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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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»Ich habe nur noch einen einzigen Gastrank übrig. Komm mit, ich will etwas ausprobieren.«
    »Das mit Ihrem Arm tut mir leid«, murmelte Seth.
    »War nicht deine Schuld. Ich bin froh, dass du es vermeiden konntest, gebissen zu werden.« Sie gingen die Stufen von der Veranda hinunter und traten aus dem Schutz des Vordachs hinaus ins direkte Sonnenlicht. Tanu zuckte sofort zusammen und hielt sich den schattenhaften Unterarm, bevor er zurück unters Vordach floh. »Das hatte ich befürchtet«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Hat es wehgetan?«, fragte Seth.
    »Coulter sagte, er könnte uns nicht vor Sonnenuntergang besuchen. Ich denke, ich habe gerade herausgefunden, warum. Als das Sonnenlicht meinen Arm traf, brannte in dem unsichtbaren Teil eine unerträgliche Kälte. Ich kann mir kaum vorstellen, wie sich das anfühlen würde, wenn es sich in meinem Körper ausbreitet. Vielleicht sollte ich mir den Arm verbinden und mir weit entfernt vom Haus ein schattiges Plätzchen suchen.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie böse werden«, meinte Seth.
    »Hast du einen Grund zu der Annahme?«
    »Newel hat sich nicht wie er selbst benommen«, erklärte Seth. »Er war wie tollwütig. Aber Coulter schien ganz ruhig. Er wirkte normal, nur dass er eben ein Schatten war.«
    »Coulter könnte einfach verschlagener sein als Newel«, entgegnete Tanu. »Er hätte uns vielleicht angegriffen, wenn wir ihm eine Chance dazu gegeben hätten.« Tanu hielt den Arm hoch. Der Bereich vom Handgelenk bis zum Ellbogen war nur noch ein Schatten. »Es breitet sich immer schneller aus.« Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn, und er ließ sich niedergeschlagen auf die Verandatreppe sinken.
    Auf der anderen Seite des Rasens sah Seth Opa Sørensen aus dem Wald auftauchen. Hinter ihm kamen Dale und Hugo, auf dessen Schultern Oma saß.
    »Opa!«, rief Seth. »Tanu ist verletzt!«
    Opa drehte sich um und sagte etwas Unhörbares zu Hugo. Der Golem hob ihn hoch, half Oma, das Gleichgewicht zu halten, und rannte über den Rasen, Dale hinter ihm her. Dann stellte Hugo Seths Großeltern neben der Veranda auf den Boden.
    Tanu hob seinen verletzten Arm.
    »Was ist passiert?«, fragte Opa.
    Tanu berichtete von dem Zwischenfall mit Newel. Er erzählte, wie der Satyr sie angegriffen hatte und sie geflohen waren, und dass die Verletzung für Seth schattenhaft aussah.
    Oma kniete sich neben Tanu auf die Treppe und untersuchte seinen Arm. »Ein einziger Biss hat das bewirkt?«, wollte sie wissen.
    »Es war ein großer Biss«, sagte Seth.
    »Selbst die kleinen Bisse der Nipsis waren genug, um Newel zu verwandeln«, bemerkte Tanu.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Oma.
    »Fiebrig.« Der Schatten hatte Tanus ganze Hand bis auf die Fingerspitzen eingehüllt und breitete sich seinen Arm hinauf aus. »Ich glaube nicht, dass mir noch viel Zeit bleibt. Ich werde Coulter von euch grüßen.«
    »Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um dich in deinen alten Zustand zurückzuversetzen«, versprach Opa. »Versuche, allen bösen Neigungen zu widerstehen.«
    »Ich werde beide Daumen nach oben recken, wenn ihr mir vertrauen könnt«, sagte Tanu. »Ich werde mit allem, was ich habe, versuchen, euch mit dieser Geste nicht zu täuschen. Fällt euch eine bessere Möglichkeit ein, wie ich euch beweisen könnte, dass ich immer noch auf eurer Seite bin?«
    »Ich wüsste nicht, was du sonst noch tun könntest«, sagte Opa.
    »Er wird die Sonne meiden müssen«, warf Seth ein. »Für Tanu ist sie schmerzhaft kalt.«
    »Die Sonne schien keine Wirkung auf Newel zu haben?«, erkundigte sich Oma.
    »Nein«, antwortete Seth.
    »Die Feen, die Seth verfolgt haben, hat sie auch nicht verlangsamt«, sagte Opa. »Tanu, bleib bis Sonnenuntergang auf der Veranda. Berate dich mit Coulter, wenn er eintrifft.«
    »Danach, wenn ich dann noch bei Verstand bin, werde ich versuchen, das Reservat zu erkunden und herauszufinden, so viel ich kann«, murmelte Tanu, das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt. »Habt ihr von Nero etwas erfahren?«
    »Wir fanden ihn verletzt auf dem Boden der Schlucht, eingeklemmt unter einem schweren Baumstamm«, berichtete Opa. »Anscheinend hatten ihn dunkle Zwerge angegriffen. Sie stahlen seinen Sehstein und einen großen Teil seines Schatzes. Er konnte uns nicht erzählen, wie die Seuche ihren Anfang genommen hat. Die Verletzungen, die er erlitten hatte, schienen ihn jedoch nicht zu verwandeln. Hugo hat den Baumstamm hochgehoben, und Nero konnte wieder zurück

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