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Die Schattensurfer (German Edition)

Die Schattensurfer (German Edition)

Titel: Die Schattensurfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Wiest
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Schritt zurück. Die Bettkante drückte sich in ihre Kniekehlen. Sie hätte sich einfach aufs Bett fallen lassen können, aber zu den anderen aufschauen, das wollte sie nicht. Ärgerlich erwiderte sie Neles Blick.
    „Schlechte Nachrichten, verdammt schlechte Nachrichten“, knurrte Nele. „Luan und Pablo sind immer noch nicht aufgetaucht. Nacho ist auch weg.“
    Sansibar erwiderte Neles Blick und sagte: „Na und, dafür kann ich nichts.“
    „Das glaube ich dir nicht. Vielleicht kommst du von einem anderen Team, sollst uns ausspionieren und ihr habt Luan und Pablo entführt.“
    Sansibar wehrte sich entrüstet: „Was für ein anderes Team? So ein Quatsch! Ich habe euch gestern die Wahrheit erzählt.“
    Nele schnaubte, aber Chris legte seine Hand auf ihre Schulter und versuchte sie zu beruhigen: „Vielleicht ist das wirklich ein dummer Zufall. Ich meine, Sansibars Geschichte könnte doch stimmen.“
    Nele riss sich los und baute sich ganz nah vor Sansibar auf. Neles Atem roch nach Erdnussbutter. Sansibar hasste Erdnussbutter. „Ich glaub dir aber nicht!“, schnaubte Nele. Von der wollte sich Sansibar bestimmt nicht unterkriegen lassen. Wütend schrie sie: „Ich bin vor meiner Kristallprüfung abgehauen. Ich musste aus Mallinport verschwinden. So, jetzt wisst ihr es. Zufrieden? Von mir aus könnt ihr mich bei RUHL verraten. Ihr seid ja noch bescheuerter als diese ganzen Idioten vom Kristallamt.“
    Sansibar wich keinen Millimeter zurück, auch wenn ihr von dem Geruch nach Erdnussbutter ganz übel wurde. Ihr Magen rebellierte.
    Vorsichtig zupfte Chris an Neles Ärmel und murmelte beschwichtigend: „Wenn das so ist, würde ich auch nicht in Mallinport bleiben. Die Sipos verstehen keinen Spaß. Die machen mit jedem kurzen Prozess.“ Chris fuhr mit der Handkante an seiner Kehle entlang.
    „Ja genau“, fauchte Nele und setzte ihre Brille ab. „Die Geschichte klingt einfach zu gut, um zu stimmen. Da hat sich jemand richtig viel Mühe gemacht, das alles zu erfinden. Sie soll uns endlich sagen, wo Luan und Pablo stecken.“ Zornig funkelte sie Sansibar an.
    Jetzt drängte sich der kleine Emil nach vorne und piepste: „Ja genau, heraus damit! Wo sind sie?“
    „Weiß – ich – nicht“, antwortete Sansibar genervt.
    Nele drehte sich zu ihren Freunden um und sagte: „Wenn die sich so anstellt, sagen wir Kalawesi Bescheid. Er kennt immer Wege, um so ein Problem zu lösen.“
    „Ich glaube, das ist keine gute Idee“, wandte Chris vorsichtig ein. „Kalawesi will keinen Ärger mit RUHL. Ihr erinnert euch an seinen letzten Besuch. Die Sache mit dem Mädchen müssen wir schon selbst in den Griff bekommen.“
    „Blödmann!“, schnauzte Nele. „Pablo und Luan sind verschwunden. Das ist ein richtiger Notfall. Wie sollen wir das bitte selbst lösen?“
    Unsicher sah Chris zu Boden und wackelte mit dem Kopf. „Kann sein“, murmelte er, „aber vielleicht hilft uns Marc, dann müssen wir Kalawesi nicht einweihen. Marc kennt die anderen Teams. Ihm müssen sie sagen, wer Pablo und Luan gekidnappt hat.“
    „Ganz genau, Marc hilft uns bestimmt“, sagte Nick. Und Emil nickte.
    Sansibar sah, dass sich Nele ärgerte, nicht selbst auf diese Idee gekommen zu sein. Mürrisch stimmte Nele zu: „In Ordnung, wir informieren Marc.“
    Sansibar war es egal, wen sie anriefen. Hauptsache Luan tauchte ganz schnell wieder auf. Luan musste die Sache klären.

24 CHAMBROTTELIXIER AUF DIE FREUNDSCHAFT
    Marc Bodin ging auf den Bungalow zu, der ganz im Stil des letzten Jahrtausends gebaut war. Elegant lag das Haus auf einem Hügel am Rande des Lunaparks. Er wollte so gar nicht zu den funkelnden und blitzenden Fahrgeschäften passen. Kies knirschte unter Marcs Segeltuchschuhen, als er die sorgsam gerechte Auffahrt hinaufschlappte.
    Kalawesi – Eigentümer des Lunaparks stand in geschwungenen Buchstaben auf einem knallblauen Autoscooter zu lesen, der wie eine Trophäe an der Wand hing. Marc hielt den Arm mit seinem ceeBand vor das Lesegerät des Eingangstors. Lautlos schwang das Tor auf. Marc trat ein. An den Wänden der Eingangshalle hingen sorgsam gerahmte Comiczeichnungen – alles Originale. Wie in einem japanischen Mangamuseum sah es aus. Marc würdigte die Bilder keines Blickes. Er trat auf eine doppelflügelige Tür zu, die mit einem lilafarbenen K verziert war. Der Knauf hatte die Form einer Ratte mit Irokesenfrisur. Respektlos donnerte Marc mit der Faust gegen die Tür.
    „Herein, immer nur herein“, brummte eine tiefe

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