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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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diejenigen geplant, die ihnen den Gral stahlen?
    Er musste dringend an Molyneux schreiben. Molyneux würde es Chapel erzählen und überdies Reign und Saint kontaktieren. Anschließend würde Bishop an Anara schreiben und ihr sagen, dass er ihren Bruder nicht gefunden hatte – und dass alles noch weit finsterer war, als sie anfangs gedacht hatten.
    Marika legte eine Hand an Bishops Wange. Ihre Finger waren leicht und sanft, dennoch wogen sie schwer auf seinem Herzen. »Verstehst du jetzt, warum ich fand, dass ich ihn allein treffen musste? Das alles hätte er mir nie erzählt, wärst du bei mir gewesen.«
    »Natürlich. Es tut mir leid.« Es war leichter, ihr zu sagen, was sie hören wollte, als ihr zu eröffnen, was ihm jetzt klar war. Ihr Vater hätte ihn ohnehin erkannt, ganz gleich, was sie ihm erzählten. Er würde es wissen, weil seine Verbündeten ihm bereits verraten hatten, dass seine Tochter mit Bishop gemeinsame Sache machte.
    Sie wollten Bishop in ihr Spiel mit hineinziehen, ihn ihrem Willen beugen.
    Bald würden sie lernen, dass er sich nicht verbiegen ließ.
     
    Bei Bishop musste Marika nichts zurückhalten. Sie konnte alles von sich geben, und er nahm es, verlangte sogar mehr.
    »Fester!«, befahl er ihr. Er schwitzte nicht einmal, der Schuft!
    Marika hingegen war unter den Achseln und auch an anderen Stellen feucht. Ihr Atem ging in kurzen Stößen.
    »Das reicht, bitte!« Sie stützte die Hände auf ihre Oberschenkel und beugte sich vor, um besser atmen zu können. »Ich gebe mich geschlagen.«
    Doch ehe sie auch nur blinzeln konnte, war er wieder direkt vor ihr. »Nein, tust du nicht! Fester!
Jetzt!
«
    Sie richtete sich auf und schwang die Faust, doch er wich dem Schlag mit lässiger Geschmeidigkeit aus. »Was zur Hölle war das? Deine Großmutter könnte es besser!«
    »Dann geh doch und kämpf mit ihr!« Sie war diesen Keller leid … so modern und sauber er auch war. Sie wollte ein Bad, und sie war hungrig. Vor allem aber wollte sie, dass Bishop Ruhe gab und aufhörte, sie zu quälen. Das war seine Rache für alles, was sie ihm angetan hatte. Er wollte sie zu Tode provozieren.
    Er piekte ihr mit dem Finger auf die Brust, was sie ignorierte, obwohl sie ihn dafür treten wollte. »Wir sind erst seit drei Stunden dabei, Marika«, sagte er und schlug ihr leicht auf die Wange. »Kannst du nicht länger durchhalten?«
    Sie wusste, was er hier machte. Er forderte sie heraus, und es war ihr gleich. Sie wehrte seine Hand ab. »Lass mich in Frieden!«
    »Noch zehn Minuten«, entgegnete er und blockierte ihr den Weg zur Treppe. »Gib mir noch zehn Minuten alles, was du kannst, und dann hören wir auf.«
    Gott, wenn sie dächte, sie könnte ihn bewusstlos schlagen, würde sie alles, was sie noch an Kraft besaß, darauf verwenden. »Ich bin
jetzt
fertig!«
    Er beäugte sie mürrisch. »Denkst du, der Orden wird aufhören, wenn du müde wirst? Nein. Denkst du, andere Vampire oder deine früheren Freunde werden aufhören, wenn du
fertig
bist? Du hörst auf, wenn
ich
dir sage, dass du fertig bist, und ich sage, das wird in zehn Minuten sein!«
    Fürwahr, er war gut! Es juckte in ihren Fäusten, nach diesem selbstzufriedenen Mann zu schlagen, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Ich sage, wenn ich fertig bin, und ich
bin
fertig!«
    »Ich bringe dich zu Saint.«
    Sie ruckte so schnell mit dem Kopf hoch, dass es in ihrem Genick knackste. »Was?«
    Nun grinste Bishop, der sich nicht einmal die Mühe gab, seine Absicht zu verschleiern. »Kämpfe gegen mich, als hinge dein Leben davon ab, und dann werde ich Saint mitteilen, dass du ihn kennenlernen möchtest.«
    Sie sah ihn fassungslos an. Ihre Suche – besser gesagt: ihre verzweifelte Suche – nach Saint war zweitrangig geworden, seit es um ihr bloßes Überleben ging. Ja, sie hatte sich beinahe schon eingeredet, ihn so oder so nicht finden zu können. Sie hatte sogar angefangen, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Bishop wirklich nicht wusste, wo er war. »Wirst du?«
    Sein Nicken war derart selbstgefällig, dass sie es nicht in Worte fassen konnte. »Und jetzt kämpfe gegen mich!«
    Marika schlug nach ihm aus, wobei sie beide Fäuste und ein Bein schwang. »Du hast mir erzählt, dass du nicht weißt, wo er ist, du Schuft!«
    »Weiß ich auch nicht.« Er wich ihren Hieben aus.»Aber ich weiß, wie ich ihn erreiche. Das macht dich wütend, nicht wahr?«
    Wie verflucht recht er hatte! Den meisten ihrer Schläge konnte er ausweichen, aber einmal schaffte sie

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