zu verfolgen.
Die Leroni setzten sich in einem Kreis hin; trotz ihrer Erschöpfung und der Fragen, die sie beunruhigten, machte sich ihr langjähriges Training bemerkbar. Mikhail beobachtete,
wie sie sich ordneten, und ihr Mut und die Bereitschaft, seine Führung zu akzeptieren, bewegten ihn tief. Unwillkürlich fragte er sich, woran sie sich hinterher wohl noch erinnern und was sie erzählen würden. Seines beschränkten Wissens nach wurde in der Geschichte kein Angelo erwähnt und auch keine Marguerida. Aber da so viele Überlieferungen vernichtet worden waren, konnte es durchaus ein Dutzend über die beiden gegeben haben.
Der Mut und das Vertrauen der Leroni gaben Mikhail Kraft. Während es still im Raum wurde, fühlte er seine Zweifel schwinden. Er hoffte, er würde nicht versagen, und er konnte seiner Intuition ebenso trauen, wie die Anwesenden ihm trauten, und sie alle heil aus dieser gefährlichen Lage befreien.
Mikhail stand reglos da. Er fühlte, wie die Menschen um ihn herum ihre verschiedenen Energien

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