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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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höchstwahrscheinlich ebenfalls in dem verfluchten Baum und verstärkt Kurisocks und Ephiras Macht, so dass die Dunkelheit, die Ephiras Seele zersetzt hat, ansteckend geworden ist. Auf die gleiche Weise, wie Kurisock Ephira verwandelt hat, indem er mit dem Baum verschmolz, kann er jetzt durch sie hindurchgreifen und andere verwandeln.«
    »Haben Sie Ephira jemals besucht?«, erkundigte sich Kendra.
    »Ich habe mich dem Herrenhaus nur selten genähert«, antwortete Patton. »Ich habe ihr Zettel hinterlassen und ein Bild von mir und Lena, nachdem wir geheiratet hatten. Sie hat nie geantwortet. Ich bin nur ein einziges Mal ins Herrenhaus zurückgekehrt, nämlich um den Chronometer in dem Safe zu verstecken.«
    »Wie haben Sie den Safe dort hineinbekommen?«, wollte Seth wissen.
    »Ich bin in der Nacht der Frühlings-Tagundnachtgleiche hineingegangen«, sagte Patton. »Mir war in früheren Festnächten aufgefallen, dass Ephira an diesen Abenden immer im Reservat umherstreift. Es war riskant, aber für mich lohnte sich das Risiko, weil ich dadurch das Artefakt an einem sicheren Ort verstecken konnte.«
    »Patton«, sagte Lena zärtlich. »Was für eine Last das für dich gewesen sein muss! Was für ein Quell der Sorge während unserer Werbung und unserer Ehe! Wie konntest du dich nur jemals in mich verlieben?«
    »Du kannst verstehen, warum ich gezögert habe, die Geschichte jemals zu erzählen«, erwiderte Patton. »Nachdem ich mir gestattet hatte, eine Zuneigung zu dir zu entwickeln, schwor ich mir, dass unsere Beziehung anders sein würde, dass du alles haben würdest, was Ephira gefehlt hatte. Aber die Geschichte verfolgte mich. Verfolgt mich. Jene, die die Geschichte von Ephira und Marshal kannten, zweifelten an meinem Urteil, als ich dich aus dem Wasser holte. Ich schickte diejenigen, die nicht den Mund halten konnten, fort. Ich wollte gar nicht daran denken, was diese Geschichte dir angetan hätte. Und trotz meiner Entschlossenheit, unsere Beziehung gelingen zu lassen, gab es Zeiten, da ich von Zweifeln gequält wurde.«
    »Ich bin froh, dass ich in den frühen Jahren unserer Ehe nicht davon erfahren habe«, gab Lena zu. »Es hätte eine schwierige Phase noch schwieriger gemacht. Aber dies eine sollst auch du wissen: Ephira kannte die Risiken, bevor sie ihre Entscheidung traf. Das tun wir alle. Sie hätte ihre Existenz nicht zu ruinieren brauchen, Verrat hin, Verrat her. Und obwohl du nicht willst, dass ich dir die Geheimnisse unserer gemeinsamen Jahre verrate, sollst du auch dies wissen: Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Das habe ich hinreichend bewiesen, indem ich dich heute noch einmal erwählt habe.«
    Patton kämpfte mit seinen Gefühlen. Adern traten auf den Handrücken seiner geballten Fäuste hervor, aber er brachte nicht mehr zustande als ein Nicken.
    »Es muss schwer für dich sein, Patton, zu mir zu sprechen, nachdem ich unsere sterbliche Beziehung bereits erlebt habe, und du nicht. Du bist noch nicht der Mann, zu dem du werden wirst, und in dem Leben, das du bisher kennst, ist unsere Beziehung noch nicht zu ihrer vollen Blüte gelangt. Ich will dich nicht mit Andeutungen darüber belasten, wie unsere Ehe sich entwickeln wird, oder dir das Gefühl geben, du seiest verpflichtet, sie in genau diese Bahnen zu lenken. Mach dir keine Sorgen, lass es einfach geschehen. Wenn ich zurückschaue, habe ich alles geliebt – den Mann, der du zu Anfang warst, ebenso wie den Mann, zu dem du geworden bist.«
    »Danke«, erwiderte Patton. »Die Situation ist wirklich ungewöhnlich. Ich muss sagen, es ist eine Erleichterung hierherzukommen und festzustellen, dass du mich immer noch liebst.«
    »Wir sollten uns einige dieser Worte für später aufheben«, meinte Lena und schaute zu Kendra und Seth hinüber.
    »Richtig«, sagte Patton. »Ihr kennt jetzt alle meine Geheimnisse, Kurisock und Ephira betreffend.«
    »Bis auf die große Frage«, meldete Seth sich zu Wort: »Wie halten wir sie auf?«
    Im Zelt wurde es still.
    »Die Situation ist ernst«, meinte Patton. »Und um ehrlich zu sein, ich habe nicht die geringste Ahnung.«

KAPITEL 21
Von Feenart
    E ine drückende Atmosphäre legte sich über das Zelt. Die Stubenfliege, die über Patton und Lena akrobatische Mätzchen vollführte, klang ungewöhnlich laut. Kendra strich mit den Händen über den Stoffboden und spürte die Ungleichmäßigkeit des Erdbodens darunter. Sie tauschte einen besorgten Blick mit Seth.
    »Was ist mit diesem Ding?«, fragte Seth und

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