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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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versammelt.«
    »Könnte es vielleicht sein, dass Verzweiflung deine Meinung beeinflusst?«, fragte Oma.
    »Natürlich tut sie das! Um nach Strohhalmen zu greifen, brauchen wir Strohhalme! Dies ist unsere erste vernünftige Spur, seit Vanessa angedeutet hat, der Gefangene aus der Stillen Kiste könnte involviert sein. Sie gibt uns einen Punkt, an dem wir ansetzen können.«
    »Ihr habt mit Vanessa gesprochen?«, fragte Kendra.
    »Zweimal«, bestätigte Seth selbstgefällig und genoss Kendras funkelnden Blick.
    »Was hat sie gesagt?«, wollte Kendra wissen.
    Oma erzählte von Vanessas Andeutung, der Gefangene könne eine mögliche Quelle der Seuche sein, dass sie ihre Hilfe bei der Suche nach einem Heilmittel angeboten habe, und – nicht zu vergessen – von der Behauptung, sie wisse von weiteren Spionen unter den Rittern der Morgendämmerung.
    »Ich habe immer geglaubt, dass sie noch nützliche Informationen hat«, sagte Kendra.
    »Wie würde unser nächster Schritt aussehen, um die Spur Kurisocks weiterzuverfolgen?«, fragte Warren.
    »Das ist die Frage«, erwiderte Opa. »Wenn der Dämon sich an andere Geschöpfe binden kann und dadurch praktisch ein neues Wesen zu erschaffen vermag, müssen wir in jeder Kreatur im Reservat eine mögliche Quelle für die Seuche sehen. Wer kann sagen, welche Symbiose dieses Übel vorgebracht haben mag?«
    Das war Seths Stichwort, doch er musste versuchen, seinen Beitrag in möglichst vorsichtige Worte zu fassen: »Als ich heute auf dem Dachboden gespielt habe, ist ein Tagebuch von Kendras Bücherstapel gefallen und hat sich auf einer Seite geöffnet, auf der Kurisock erwähnt wird.« Alle schauten ihn an. Seth schluckte und fuhr fort: »Ein Tagebuch von Patton Burgess. Er glaubte, dass Kurisock an der Ermordung seines Onkels beteiligt war.«
    »Eins von Pattons großen Geheimnissen«, murmelte Oma. »Er hat nie ganz erklärt, wie sein Onkel zu Tode gekommen ist, aber sein Dahinscheiden hatte offensichtlich etwas mit dem Sturz des alten Herrenhauses zu tun und mit dem Grund, warum sich niemand Zutritt dazu verschaffen darf. Könnte Kurisock irgendwie die Grenzen seines Reichs überschritten haben?«
    Opa schüttelte den Kopf. »Er kann sein Reich nicht persönlich verlassen haben. Wie Graulas ist er an die Landparzelle gebunden, über die er herrscht, selbst an Festtagen. Aber er könnte gewiss aus der Ferne Unruhe gestiftet haben.«
    »Meine Frage ist, ob wir Fabelheim fürs Erste verlassen sollen«, sagte Oma. »Diese Seuche hat in so kurzer Zeit so vieles verändert.«
    »Ich war bereit, fortzugehen, für den Fall, dass wir keine neuen Spuren finden sollten«, erwiderte Opa. »Aber es haben sich zwei neue Gründe ergeben hierzubleiben: Wir müssen Nachforschungen über eine mögliche Quelle der Seuche anstellen, und wir haben Grund zu dem Verdacht, dass in Fabelheim ein zweites Artefakt versteckt sein könnte.«
    Oma seufzte. »Es findet sich aber nichts darüber, weder in den Tagebüchern noch in den Geschichts …«
    Opa hob einen Finger. »Patton hätte niemals derart heikle Informationen preisgegeben, zumindest nicht offen.«
    »Aber am Schauplatz seines Diebstahls soll er sie hinterlassen haben?«, fragte Oma zweifelnd.
    »In einer Runensprache, die weder Warren, Dougan noch Gavin kannten«, rief Opa ihr ins Gedächtnis. »Irgendeine obskure Feensprache, die nur Kendra entziffern konnte. Gut, wenn hier ein weiteres Artefakt sein könnte, muss ich bleiben, bis wir es entweder finden oder beweisen können, dass es nicht hier ist.«
    »Sollten wir nicht zumindest die Kinder wegschicken?«, fragte Oma.
    »Jenseits der Mauern Fabelheims droht den Kindern große Gefahr«, wandte Opa ein. »Wir könnten an einen Punkt gelangen, an dem sie aus dem Reservat fliehen müssen, an dem ihr alle fliehen müsst, aber für den Augenblick denke ich, dass die Kinder, solange sie im Haus bleiben, hier sicherer sind.«
    »Bis auf mich«, korrigierte Seth ihn. »Ich kann nicht im Haus bleiben. Graulas sagte, ich muss herausfinden, wie wir Kurisock aufhalten können.«
    Opa wurde rot im Gesicht. »Was genau der Grund ist, warum du nichts damit zu tun haben solltest. Graulas hat wahrscheinlich nur versucht, dich in eine gefährliche Situation zu locken. Wenn der Nagel dir die Augen für gewisse dunkle Elemente geöffnet hat, wer weiß, was sonst noch in der Lage sein könnte, dich zu beeinflussen. Von uns allen bist du derjenige, der am wenigsten Risiken eingehen darf.«
    »Dann sollten wir ihn

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