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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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wäre es jedoch bald.
    Leichen lagen herum, die Bishop nicht erkannte. Die Männer, die noch am Leben waren, rannten durchs Dorf, gingen in Deckung, wo sie konnten, und schossen, sowie sich eine Gelegenheit ergab. Zwei Männer kämpften am Brunnen, von denen der eine die Hände am Hals des anderen hatte.
    Bishop drehte sich um, als hinter ihm ein Schuss durch die Hütte hallte. Ein Mann stand in der Tür und wurde vom Lampenlicht im Innern beleuchtet. Er blutete seitlich am Kopf, was ihn nicht davon abhielt, ins Haus zu treten.
    Er war hinter Marika her.
    Mit wenigen Sätzen war Bishop wieder bei der Hütte. Den Mann trennte bloß ein guter Meter von Marika, dieblutend auf den Dielen lag. Kaum drehte der Fremde sich zu Bishop um, wich seine Überraschung blanker Angst. Bishop war das Letzte, was er sah, ehe dieser seinen Kopf packte und einmal herumdrehte. Leblos fiel der Mann zu Boden.
    Nun kniete Bishop sich zu Marika. »Ist alles in Ordnung?«
    Sie nickte und verzog gleich darauf das Gesicht vor Schmerz. Mit der rechten Hand fasste sie sich vorsichtig an den Hinterkopf. »Verbinden Sie mir die Schulter, dann geht es mir bestens.«
    Außer seinem Hemd war nichts in greifbarer Nähe, also streifte Bishop es sich über den Kopf und benutzte es als Verband. Die Kugel hatte ihre Schulter durchschlagen und steckte in den Dielen unter ihr. Sie blutete heftig, und der Duft war verlockend, weckte jedoch keinen neuen Hunger in Bishop. Vielmehr wurde ein ganz anderes Verlangen angesprochen, das ungleich gefährlicher und schwerer zu beherrschen war.
    Er wollte den Mann töten, der das getan hatte, nur war dieser schon tot. Er war eine der Leichen, die vorn an der Eingangstür lagen.
    Folglich musste Bishop sich damit zufriedengeben, den Rest von ihnen umzubringen.
    »Sie bleiben hier!«, sagte er zu Marika.
    »Und warten, dass einer von ihnen kommt und mich verschleppt? Nein.« Sie rappelte sich auf.
    »Verschleppen oder umbringen?«
    Sie sah ihm in die Augen. Außer dass sie ein bisschen blass war, schien sie nicht ernstlich angegriffen. Das war zweifellos einer der Vorteile ihres Blutes.
    »Sie sagten, sie hätten noch nie einen Dhampir gefangen und freuten sich, herauszufinden, welche ›Fähigkeiten‹ ich besitze.«
    In diesem Augenblick fügte sich ein Bild in Bishops Kopf zusammen. Eine Horde Männer zog über Land und jagte Schattenkreaturen. Hatten sie Nycen eingefangen? Und was stellten sie mit denen an, die sie verschleppten?
    Es gab nur einen Weg, um die Antwort auf diese Frage zu bekommen.
    Er rannte aus der Hütte, um sich den Erstbesten von ihnen zu schnappen. Weit musste er nicht laufen, denn einer kam ihm gleich vor der Tür entgegen. Blut klebte in seinem Gesicht und seinem hellen Haar. Sein einer Arm hing schlaff herunter. Er war angeschossen.
    Als er Bishop sah, schien er überrascht. »Sie sollten eingesperrt sein.«
    Woher in aller Welt wusste er das? Bishop packte den Mann beim Revers und zog ihn dicht zu sich. »Was wollt ihr von dem Dhampir? Was habt ihr mit den anderen gemacht? Sag es mir, oder ich bringe dich um!«
    Der Mann blickte ihm furchtlos in die Augen. »Ihre Tode dienen einem höheren Zweck.«
    Demnach musste er mitverantwortlich sein. Es war überhaupt nie Marika gewesen. Bishop ließ seine Reißzähne zur vollen Länge anwachsen. »Welcher Zweck? Wo sind sie?«
    Seine Antwort bestand in einem lauten Knall und etwas Warmem, das Bishop ins Gesicht spritzte. Der Mann hatte eine Pistole, und statt Bishops Fragen zu beantworten oder die Konsequenzen zu tragen, hatte er sich selbst getötet.
    Bishop ließ den leblosen Körper fallen und wischte sich mit dem Arm das Gesicht ab. »Allmächtiger!«
    Als er wieder aufsah, richteten sechs Männer ihre Gewehre auf ihn.
    Bishop lächelte. »Ihr konntet dem Dhampir nichts anhaben. Glaubt ihr ernsthaft, ihr könnt es mit mir aufnehmen?«
    Sechs Finger betätigten sechs Abzüge.

Kapitel 6
     
     
     
    Iwan war tot. Sergej war verwundet, aber nicht lebensgefährlich. Nur ein Toter war nach einem solchen Angriff eigentlich noch wenig, aber Marika fand das kaum tröstlich. Diese Männer waren hinter ihr her gewesen. Nie zuvor war sie gejagt worden, und diese Erfahrung bescherte ihr ein Zittern, das einfach nicht aufhören wollte. Zudem war ihr eiskalt. Wäre Bishop nicht gewesen, hätten diese Männer sie jetzt in ihrer Gewalt.
    Sie hätten sie genauso eingefangen wie sie Bishop. Und obwohl für ihn keinerlei Grund bestand, sie zu verteidigen, hatte er es

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