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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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sind«, sprach der Hauptmann in ein Mikrofon, seine Stimme jetzt eine würdevolle Männerstimme mit abgehacktem, englischem Akzent. »Wir versuchen, Vollversammlungen so selten wie möglich einzuberufen, doch ich fand, dass die gegenwärtigen Umstände eine Vollversammlung rechtfertigten. Nicht alle verfügbaren Ritter waren in der Lage teilzunehmen. Sieben waren nicht erreichbar, zwei lagen im Krankenhaus, und zwölf waren in Aktivitäten verstrickt, denen ich die Priorität über die heutige Zusammenkunft eingeräumt habe. Sie wissen, dass ich es nicht schätze, viele Worte zu machen. Im Laufe der letzten fünf Jahre war die Gesellschaft aktiver als je zuvor in der Geschichte. Wenn unsere Reservate weiterhin in dem gegenwärtigen Tempo fallen, wird binnen zweier Jahrzehnte keines mehr übrig sein. Darüber hinaus wissen wir, dass unsere Bruderschaft von Mitgliedern der Gesellschaft infiltriert wurde. Ich spreche nicht von durchgesickerten Informationen – ich spreche von Mitgliedern der Gesellschaft, die unsere Masken und Roben tragen.«
    Bei dieser letzten Bemerkung ging ein Raunen durch die Reihen der Ritter im Saal. Kendra hörte mehr als nur einen entrüsteten Ausruf.
    Der Hauptmann hob die Hände. »Die bestätigte Verräterin wurde gestellt, und der schlimmste Schaden, den sie anzurichten beabsichtigt hatte, wurde verhindert. Einige von Ihnen haben vielleicht bemerkt, dass alte Freunde heute Abend nicht zugegen sind. Einige davon mögen unter den einundzwanzig Rittern sein, die aus berechtigten Gründen nicht teilnehmen konnten. Andere mögen zu den siebzehn Rittern gehören, die ich im Laufe der letzten zwei Monate aus der Bruderschaft verbannt habe.«
    Diese Enthüllung führte zu einer neuerlichen Runde gedämpfter Bemerkungen. Der Hauptmann wartete, bis das Getuschel erstarb.
    »Ich sage nicht, dass alle siebzehn von diesen Rittern Verräter sind, aber sie waren Ritter mit verdächtigen Verbindungen, die zu viel Zeit damit verbracht haben, sich mit fragwürdigen Individuen abzugeben. Es sind Ritter, die unnötig freizügig mit geheimen Informationen umgegangen sind. Soll ihr Schicksal uns allen eine Warnung sein. Wir werden nicht dulden, dass unsere Geheimnisse ausgeplaudert werden, und wir werden nicht einmal den Anschein von Illoyalität tolerieren. Es steht zu viel auf dem Spiel, die Gefahr ist zu real. Erlauben Sie mir, die Namen der ausgeschlossenen Ritter zu verlesen, für den Fall, dass sie versuchen sollten, von irgendjemandem aus unseren Reihen weitere Informationen zu beziehen.« Er zählte siebzehn Namen auf. Keiner davon war Kendra vertraut.
    »Wenn irgendjemand von Ihnen konkrete Gründe dafür kennt, warum ich den Ausschluss eines dieser Ritter aufheben sollte, fühlen Sie sich bitte frei, mich nach diesem Treffen anzusprechen. Es macht mir keine Freude, Verbündete zu verlieren. All diese Ritter hätten uns in den kommenden Tagen, Wochen, Monaten und Jahren von Nutzen sein können. Es ist nicht meine Absicht, unsere Reihen zu schmälern. Aber der Orden darf sich eher schwächen als verkrüppeln lassen. Ich bitte einen jeden von Ihnen, neue Maßstäbe zu setzen, was Loyalität, Diskretion und Wachsamkeit betrifft. Teilen Sie keine Geheimnisse mit anderen, nicht einmal mit anderen Rittern, es sei denn, die Information ist für den Empfänger von größter Wichtigkeit. Vermelden Sie bitte jedwede verdächtigen Aktivitäten, zusammen mit allen neuen Erkenntnissen, die Sie gewinnen. Trotz unserer eifrigsten Bemühungen könnten weitere Verräter in unseren Reihen sein.«
    Er hielt inne und ließ die Worte wirken. Im Raum herrschte Stille.
    »Ich habe Sie außerdem heute Abend hier versammelt, um Informationen von Ihnen zu erbitten. Ein jeder von Ihnen ist vertraut mit den Reservaten, die rund um den Globus versteckt sind. Jenseits dieser Reservate gibt es gewisse Refugien, die nicht allgemein bekannt sind, nicht einmal unter den Rittern der Morgendämmerung. Nicht einmal ich kenne sie alle. Einige von Ihnen wissen von manchen dieser Orte. Zu meiner größten Bestürzung werden jetzt sogar unsere am besten versteckten Refugien angegriffen. Tatsächlich geraten sie zunehmend in den Mittelpunkt der Aktivitäten der Gesellschaft. Ich bitte jene unter Ihnen, die den Standort einer dieser besonderen Zufluchten identifizieren können oder auch nur Gerüchte kennen, wo sie sich befinden könnten, diese Informationen Ihrem Leutnant zu übermitteln oder direkt zu mir zu kommen. Selbst wenn Sie sicher

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