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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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über Verlust oder Liebe.
    Mit diesem Gedanken ging sie hinein, um sich zum Schlafengehen bereit zu machen. Danach wollte sie unter die Decken und den weichen Überwurf von ihrer Großmutter schlüpfen und noch ein wenig lesen. Das war ein Luxus, den sie sich selten gönnte, und nicht bloß, weil in dieser ländlichen Gegend Bücher schwer zu beschaffen waren, sondern weil stets etwas anderes vordringlicher war. Heute jedoch würde sie sich die Zeit nehmen und sich auf diese Weise davon ablenken, dass sie Bishop morgenan Männer aushändigen sollte, die ihn am Ende töten würden.
    Marika wollte sich auf keinen Fall ausmalen, was sie ihm antaten, bevor sie ihn schließlich umbrachten. Trotzdem schien es ihr unrecht, ihn gefesselt wie ein Wildtier an sie auszuliefern. Er verdiente die Chance auf einen fairen Kampf.
    Doch gegen wen wäre ein Kampf schon fair? Gegen einen Menschen ganz gewiss nicht.
    Sie war bereits mit einem Fuß in der Tür, als sie Hufgetrappel in der Ferne hörte. Es war noch ziemlich weit weg, aber ihr Gehör war besser als das normaler Menschen – nicht so gut wie das eines Vampirs, allerdings gut genug, um zu erkennen, dass die Pferde sich auf das Dorf zubewegten, nicht von ihm weg.
    War es Dimitru, der entgegen ihrer Bitte zurückkam? Roxana? Sollte das Mädchen sich ihr widersetzen, würde Marika sie eigenhändig fesseln und im Schuppen verstecken, bis sie morgens von der Übergabe wiederkehrte.
    Sie horchte aufmerksam. Was sie hörte, war mehr als ein Wagen, es waren auch mehr Pferde, als für einen Wagen benötigt wurden. Es konnten also nicht Dimitru oder Roxana sein, jedenfalls nicht allein. Der Rest der Männer jedoch würde sich nie über ihre Befehle hinwegsetzen, solange nichts Furchtbares geschah.
    Nein, das waren keine von ihren Leuten, dessen war sie sich in dem Moment sicher, als sich ihre Nackenhaare aufrichteten, obwohl es vollkommen windstill war.
    Wenn es nicht ihre Männer waren, wer dann?
    Sie blieb in der Tür stehen und griff mit der linken Hand hinein, um sich das Gewehr zu nehmen, das nebendem Eingang an der Wand lehnte. Es war geladen, und sie scheute sich nicht, es zu benutzen.
    Als die Männer schließlich in Sichtweite waren – und Marika dankte Gott dafür, dass sie nachts außergewöhnlich gut sehen konnte –, zählte sie ein gutes Dutzend. Ein paar von ihnen waren Rumänen, manche sahen wie Griechen oder Türken aus, und die übrigen waren eindeutig Engländer.
    Steckte ihr
Freund
Armitage dahinter?
    »Wer sind Sie?«, fragte sie den Anführer der Gruppe auf Englisch, weil sie vermutete, dass das seine Muttersprache war.
    »Meinen Namen brauchst du nicht zu wissen«, antwortete er. Sie hatte also richtig vermutet. Zwar war sein Akzent nicht so vornehm wie Armitages, aber zweifellos britisch.
    Marika umfasste das Gewehr und zog es näher zu sich. »Was wollen Sie hier?«
    »Was glaubst du?«
    Was war bloß mit diesen Männern los, dass sie immerfort Spielchen spielen mussten? Wieso konnten sie ihre Fragen nicht einfach beantworten? Überhaupt war es eine lästige Unart, auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu kontern.
    »Ich habe keine Ahnung.« Wenn sie nicht ehrlich waren, würde sie sich eben dumm stellen.
    Der Mann lächelte, wenn auch alles andere als freundlich. »Nun, Süße, wir sind deinetwegen hier.«
    Ihr Herz pochte einmal heftig gegen ihre Rippen, doch das ignorierte Marika. »Meinetwegen?« Sie hatte eigentlich erwartet, dass sie Bishop wollten, nicht sie.
    Falls sie vorhatten, sie zu schänden, blühte ihnen der Kampf ihres Lebens.
    Der Mann nickte, und im spärlichen Mondlicht schimmerte sein blondes Haar auf. »Wir haben noch nie einen Dhampir eingefangen, und ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was für besondere Fähigkeiten du hast.«
    Er wusste, wer sie war. Sie begriff es im selben Moment, in dem sie das Gewehr hervorholte und anlegte. Sie feuerte los und schoss den ersten Mann aus seinem Sattel. Dann sprang sie rückwärts ins Haus, wo sie unsanft auf dem Po landete, und riss die Schublade ihrer Kommode auf, in der sie die Munition aufbewahrte.
    Draußen hob ein lautes Stimmengewirr an. Gleich würden ihre Männer aufwachen. Könnten sie sich schnell genug gegen die Eindringlinge wappnen?
    Noch auf dem Boden lud sie ihr Gewehr nach und hob es an. Als ihre Hüttentür geöffnet wurde, brauchte sie keine Sekunde, um zu erkennen, dass es ein Fremder war, und schoss ihm in den Hals. Er fiel mit einem dumpfen Knall um und stieß dabei die Tür

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