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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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darüber gelacht und angefangen, Pläne für einen Gegenangriff zu schmieden. Wir haben überlegt, ihre Paläste mit Dung zu überfluten.«
    »Und dann verschlechterte sich Newels Zustand?«, hakte Tanu nach.
    »Nicht lange danach begann er zu schwitzen und sich zu benehmen, als wäre er im Fieberwahn. Er hat sich angefühlt, als könnte man ein Ei auf seiner Stirn braten. Dann hat er sich hingelegt, und schon bald hat er angefangen zu stöhnen. Als ich ihn verlassen habe, schien er von finsteren Träumen gequält zu werden. Brust und Arme wirkten stärker behaart als zuvor.«
    »Vielleicht können wir etwas herausfinden, indem wir ihn beobachten«, meinte Tanu. »Wie weit ist es bis zu ihm?«
    »Wir haben eine Hütte drüben am Tennisplatz«, antwortete Doren. »Er war noch nicht allzu weit hinüber, als ich ihn allein gelassen habe. Vielleicht können wir den Vorgang umkehren. Zaubertränke sind doch Ihre Spezialität, richtig?«
    »Ich bin mir nicht sicher, womit wir es zu tun haben, aber ich werde es versuchen«, versprach Tanu. »Seth, geh zurück zum Haus und warte auf …«
    »Auf keinen Fall«, sagte Seth. »Er ist mein Freund, es ist nicht weit, ich war in letzter Zeit brav, ich komme mit.«
    Tanu kratzte sich mit einem dicken Finger am Kinn. »Du warst während der letzten Tage geduldiger als gewöhnlich, und es könnte unklug sein, dich allein zu lassen. Deine Großeltern reißen mir vielleicht den Kopf ab, aber wenn du versprichst, Mendigo zu erlauben, dich auf meinen Befehl hin ohne Widerrede zum Haus zurückbringen zu lassen, kannst du dich uns anschließen.«
    »Abgemacht!«, rief Seth.
    »Geh vor«, sagte Tanu zu Doren.
    Der Satyr lief in flottem Tempo voran. Sie rannten einen Pfad entlang, den Seth bereits kannte, da er den Tennisplatz im Laufe des Sommers viele Male besucht hatte. Newel und Doren hatten den Grasplatz angelegt, und Warren hatte eine erstklassige Ausrüstung beigesteuert. Beide Satyre waren ziemlich gut in diesem Sport.
    Es dauerte nicht lange, bis Seth Seitenstechen bekam. Für einen so großen Mann konnte Tanu sich sehr schnell bewegen. Er schien vom Laufen nicht müde zu werden.
    »Newel ist im Schuppen?«, keuchte Seth, als sie nicht mehr weit vom Tennisplatz entfernt waren.
    »Nicht im Geräteschuppen«, erwiderte Doren, dem das Laufen nicht die geringste Atemnot bescherte. »Wir haben überall im Reservat Unterstände. Man kann nie wissen, wo man vielleicht entscheidet, ein Nickerchen zu machen. Es ist nicht weit vom Platz entfernt.«
    »Mendigo, trag Seth«, befahl Tanu.
    Die Holzmarionette nahm Seth auf die Arme. Seth war leicht gekränkt – Tanu hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihn um Erlaubnis zu fragen! Obwohl es eine Erleichterung war, getragen zu werden, und es Tanu und Doren ermöglichte, ihre Schritte ein wenig zu beschleunigen, wünschte Seth, der Vorschlag wäre von ihm gekommen. Es gefiel ihm nicht, sich unterschätzt zu fühlen.
    Sie verließen den Pfad, trampelten durchs Unterholz und kamen auf dem perfekt gestutzten Rasen des frisch gekreideten Tennisplatzes heraus. Ohne Pause flitzte Doren über den Platz und stürzte sich in die Bäume dahinter. Äste peitschten an Seth vorbei, während Mendigo hinter den anderen her rannte und Bäumen und Büschen auswich.
    Endlich kam der Holzschuppen in Sicht. Die Wände waren wettergegerbt und rau, aber es gab keine Lücken oder Ritzen, und die massive Tür passte genau in den Rahmen. Neben der Tür befand sich ein einziges Fenster mit vier Scheiben und grünen Vorhängen dahinter. Ein Ofenrohr ragte durchs Dach. Als sie die winzige Lichtung erreichten, auf der der Schuppen stand, stellte Mendigo Seth auf die Füße.
    »Halte Abstand, Seth«, warnte Tanu, während er sich mit Doren dem Schuppen näherte. Der Satyr öffnete die Tür und trat ein. Tanu wartete auf der Schwelle. Seth hörte ein bösartiges Fauchen, dann kam Doren rückwärts aus der Tür geflogen. Tanu fing ihn auf und musste ein paar Schritte nach hinten machen, um nicht umzufallen.
    Eine zottelige Kreatur trat aus dem Schuppen. Es war Newel, und es war auch wieder nicht Newel. Größer und massiger, ging er nach wie vor aufrecht wie ein Mensch, war aber von Kopf bis Fuß von dunkelbraunem Fell bedeckt. Die Hörner waren länger und schwärzer als zuvor und kringelten sich zu scharfen Spitzen. Sein Gesicht war kaum wiederzuerkennen, Nase und Mund waren zu einer Schnauze verschmolzen, und hinter den bebenden Lippen blitzten scharfe Zähne wie die

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