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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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bestätigte Patton.
    »Dann muss ich es versuchen.«
    »Macht es dir etwas aus, wenn du die Schale hältst?«
    Kendra hob sie hoch. »Kein Problem. Ich bin sicher, Sie werden alle Hände voll zu tun haben.«
    Patton zog einen Hebel. Eine Schiebetür auf der gegenüberliegenden Seite des Bootshauses glitt langsam auf und gewährte direkten Zugang zum Teich. Patton band das Ruderboot los und stieg hinein. Dann hielt er Kendra eine Hand hin und half ihr, ihm zu folgen. Das Boot wackelte, als sie hineintrat.
    »Du hast es in diesem kleinen Dingi bis zur Insel geschafft?« Patton deutete mit dem Kopf auf das Tretboot.
    »Ja.«
    »Du bist noch mutiger, als ich gedacht habe«, meinte Patton mit einem Lächeln.
    »Ich wusste nicht, wie man Ruder benutzt, aber ich wusste, wie man Pedale benutzt.«
    Patton nickte. »Vergiss nicht, wenn sie versuchen, uns zum Kentern zu bringen, musst du dich auf die gegenüberliegende Seite lehnen. Aber nicht zu weit, sonst ändern sie vielleicht ihre Taktik und kippen dich auf der anderen Seite aus dem Boot.«
    »Kapiert«, sagte Kendra und schaute zur Seite, in der Erwartung, jeden Moment von Najaden angegriffen zu werden.
    »Solange wir im Bootshaus sind, können sie uns nichts anhaben«, erklärte Patton. »Erst nachdem wir es verlassen haben.« Er schob die Riemen in die Dollen und machte sich fertig. »Bist du bereit?«
    Kendra nickte. Sie wagte nicht, zu sprechen.
    Direkt vor ihnen hörte Kendra unter dem Wasser ein Kichern. Mehrere Stimmen brachten die lachende Najade zum Verstummen.
    Patton tauchte die Ruderblätter ins Wasser und brachte sie aus dem Bootshaus. Sobald das Ruderboot die Tür passierte, begann es zu kippen und zu schaukeln. Mit einer Grimasse legte Patton sich aggressiv in die Ruder und kämpfte darum, das Boot ruhig zu halten. Buckelnd und kippend drehte das Ruderboot sich in engen Kreisen. Kendra versuchte, sich in der Mitte zu positionieren, aber das heftige Schlingern führte dazu, dass sie von einer Seite zur anderen taumelte und mit einer Hand die Schale festhalten musste, während sie mit der anderen versuchte, sich selbst festzuhalten.
    »Ich habe noch nie erlebt, dass sie sich so anstrengen«, knurrte Patton und entriss einer dreisten Najade eins seiner Ruder.
    Die rechte Seite des Boots bäumte sich bedrohlich auf, als drückten viele Hände von unten dagegen. Patton rutschte nach rechts und stocherte mit einem Riemen im Wasser herum. Daraufhin senkte sich die rechte Seite wieder, und die linke stieg aus dem Wasser, so dass Kendra beinahe über Bord ging. Patton warf sich auf die andere Seite und stabilisierte das Boot.
    Die Schlacht tobte mehrere Minuten lang, die Najaden versuchten unermüdlich, das Ruderboot zum Kentern zu bringen und gleichzeitig von der Insel wegzuziehen. Die Ruder wurden sofort gepackt, wann immer Patton sie ins Wasser tauchte, weshalb er die meiste Zeit damit beschäftigt war, die Riemen unsichtbaren Händen zu entreißen, während das Boot herumwirbelte und schaukelte wie ein Jahrmarktkarussell.
    Anstatt nachzulassen, wurden die Angriffe immer tollkühner. Mit Schwimmhäuten versehene Hände streckten sich aus dem Wasser, um das Dollbord zu umklammern. Als das Boot einmal besonders stark in Schräglage geriet, rutschte Kendra bis an den Rand und starrte dort in zwei große violette Augen.
    Die bleiche Najade zog sich mit einer Hand aus dem Wasser und griff mit der anderen nach der silbernen Schale.
    »Zurück, Narinda!«, brüllte Patton und schwang ein Ruder.
    Die entschlossene Najade bleckte die Zähne und hievte sich weiter aus dem Wasser. Kendra hielt die Schale von Narinda weg, aber die Najade packte Kendra am Ärmel und begann sie über Bord zu ziehen.
    Patton ließ das Ruder scharf nach unten krachen und schlug der Najade mit der flachen Seite auf den Kopf. Fuchsteufelswild kreischte sie auf, ließ Kendra los und verschwand mit einem Spritzen im Teich. Eine weitere Hand legte sich auf das Dollbord, und Patton ließ das Ruder sofort auf die Finger niedersausen.
    »Bleibt im Wasser, meine Damen«, warnte Patton.
    »Ihr werdet für eure Kühnheit bezahlen«, knurrte eine unsichtbare Najade.
    »Bisher habt ihr nur die flache Seite des Ruders zu spüren bekommen«, lachte Patton. »Ich züchtige euch, aber ich verletze euch nicht. Macht so weiter, und ihr werdet schon sehen, was wirkliche Verletzungen sind!«
    Die Najaden fuhren fort, das Boot am Weiterkommen zu hindern, aber sie griffen nicht länger aus dem Wasser. Patton tauchte

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