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Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Titel: Die Schattenstaffel Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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und wurde mit quietschenden Bremsen vor der Tankstelle zum Halten gebracht. Lässig schlenderte Skip zu dem Fahrzeug hinüber. Seine Augen zogen sich zu zwei schmalen Schlitzen zusammen, als er die wüst aussehenden Gestalten erblickte, die sich in dem Fahrzeug befanden. Sofort waren alle seine Sinne in Alarmbereitschaft, denn in dieser Gegend, dazu noch zu dieser Zeit — mußte man mit allem rechnen.
    Es wäre auch nicht das erste Mal, daß derartiges Gesindel etwas anderes vorhatte, als gegen Bezahlung ihren leeren Tank nachfüllen zu lassen. Argwöhnisch schielte Skip in das Fahrzeug hinein, aus dem sich jetzt einer der Kerle herauswälzte und auf ihn zukam.
    „He, Boy, beweg dich mal ein bißchen schneller. Wir haben es verdammt eilig; wir müssen weiter", herrschte er Skip Ellebry in tiefem Baß an.
    Skip überhörte die Worte und trat an das Fahrzeug heran. Doch kaum, daß er sich an
    dem Tankverschluß zu schaffen gemacht hatte, wurde er brutal zur Seite gestoßen. Wütend funkelten die Augen des Kerles ihn an.
    „Laß das! Das mache ich selbst . . . Geh und hol den Schlauch, damit wir endlich weiterkommen. "
    Skip rieb knirschend die Zähne aufeinander. Eine innere Stimme warnte ihn davor, den Unhöflichen vor ihm noch weiter zu reizen. Obwohl er nicht wenig Lust verspürte, den aufgeblasenen Fatzken keinen Sprit zu verkaufen, tat er es aber doch.
    Ihm war es nämlich nicht entgangen, daß die Burschen etwas im Fahrzeug mitführten, was sie vor den Augen anderer zu verbergen suchten. Daß er aber die dunkle Kiste — es konnte sich auch um einen Spezialkoffer handeln — bereits erblickt hatte, ahnte der robuste Fremde nicht.
    Skip Ellebrys Gedanken begannen zu kreisen, während er zur Zapfsäule schritt und den Schlauch aus der Halterung nahm. Was mochten die Burschen wohl Vorhaben?
    Wieder und wieder stellte er sich diese Frage, während er unauffällig die Kunden und das Fahrzeug betrachtete. Noch fand er keine rechte Erklärung für alles, aber daß mit den Kerlen etwas nicht stimmte, war für ihn klar.
    Während der nun folgenden Minuten, in denen sich der Tank der Preston-Limousine füllte, faßte Skip Ellebry den Entschluß, dieser ihm so sonderbar erscheinenden Sache auf den Grund zu gehen. Er wollte nicht tatenlos Zusehen, wie diese Burschen womöglich etwas Unrechtes anstellten, ohne gehindert zu werden. Immerhin — Skip war sich bewußt, wie heiß das Eisen war, das er anzufassen gedachte. Dennoch: um nichts wollte er sich von seinem Vorhaben abbringen lassen. Es war eben seine Pflicht, wenigstens den Versuch zu unternehmen, ein mutmaßliches Verbrechen zu verhindern.
    Ganz auf sich allein gestellt, wollte er den Fahrern der dunklen Limousine folgen. Er sagte sich, er müsse herausbekommen, was diese Männer vorhatten. Schon saßen die drei Fremden wieder in ihrem Wagen. Sie hatten keine großen Umstände beim Abrechnen gemacht, sondern Skip die Ware auf Heller und Pfennig bezahlt. Sie starteten auffällig rasch; mit einem mächtigen Satz schoß die Limousine davon.  
    Nun gab es für Skip Ellebry kein langes Überlegen mehr.
    In der Werkstatt stand ein Wagen seines Chefs. Er machte ihn startklar, verriegelte hastig die Werkstatt und den Tankstellenraum, sprang ans Steuer und nahm die Verfolgung der dunklen Limousine auf, deren Schlußlichter noch schwach zu erkennen waren. An der Tankstellenausfahrt stand plötzlich Brita Clemenths, sein Girl aus der Imbißstube. Erstaunt weiteten sich ihre Augen, als sie Skip am Steuer des Wagens erkannte. Auch seinen verbissenen Gesichtsausdruck hatte sie bemerkt.
    „Skip, wo willst du so plötzlich hin? Was hast du vor? Was ist denn los?"
    Ihre schlanke Gestalt zitterte. Skip hatte keine Zeit für Erklärungen. Jede Sekunde war kostbar, denn hinter der großen Schleife, die die The Highway vor der Chapman-Station der Underground-Railways macht, verschwanden schon die roten Schlußlichter des fremden Wagens.
    „Warte hier auf mich, Brita!" rief Skip zurück. „Und wenn ich in zwei Stunden nicht zurück sein sollte, dann rufe diese Telephonnummer an und gib die Fahrzeugnummer ZW-24530 durch. Mehr nicht!"
    Er warf ihr einen Zettel zu und brauste davon. Völlig konsterniert blickte Brita dem davonschießenden Fahrzeug nach. Noch ahnte sie nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Die vier Zahlen auf dem Zettel waren offensichtlich eilig hingekritzelt und sagten ihr ebensowenig wie die Autonummer ZW-24530.
    Dennoch schärfte sie sich die Fahrzeugnummer genau

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