Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
Vom Netzwerk:
ist äußerst riskant, aber unsere Lage ist es ebenso. Glaube ich, dass die Feenkönigin in der Lage wäre, uns in der Frage der Seuche zu helfen? Schwer zu sagen. Aber sie hat dir in der Vergangenheit schon einmal geholfen, und ein wenig Hoffnung ist besser als gar keine.«
    »Dann werde ich es versuchen«, erklärte Kendra förmlich.
    »Wenn du springen musst, springst du«, stimmte Seth ihr zu.
    »Es wird gefährlich sein, den Teich zu überqueren«, mahnte Lena. »Die Najaden sind erzürnt. Sie werden die Schale zurückhaben wollen. Sie werden Rache wegen meines Weggangs üben wollen. Patton sollte dich besser hinüberfahren.«
    »Etwas anderes hätte ich auch gar nicht in Erwägung gezogen«, sagte Patton. »Ich habe einige Erfahrung darin, diesen tückischen Tümpel zu befahren.« Er zwinkerte Lena zu.
    Die ehemalige Najade zog die Augenbrauen hoch. »Und dich in diesen tückischen Tümpel hinabzerren zu lassen, wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt.«
    »Du klingst mehr und mehr wie die Lena, die ich kenne«, sagte Patton mit einem Grinsen.
    »Sobald die Sonne untergeht, werde ich nach Opa und Oma Ausschau halten«, warf Seth ein. »Sie werden wahrscheinlich als Schatten vorbeikommen. Vielleicht können sie uns immer noch helfen.«
    »Sollten wir in der Zwischenzeit zum Teich gehen?«, fragte Kendra.
    »Wir sollten handeln, solange es noch hell ist«, erwiderte Patton.
    Seth verstaute den Chronometer in einem Rucksack, in dem sich zuvor Campingausrüstung befunden hatte. Er steckte die Arme durch die Riemen, und gemeinsam verließ die kleine Gruppe das Zelt. Draußen hatten sich neugierige Satyre, Zwerge und Dryaden versammelt. Sie begannen eifrig miteinander zu tuscheln und auf Patton zu deuten.
    Doren lief auf Patton zu. »Zeig mir den Griff, mit dem du Breithuf bezwungen hast!«
    »Um zu verhindern, dass du all deine Mit-Satyre verkrüppelst, sollte ich besser darauf verzichten«, bemerkte Patton. Er hob beide Hände und rief dann mit lauter Stimme: »Ich bin nur für eine kurze Zeit zurückgekehrt. Ich bin in die Zukunft gereist und beabsichtige, diese Plage vor meinem Aufbruch aufzuhalten.« Mehrere der Zuschauer applaudierten und pfiffen. »Ich hoffe, ich kann mich im Notfall auf eure Unterstützung verlassen.«
    »Alle für Sie, Patton!«, rief eine Hamadryade mit rauchiger Stimme, was ihr einen wütenden Blick von Lena eintrug.
    »Wir werden am Teich ein wenig ungestört sein müssen, während wir uns dem Schrein nähern«, fuhr Patton fort. »Wir wären euch dankbar für eure Mithilfe.«
    Patton begleitete Kendra zum nächsten Pavillon. Sie war angespannt, als Patton sie die Stufen hinauf und über den Bohlenweg führte. Ihr letzter Besuch auf der Insel, der sie über den Teich geführt hatte, gehörte zu ihren beängstigendsten Erinnerungen. Die Najaden hatten alles in ihrer Macht Stehende getan, um ihr kleines Boot zum Kentern zu bringen. Diesmal schien zumindest die Sonne, und sie würde nicht allein sein.
    Patton ging die Stufen zum Steg neben dem Bootshaus hinunter. Er bewegte sich auf den schwimmenden Schuppen zu und zerschmetterte mit einem einzigen, gezielten Tritt die verschlossene Tür.
    »Patton betritt das Bootshaus!«, erklang eine jubilierende Stimme von unterhalb des Wassers.
    »Dann werden wir seine Knochen doch noch unserer Sammlung hinzufügen können«, schwärmte eine zweite Najade.
    »Seht mal, wen er bei sich hat!«, keuchte die erste Stimme.
    »Die Viviblix, die ihn aus dem Grab erweckt hat«, spottete eine neue Stimme.
    »Seid auf der Hut vor ihrer Zombiemagie«, sang die zweite Najade.
    »Sie haben die Schale!«, bemerkte eine entrüstete Najade.
    Die Stimmen wurden leiser und ernster.
    »Beeilt euch.«
    »Ruft alle zusammen.«
    »Keinen Augenblick zu verlieren.«
    Als Patton und Kendra das Bootshaus betraten, verloren sich die Stimmen. Im Innern sah es noch genauso aus, wie Kendra es in Erinnerung hatte. Zwei Ruderboote trieben im Wasser, eines ein wenig breiter als das andere, und daneben ein kleines Tretboot. Patton stapfte durch das Bootshaus, wählte das größte Paar Ruder und legte es in das breite Ruderboot. Dann nahm er eins der nächstgrößten Ruder und legte es ebenfalls in das Boot.
    »Klingt so, als hätten unsere Unterwasserfeindinnen vor, uns schwer zuzusetzen«, sagte Patton. »Bist du dir sicher, dass du das tun willst?«
    »Denken Sie, Sie schaffen es, mich zur Insel zu rudern?«, fragte Kendra zurück.
    »Ich bin davon überzeugt, dass ich es kann«,

Weitere Kostenlose Bücher