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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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»Der Garten würde zu schnell gedeihen. Die überschüssige Energie wäre unübersehbar. Wir sollten sie unter uns aufteilen und dann nur ein klein wenig an die Pflanzen abgeben.«
    Die Feen in der Nähe applaudierten, dann schlossen sie sich um die beiden hellsten. Küsse wurden ausgetauscht, bis alle Feen nur geringfügig heller leuchteten, als sie es ursprünglich getan hatten.
    »Hast du uns irgendetwas zu sagen?«, fragte Larina.
    »Danke, dass ihr mein Geheimnis bewahren wollt«, erwiderte Kendra.
    »Du könntest daraus einen Befehl im Namen der Königin machen«, drängte Yolie.
    »Einen Befehl?«
    »Sicher, wenn du willst, dass das Geheimnis gewahrt bleibt.«
    Mehrere der anderen Feen funkelten Yolie an. Einige zitterten vor Zorn.
    »Okay«, sagte Kendra unsicher. »Ich befehle euch im Namen der Königin, meine Identität geheim zu halten.«
    »Gibt es sonst noch etwas, das wir für dich tun können?«, fragte Larina. »Das Leben hier ist so schrecklich ermüdend.«
    »Ich könnte ein paar Informationen gebrauchen«, erwiderte Kendra. »Was wisst ihr über den Hauptmann der Ritter der Morgendämmerung?«
    »Ritter der Morgendämmerung?«, wiederholte Larina. »Wer beachtet die schon?«
    »Ich bin ein Ritter«, sagte Kendra.
    »Verzeih uns«, entschuldigte sich Yolie. »Wir betrachten die meisten Angelegenheiten der Sterblichen als ein wenig … trivial.«
    »Ich verspreche, die Frage ist nicht trivial«, entgegnete Kendra.
    »Wir schenken den Rittern nicht genug Aufmerksamkeit, um deine Frage beantworten zu können«, entschuldigte sich Larina. »Wir wissen über die Ritter nur, dass Wesley Fairbanks seinen ganzen Reichtum geben würde, um einer zu sein.«
    »Sind Mr. und Mrs. Fairbanks gute Leute?«, fragte Kendra weiter.
    »Soweit wir das erkennen können«, antwortete Yolie. »Sie behandeln uns freundlich und mit jeder erdenklichen Rücksichtnahme. Einige von uns lassen sich sogar dazu herab, gelegentlich auf Englisch mit Marion zu sprechen.«
    »Kennen sie irgendwelche Geheimnisse?«, erkundigte sich Kendra.
    Die Feen sahen einander an, als hofften sie, dass eine von ihnen vielleicht etwas wusste. »Ich fürchte, nein«, sagte Yolie schließlich. »Das Ehepaar weiß wenig über unseresgleichen. Für sie sind wir nur so was wie wertvolle Raritäten. Vielleicht können wir die Nachricht verbreiten, dass wir die Identität des Hauptmanns der Ritter der Morgendämmerung enthüllen wollen.«
    »Dafür wäre ich sehr dankbar«, erwiderte Kendra. »Wisst ihr zufällig irgendetwas über geheime Feenreservate?«
    Kendra hörte, wie hinter ihr eine Tür geöffnet wurde. Sie drehte sich hastig um und sah eine Gestalt in einem Umhang und einer silbernen Maske auf die Fliegentür zueilen. Hinter ihrer Maske fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Wer konnte das sein?
    »Kendra?«, fragte Warren. »Sie wollen dir deinen Auftrag erteilen.«
    »In Ordnung«, sagte sie und wirbelte zu den Feen herum. »Geheime Reservate?«
    »Tut mir leid«, antwortete Larina. »Wir wissen nichts über geheime Reservate. Die meisten von uns kommen aus der Wildnis.«
    »Danke, dass ihr so hilfreich wart«, sagte Kendra.
    »Es war uns ein Vergnügen«, zirpte Yolie. »Komm uns doch noch einmal besuchen.«
    Warren hielt die Fliegengittertür auf und Kendra verließ die Voliere. »Du kannst froh sein, dass ich es war, der dich von schwatzhaften Feen umringt entdeckt hat«, kommentierte er.
    »Es ist einfach irgendwie passiert«, entschuldigte sich Kendra.
    »Tanu und ich haben dich weggehen sehen. Wir haben uns unterhalten und währenddessen die Tür blockiert. Ich habe dich im Auge behalten. Hast du etwas herausgefunden?«
    »Nicht viel. Nur dass diese Feen anscheinend nicht das Memo erhalten haben, mir die kalte Schulter zu zeigen.« Ein Teil von ihr wollte mehr sagen, aber nur Opa, Oma, Seth und der Sphinx wussten, dass Kendra die Eigenschaften einer Fee aufwies. Wenn sie offenbart hätte, dass die Feen sie für die Kammerjungfer der Königin hielten, hätte sie vielleicht zu viel verraten. Die meisten ihrer Freunde in Fabelheim dachten, ihre Fähigkeiten rührten daher, dass sie von Feen berührt worden war – was weit weniger unglaublich war als ihr tatsächlicher Zustand.
    Seit mehr als tausend Jahren waren niemandem mehr die Eigenschaften einer Fee verliehen worden, weshalb niemand Kendras Zustand genau erklären konnte. Soviel sie wusste, hatten die Feen ihre Magie auf irgendeine Weise auf sie übergehen lassen, sodass Kendra

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