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Die Scheune (German Edition)

Die Scheune (German Edition)

Titel: Die Scheune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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geradezu unheimlich. Der Mondschein fiel über den Hof, als Dane taumelnd das Scheunentor öffnete und seinen Chrysler mit durchdrehenden Reifen in das Gebäude hineinrasen ließ. Der Schotter flog nur so in die Höhe! Ein harter Knall beendete abrupt das Motorgeräusch. Dane war ungebremst auf Metall gefahren. Ein anderer Wagen? Seine Corvette etwa? Stand sie in dieser Scheune? Wo war mein Chevy?
    Das Scheunentor schloss sich und wurde von innen verriegelt. Ich wurde panisch und rannte zurück zu Linda in das Gästezimmer. Ich musste jetzt unbedingt etwas unternehmen und ahnte nicht, dass es alles andere als ein Spaß werden würde.
    „Was ist los?“, fragte Linda aufgebracht.
    „Ich weiß nicht“, antwortete ich ihr und zog mich hektisch an. „Irgend etwas stimmt da nicht. Dane hat sich in der Scheune eingeschlossen. Ich werde mal nachsehen.“
    Linda bekam Gänsehaut und fuhr tiefer unter die Bettdecke. „Pass bloß auf“, flüsterte sie.
    Ich nickte kurz und rannte die Treppe hinunter, dann über den dunklen Hof zur Scheune. Ich hatte keine Zeit, ihre Angst wahrzunehmen. Wieder einmal war es Dane, der mein Handeln bestimmte, der mich nun auch von Linda wegholte.
    Ich muss mir eingestehen, derzeit Angst vor meiner eigenen Courage gehabt zu haben. Doch die Angst um Dane war weitaus größer als alles andere in dem Moment. Das trieb mich durch die kalte Nacht bis vor die verschlossene Scheunentür. Harte, nach Metall klingende Geräusche drangen nach außen. Etwas wurde mit großer Gewalt zerschlagen. Das Klirren von Glas und das Scheppern von Blech ließen mich schaudern, aber auch ahnen, dass Dane seinen Chrysler gerade demolierte. Ich hämmerte mit meinen Fäusten gegen die verschlossene Scheunentür und schrie: „Dane! Mach auf!!“
    Nichts geschah. Die Geräusche der Zerstörung drangen weiterhin nach draußen – stetig und unnachgiebig. Ich schrie lauter. Nichts. Ich schrie noch lauter und fand auch nichts Geeignetes, um das Tor zu öffnen. Erst mein vierter verzweifelter Schrei nach Dane fand seine Aufmerksamkeit. Es kehrte Stille ein. Wenig später hörte ich ihn von innen den schweren Eisenriegel zurückschieben. Das Scheunentor öffnete sich langsam und quietschte. Dane trat leise aus dem Schatten hervor und baute sich breitbeinig vor mir auf.
    Der Mond schien auf uns nieder. Er hielt eine Axt mit beiden Händen vor seinen Körper. Ich war entsetzt, schluckte und wich einen Schritt zurück. Der Blick meines Freundes verriet eine starke Verwirrung. In Dane steckte ein anderer. Ich wagte es nicht ihn anzusprechen, hielt es nicht für möglich, jemals Angst vor meinem besten Freund zu haben. Nun sollte mich dieses Gefühl doch einholen.
    Ich sah noch, wie Dane die Axt anhob und hinter seinen Kopf führte. Dann sauste sie nieder, unbarmherzig und gezielt. Ich schloss die Augen und duckte mich, als die Axt millimeterscharf an mir vorbeisauste und in den Boden einschlug. Ich glaubte, ohnmächtig zusammenzufallen, bis ich wahrnahm, nicht getroffen zu sein. Ein Blick des Triumphs lächelte mich an, während ich ungläubig zu Boden auf die Axt starrte. Wortlos ging Dane an mir vorbei ins Haus unter die Dusche. Er war verschwitzt, dreckig und enttäuscht und glaubte, dies alles mit Seife abwaschen zu können.
    Ich war unfähig, mich zu rühren. Sei es der Schock oder die Angst, die mich zittern ließ; ich war zu keiner Bewegung fähig. Ich sah durch das offene Scheunentor auf die Reste seines demolierten Chryslers. Weit verstreut glänzten Glas- und Metallsplitter im Lichtfall des abnehmenden Mondes. Undeutlich erkannte ich im hinteren Teil der Scheune das Wrack der Corvette. Mich überkam erneut ein Schaudern.
    Langsam errang ich wieder etwas Fassung und versuchte, die Axt aus dem Boden zu ziehen. Ich spürte den kalten, hinterlassenen Schweiß am Griff und musste feststellen, dass die Wucht des Einschlags die Axt fest im Boden verankert hatte. Erst die Kraft beider Hände gab das Werkzeug frei. Ich entschied, sie hinter der Scheune zu vergraben, bevor sie ernsthaft Unheil anrichten konnte.
    Linda!, schoss es mir in den Sinn. Linda war im Haus! Oh Gott! Ich rannte ins Haus und hörte das Wasser in der Dusche laufen. In der Küche schwebte eine ekelhafte Fahne aus Gin und Schnaps. Ich rannte nach oben. Linda lag immer noch verängstigt unter der Bettdecke. Sie konnte unmöglich in diesem Haus bleiben! Nicht mit Dane! Nicht in seinem Zustand!
    Ich rief ein Taxi, während er immer noch duschte.
    Linda flehte

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