Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
Vom Netzwerk:
selbst zu öffnen.«
    »Wie überzeugen wir uns davon, dass er auf unserer Seite steht?«, fragte Seth.
    »Dein Großvater könnte recht haben«, antwortete Oma. »Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Möglichkeit gibt.«
    »Die Situation ist ernst genug, dass ich, wenn er mich mitnähme, das Risiko einfach eingehen würde«, erklärte Opa. »Aber ich werde Seth nicht erlauben, es zu tun.«
    »Ich werde das Risiko eingehen«, sagte Seth. »Ich hab keine Angst.«
    »Warum besteht er darauf, dass Seth mitkommt?«, fragte Dale.
    »Nur Seth kann ihn sehen«, meinte Tanu.
    »Natürlich«, erwiderte Opa. »Kein Wunder, dass er darauf beharrt hat, dass wir nicht ohne Seth mit ihm kommen können. Ich war zu beschäftigt mit dem Versuch, einen tieferen Sinn darin zu sehen.«
    »Trotzdem«, wandte Oma ein, »er hat gezögert, anderen zu erlauben, Seth zu begleiten. Was könnte der Grund sein, warum nur Seth ihn sehen kann?«
    Niemand hatte eine Vermutung.
    »Du bist dir sicher, dass du uns nicht zum Narren hältst?«, fragte Oma Seth noch einmal und musterte ihn mit scharfem Blick.
    »Ich verspreche es«, beteuerte Seth.
    »Es ist kein Trick, um aus dem Haus und in den Wald zu kommen?«, bedrängte Oma ihn.
    »Glaub mir, wenn ich lediglich in den Wald wollte, wäre ich bereits dort. Ich schwöre, ich würde mir niemals eine solche Geschichte ausdenken. Und ich habe keine Ahnung, warum nur ich ihn sehen kann.«
    »Ich glaube dir, Seth«, sagte Opa. »Aber das Ganze gefällt mir nicht. Ich frage mich, ob unser schattenhafter Coulter sich anderen von uns zeigen könnte, wenn er wollte. Könnte er entschieden haben, sich nur Seth zu erkennen zu geben? Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um das herauszufinden. Die nicht beantwortbaren Fragen häufen sich. Ich schlage vor, dass wir noch einmal mit Vanessa sprechen. Wenn sie uns irgendwie von Nutzen sein kann, ist dies der Zeitpunkt, sie aufzusuchen. Vielleicht hat sie im Zuge ihrer Arbeit für unsere Feinde etwas wie dieses Schattenmann-Phänomen schon einmal gesehen.«
    »Sie ist nicht allwissend«, widersprach Oma. »Wahrscheinlich wird sie lediglich die gleichen Vermutungen anstellen wie wir.«
    »Oder Vermutungen, die nicht viel Sinn ergeben«, ergänzte Opa. »Aber die Zeit läuft uns davon. Wir sollten zumindest nachsehen.«
    »Ich werde in die Kiste gehen, wenn das die Dinge beschleunigt«, meldete Dale sich freiwillig. »Solange ihr mich danach wieder rauslasst.«
    »Wir werden sie wieder in die Kiste sperren«, versprach Oma.
    Oma holte ihre Armbrust, und Opa schnappte sich eine Taschenlampe. Tanu ging davon, um seine Handschellen zu holen, kehrte jedoch mit leeren Händen zurück. »Hat irgendjemand meine Handschellen gesehen? Ich kann nur die Schlüssel finden.«
    »Hast du sie ihr überhaupt abgenommen?«, fragte Oma. Etwas an der Art, wie sie die Frage stellte, ließ den Schluss zu, dass sie die Antwort bereits kannte.
    Sie gingen die Treppe in den Keller hinunter. Als sie die Stille Kiste erreichten, öffnete Dale die Tür und trat hinein. Oma schloss sie hinter ihm, die Stille Kiste drehte sich, und als Oma sie wieder öffnete, stand Vanessa mit gefesselten Händen da.
    »Danke, dass ihr mich gefesselt gelassen habt«, sagte sie und stieg aus der Kiste. »Als würde ich mich nicht auch so schon wie ein Requisit eines billigen Zaubertricks fühlen. Was gibt’s für Neuigkeiten?«
    »Coulter ist in einer Art verdunkeltem, schattenhaftem Zustand«, berichtete Opa. »Er kann nicht sprechen. Er scheint uns irgendwelche Informationen zukommen lassen zu wollen, aber wir wissen nicht, ob wir ihm vertrauen können.«
    »Genauso wenig wie mir«, sagte Vanessa. »Haben Sie irgendwelche Ideen, wie die Seuche entstanden ist?«
    »Haben Sie welche?«, fragte Oma vorwurfsvoll zurück.
    »Ich hatte einige Zeit, darüber nachzugrübeln. Was ist Ihnen eingefallen?«
    »Wir kommen einfach nicht dahinter, wie die Seuche ihren Ursprung genommen haben könnte«, antwortete Opa. »Bahumat ist eingekerkert, Ollock ist erstarrt, und die anderen größeren Dämonen sind durch den Vertrag gebunden. Wir können uns kein Wesen in Fabelheim vorstellen, das die Fähigkeit hätte, etwas Derartiges auszulösen.«
    Während er sprach, erschien ein Lächeln auf Vanessas Lippen, das langsam breiter wurde. »Und die offensichtliche Schlussfolgerung ist keinem von Ihnen in den Sinn gekommen?«
    »Dass die Seuche von außerhalb Fabelheims stammt?«, riet Oma.
    »Nicht zwangsläufig«, meinte

Weitere Kostenlose Bücher