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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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nicht. Was sie ihm jedoch erzählte, wollte er kaum glauben.
    »Dieser Orden hat Temple?«
    Marika nickte. »Soweit mein Vater sagt, ja. Und ich sehe keinen Grund, ihm nicht zu glauben.«
    Was für eine Macht besaßen diese Männer, dass sie Temple überwältigen konnten? Er war stets der Kämpferischste von ihnen allen gewesen. Was die Kraft anging, war Chapel sein nächster Rivale gewesen, bei der Schnelligkeit Bishop. Saint war vielleicht ein bisschen gewiefter, Reign ein wenig gebildeter, aber Temple war ihr unangefochtener Anführer gewesen. Sie waren ihm blind gefolgt, und er hatte sie nie im Stich gelassen.
    Der Gedanke, jemand hätte ihn zur Strecke bringen können – ganz gleich, wie viele Männer es gewesen sein mochten –, traf Bishop nicht bloß zutiefst, sondern mehrte überdies sein Unbehagen.
    Wenn sie Temple bekommen hatten, konnten sie alle von ihnen erwischen.
    Wusste Molyneux davon? Wusste Chapel es? Und wenn ja, was unternahmen sie?
    Marika strich ihm sanft über die Hüfte, und sogleich schloss Bishop die Augen, um sich ganz auf ihre Berührung zu konzentrieren. Auf geradezu magische Weiseschaffte sie es, all seine inneren Qualen zu vertreiben. »Ich kann verstehen, wenn du deinen Freund suchen willst.«
    Er runzelte die Stirn. Wie kam sie darauf, dass er sie im Stich lassen würde? »Danke, aber ich verlasse dich nicht, um nach Temple zu suchen. Soviel wir wissen, könnte es genau das sein, was sie bezwecken. Ich gehe nirgends hin, ehe ich nicht von jemandem, dem ich vertraue, gehört habe, dass Temple meine Hilfe braucht.«
    »Aber mein Vater …«
    »Ist ein Ordensmitglied«, erinnerte er sie. »Er könnte ebenso gut mit den Männern unter einer Decke stecken, die dich überfielen. Ich bin jedenfalls nicht bereit, einen Rat von deinem Vater anzunehmen.«
    Nun schien sie tatsächlich ein bisschen beleidigt. »Er könnte die Wahrheit gesagt haben.«
    »Falls du es glauben willst, nur zu!« Er bemühte sich, nicht schroff zu klingen, was ihm nicht ganz gelang. »Ich werde ihm genug für uns beide misstrauen, und vielleicht bleiben wir so am Leben.«
    »Er bot mir Informationen an.« Nun runzelte sie ebenfalls die Stirn. »Warum bist du so misstrauisch?«
    Seufzend wickelte Bishop sich eine Locke von ihr um den Finger. Er hasste es, ihr auf den Kopf zu sagen zu müssen, was offensichtlich sein sollte. »Marika, sei doch vernünftig! Wenn es jemand anders als dein Vater gewesen wäre, hättest du ihm vertraut?«
    Sie wandte den Blick ab, aber der Anflug eines Schmollens um ihre Lippen verriet ihm, was sie dachte.
    »Ich weiß, dass du dich danach sehnst, von ihm anerkannt zu werden, Halbblut, aber du solltest darüber nicht vergessen, auf deinen Instinkt zu hören.«
    Sie nickte, sah ihn allerdings immer noch nicht an.
    Behutsam fuhr er fort: »Was sagt dir dein Instinkt?«
    Es vergingen mehrere Herzschläge, bis sie ihn mit einem wütenden Blick bedachte. »Dass er mich für einen Mann, der mich nie zuvor in seinem Leben haben wollte, viel zu schnell als einen festen Bestandteil darin akzeptierte.«
    Er kämpfte gegen den Drang zu lächeln. Sie sollte nicht denken, dass er den Schmerz amüsant fand, den sie so offensichtlich empfand. »Kluges Mädchen!«
    »Mein Vater sagte unter anderem, der Orden hätte mich gewollt, weil ich Saints Blut in mir trage«, erzählte sie knapp. »Sie wollen mich aus demselben Grund wie Temple. Sollte ich das auch ignorieren?«
    Könnten Worte schlagen, hätte sie ihn mit dieser Bemerkung zu Boden gebracht. »Nein, natürlich nicht!«, antwortete er so entgeistert, dass seine Zunge ihm nur mühsam gehorchte.
    Solange auch nur ein Tropfen Blut in seinen Adern floss, würde er jedem Mann die Kehle herausreißen, der es wagte, Marika etwas anzutun. »Sie werden dich nicht bekommen«, versprach er.
    Es war eine Sache, zu denken, der Orden wollte sie tot sehen oder würde Schattenwesen »sammeln«. Aber sie hatten es auf sie fünf abgesehen, die den Blutgral gefunden und vom Geist Liliths getrunken hatten. Damit wurde es persönlich, und bloßes Töten würde ihnen nicht die Rache bieten, nach der sie verlangten.
    Gütiger Gott, Temple war der Gralshüter! Hatte der Orden auch den Kelch? Was würden diese Männer mit einer solchen Macht anstellen? Ihre Vorgänger hatten den Kelch an die Templer verloren, die ihn über Jahre geschützthatten, bis Bishop und seine Freunde ihn zufällig entdeckten. Was würden sie tun, um ihn zurückzubekommen? Und was hatten sie für

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