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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Straßen leerfegte.
    Jetzt tröpfelte es nur noch,
und der Himmel klarte auf.
    „Also zurück zum
Schatzräuber-Boss“, meinte Tim. „Den müssen wir beäugen. Jochen Ratzke ist
keine sehr heiße Spur. Wahrscheinlich pausiert er, bis er einen neuen Detektor
hat. Es bringt nichts, wenn wir uns an den Typ hängen.“
    „Lind Goldammer?“ fragte Karl.
„Als Boss der Schatzsucher-Mafia hält der sich bedeckt wie ein Top-Spion. Wo
sollen wir da ansetzen? Wo nur?“
    „Hör auf mit dem Kleinmut!“
meinte Tim. „Irgendwas ergibt sich immer, wenn wir scharf beobachten. Darüber
haben wir doch schon gesülzt lang und breit.“
    Karl seufzte. Auch Gabys Miene
verriet wenig Optimismus. Muß am Wetter liegen, dachte Tim. Sie sind doch sonst
nicht so schwergängig.
    Im Pulk, aber hintereinander,
radelten sie zur Lohrinde-Gasse zurück.
    Der Bordstein vor dem
Antiquitäten-Geschäft war zugeparkt — gänzlich. Es gab nicht mal einen Platz
für den Polizeiwagen. Der stand in zweiter Reihe — mit rotierendem Blaulicht
auf dem Dach, stand unmittelbar vor dem Goldammer-Laden. Und noch ein anderer
Wagen parkte verbotswidrig in zweiter Reihe.
    „Uiiih!“ meinte Klößchen. „Da
ist was passiert. Vielleicht wurde Quibimwara in Afrika gefaßt. Und hat mit
seinem Geständnis auch die Komplizen reingerissen.“
    Voller Spannung rollten die
Kids über den Gehsteig bis zur Tür, wo sie die Drahtesel respektlos am linken
Schaufenster abstellten. Durch das spähten sie hinein.
    „Sieht nach Überfall aus“,
meinte Tim.
    Die Lohmann auf einem Stuhl,
zitternd. Auf einem andern Stuhl ein Typ mit Heftpflaster auf der Halbglatze.
Das mußte Goldammer sein. Er war groß und massig, das Gesicht flächig, mit
fleischigen Zügen. Kleine Augen, Goldkronen, ein brutaler Zug um den Mund. Ein
Typ, der sicherlich oft lächelte, ohne jemals dabei freundlich zu wirken.
    Im Geschäft befanden sich
außerdem: zwei uniformierte Polizisten, ein unscheinbarer Zivilbeamter und
Kommissar Koehl.
    „Der Koehl“, sagte Gaby.
    Wie Kommissar Glockner, ihr
Vater, gehörte auch Koehl zum Präsidium, wo er bei seinen Kollegen so beliebt
war wie Brandblasen, Luftverschmutzung oder Darmgrippe.
    Auch Koehl arbeitete im
Dezernat für Gewaltkriminalität, war maßlos ehrgeizig, aber extrem unfähig.
Seine Mißerfolge glich er aus durch Intrigen, üble Nachrede, Falschheit und
Kriecherei bei den Vorgesetzten. Er beneidete Gabys Vater um dessen Erfolge,
war zwar freundlich im Gesicht, sparte aber nicht mit Kritik hinterm Rücken.
Kurzum: Koehl konnte sich auf seinem Posten nur halten, weil seine Schwägerin
die Cousine war vom Polizeipräsidenten.
    „Der strohdumme Koehl“, sagte
Karl.
    „Gehen wir mal rein“, meinte
Tim.
    „Du willst ihm doch nicht etwa
helfen?“ Gaby stieß ihren Freund an.
    „Eher beiße ich mir die Zunge
ab. Aber wir wollen doch wissen, was wir verpaßt haben.“
    „Bestimmt eine gefährliche
Situation“, meinte Klößchen. „Gut, daß wir nicht da waren. Vielleicht hätten
wir sonst Beulen am Kopf. Wer ist denn der Kerl mit dem Pflaster?“
    „Ich tippe auf Goldammer“,
sagte Tim und sohlte zur Ladentür.
    Einer der Polizisten stand
dort. Er hatte Gaby erkannt und lächelte freundlich, wußte aber nicht, ob er
die Teenies reinlassen durfte.
    „Herr Kommissar, hier ist Gaby
Glockner mit ihren Freunden.“
    Koehl hatte gerade mit
Goldammer geredet und drehte sich jetzt um.
    Er war groß, aber schmächtig,
sein Kopf ungewöhnlich klein. Koehl versuchte ihn aufzumotzen, optisch, indem
er sich graublonde Koteletten wachsen ließ bis zum Kinnwinkel. Beim Lächeln
zeigte Koehl alle Oberzähne.
    „Hallo, Gaby!“ rief er mit
einer Kettenraucher-Stimme. „Jetzt könnt ihr nicht rein. Hier war ein
Überfall.“
    Bevor Gaby antwortete, sagte
Tim: „Vielleicht haben wir eine Beobachtung gemacht, die Ihnen nützt.“
    Koehl zeigte seine Zähne. „Na,
gut! Friebe, die Kids dürfen passieren. Der Hund darf auch, falls er nicht
beißt.“
    Wie man sich da gleich fühlt,
dachte Tim und spürte die verblüfften Blicke seiner Freunde.
    Welche Beobachtung? überlegten
sie sicherlich.
    Keine, natürlich! Tim
unterdrückte sein Grinsen. Aber es reichte, um Goldammer und die Lohmann ein
bißchen ins Schwitzen zu bringen.
    Koehl sagte: „Stellt euch dort
an die Seite, damit keine Spuren vernichtet werden. Gleich habe ich Zeit für
euch.“
    Wieder wandte er sich Goldammer
zu.
    In dessen Teiggesicht steckte
der Gilb; und der Atem ging

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