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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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nun über ganz ähnliche Fähigkeiten verfügte wie sie, aber als Kammerjungfer der Königin war sie noch nie bezeichnet worden, und sie war sich nicht sicher, was dieser Ausdruck bedeutete. Kendra wusste, dass ihr Fee-Sein sie befähigte, im Dunkeln zu sehen, mit dem Silvianischen verwandte Sprachen zu verstehen und zu sprechen, gewissen Formen der Gedankenkontrolle zu widerstehen, magische Gegenstände wiederaufzuladen und anscheinend auch einen Teil ihrer Energie auf Feen zu übertragen. Der Sphinx hatte angedeutet, dass sie wahrscheinlich noch andere Fähigkeiten besaß, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden. Weil ihre besonderen Gaben sie zu einer Zielscheibe für Leute machen konnten, die ihre Talente ausbeuten wollten, bestand Opa darauf, ihren besonderen Status selbst vor vertrauten Freunden geheim zu halten.
    Warren öffnete die Tür zum Ballsaal, wo eine hochgewachsene, breite Gestalt sie erwartete.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Tanu.
    Warren nickte. Er führte Kendra durch den überfüllten Raum und zurück in den prächtigen Flur.
    »Wer will sich mit uns treffen?«, fragte Kendra.
    »Dein Leutnant«, antwortete Warren. »Der baldige Termin bedeutet, dass die Mission sehr wichtig ist. Alle Ritter sind erpicht darauf, möglichst schnell mit dem Hauptmann und ihren Leutnants zu sprechen.«
    »Was hältst du von all den Dingen, die der Hauptmann in seiner Rede angesprochen hat?«, fragte Kendra.
    »Das werden wir erörtern, wenn wir ein wenig ungestörter sind.«
    Sie kehrten in denselben Raum zurück, in dem sie sich zuvor mit dem Hauptmann getroffen hatten. Eine Person in einer goldumrandeten Maske stand am Kamin. Sobald Warren und Kendra die Tür geschlossen hatten, nahm Dougan seine Maske ab und bedeutete Kendra und Warren, das Gleiche zu tun.
    »Wie hat dir deine erste Versammlung als Ritter gefallen?«, fragte Dougan.
    »Sie hat mich nervös gemacht«, gestand Kendra.
    »Gut, das war zum Teil der Sinn des Ganzen«, erwiderte er. »Wir müssen wachsamer sein denn je. Bist du bereit für deinen Auftrag?«
    »Sicher«, sagte Kendra.
    Dougan deutete auf ein Sofa. Warren und Kendra nahmen gemeinsam Platz, doch Dougan blieb stehen, die Hände hinterm Rücken verschränkt. »Warren, haben Sie jemals von der Verlorenen Mesa gehört?«
    Warren zog die Augenbrauen zusammen. »Kann ich nicht behaupten.«
    »Natürlich wissen Sie Bescheid über einige der geheimen Reservate wie Fabelheim«, fuhr er fort. »Die Verlorene Mesa ist ein weiteres geheimes Reservat.«
    »Die Zuflucht in Arizona«, schlussfolgerte Warren. »Ich weiß davon, obwohl ich den Namen nie gehört habe. Ich war noch nie dort.«
    »Die Verlorene Mesa liegt auf Navajo-Land. Was wissen Sie über die Gegenstände, die in den geheimen Reservaten versteckt sind?«
    »Es gibt fünf geheime Reservate, ein jedes mit einem versteckten Artefakt«, antwortete Kendra. »Zusammen können die Artefakte Zzyzx öffnen, das Hauptgefängnis für Dämonen.«
    »Der Hauptmann hat angedeutet, dass du es wissen würdest«, sagte Dougan. »Der Schutz dieser Artefakte ist die oberste Priorität der Ritter der Morgendämmerung. Wir haben den begründeten Verdacht, dass die Gesellschaft herausbekommen hat, wo sich die Verlorene Mesa befindet. Eine kleine Gruppe wurde von uns dorthin entsandt, um das Artefakt zu holen und es in eine sicherere Zuflucht zu bringen. Die Gruppe ist auf einige Schwierigkeiten gestoßen, also werde ich persönlich dorthin reisen, um die Operation zu Ende zu bringen. Kendra muss mich begleiten, damit sie das Artefakt wiederaufladen kann, bevor wir es aus seinem Versteck entfernen. Wir wissen, dass sie diese Fähigkeit besitzt.«
    Warren hob die Hand. »Ein paar Fragen: Erstens, welche Art von Schwierigkeiten hatte die genannte Gruppe vor Ort?«
    »Sie haben die Höhlen gefunden, in denen das Artefakt versteckt ist«, erklärte Dougan. »Die Fallen, die es bewachen, haben sich als zu schwierig für die drei Beteiligten erwiesen. Einer von ihnen ist ums Leben gekommen, und ein Zweiter wurde schwer verletzt.«
    »Klingt wie der ideale erste Einsatz für eine Vierzehnjährige«, bemerkte Warren. »Warum genau müssen Sie das Artefakt aufladen?«
    »Der Hauptmann glaubt, dass wir, wenn das Artefakt aktiviert ist, seine Macht nutzen können, um es besser zu verbergen.«
    »Weiß er, um welches Artefakt es sich handelt?«
    »Er weiß es nicht«, antwortete Dougan.
    »Wird die Aktivierung der Artefakte sie nicht viel gefährlicher machen,

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