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Die Scheune (German Edition)

Die Scheune (German Edition)

Titel: Die Scheune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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dahinterstand. Und doch war meine Neugier gerade stärker als der Wunsch, alles zu verstehen. „Rhyan hatte sich durch dich in ein Milieu von Erpressung und Mord begeben.“
    „Ja, das hatte er“, verstärkte er noch einmal mit einem breiten Grinsen.
    „Du hattest also in der Klinik auf deinen Vater gewartet. Du hattest die Klinik als Treffpunkt genutzt, um das Spiel endgültig zu beenden. Hattest du keine Angst um Sarah? Dass du sie in Gefahr bringen könntest? Immerhin war dein Vater mit Mordabsichten unterwegs.“
    Jetzt hatte ich einen wunden Punkt erwischt. Dane stockte in seiner Erzählung. „Deswegen habe ich sie gebeten, am Tag meiner Abreise im Zimmer zu bleiben.“
    Ich nickte. Auch das war wahr. Sarah hatte sich an dem Tag nicht von ihm verabschiedet. Das hatten sie in der Nacht zuvor abgesprochen. Mich quälte noch eine andere Frage: „Warum hat Rhyan dich töten wollen, als alles vorbei war?“
    „Sag es mir.“
    „Er hatte Angst, dass du ihn auch umbringen würdest.“, sagte ich ungläubig. „Er wusste, dass du krank bist, nicht wahr?“
    Dane wurde zornig und sagte: „Nein ..., nein, Jim! Ich bin nicht krank! Ihr ...“, und er zeigte mit dem Finger auf mich, „Ihr redet mir nur die ganze Zeit ein, dass ich krank bin. Was habe ich getan? Die ganze Zeit habe ich mich nur gewehrt! Ich habe niemals angegriffen! Ich bin kein gewalttätiger Mensch!“
    Ich schwieg und hörte die Welle der Empörung über mich hinwegrauschen. Während er Rotz und Blut spukte, dachte ich an Rhyan, den Armen. Er hatte das Gewaltpotential von Dane erkannt und wollte die Chance nutzten, ihn zu vernichten, als er angeschossen auf der Krankenstation lag. Im Grunde wäre es eine gute Tat gewesen. Es hätte viel Opfer erspart. Es hätte auch sein eigenes Leben gerettet. Die Angst von Rhyan Dane gegenüber muss gewaltig gewesen sein. So unerträglich, dass er nur einen Ausweg sah. Dane musste ihn in der Zelle unter starken Druck gestellt haben. Nun saß ich im gleichen Boot wie er. Dane hielt auch mir sinnbildlich den Gürtel zum Erhängen entgegen.    
    Als Dane sich wieder beruhigt hatte, fragte ich leise: „Warum die Farm? Das Glück mit Sarah?“
    Nun stockte Dane. Er schluckte. Seine Gesichtszüge wurden weicher. „Ich habe mich in sie verliebt. Schon am ersten Tag. Mit ihr sah ich die Chance, wieder ein normales Leben zu beginnen und mir zu beweisen, dass es auch ohne den Kitzel funktioniert.“
    Man höre: KITZEL!! Als wenn das Töten von Menschen ein Kitzel wäre!
    Er fuhr fort: „Ich wollte ihr beweisen, dass ich als ganz normaler Mann leben kann.“
    „Dann, wenn dein Vater aus dem Spiel wäre.“
    „Genau.“
    „Was ist passiert?“
    „Es hat nicht funktioniert.“
    „Dein Kitzel fehlte.“
    Dane nickte.
    Ich ergänzte seine Gedanken: „Anfangs war alles ganz leicht, weil es neu war. Und du warst wahnsinnig glücklich. Hast gedacht, na, das läuft ja prima. Was sollte noch schief gehen? Aber dann begann sich vieles zu ändern. Von heute auf morgen peitschten so viele dumme Sachen auf dich ein – andere Sachen, als du es gewöhnt warst. Sachen, die fremdbestimmt waren. Du hattest deine Macht verloren. Deine Corvette war hin, die Heddons verstarben, Sarah hatte sich sterilisieren lassen. Und so weiter. Alles schlechte Sachen für dich. Aber so ist das Leben nun mal, wenn man es in normale Bahnen lenkt.“
     
    Hörst du!, schrie das Loch. Selbst Jim hat die Wahrheit erkannt! Du wärst besser allein geblieben!
     
    „Sei still!!“, schrie Dane.
    Schrie er mich oder schrie er das Loch an?
    „Ich wollte das alles nicht!“, schrie er weiter.
    „Was wolltest du nicht?!“, schrie ich zurück!
    „Das sie sich sterilisieren lässt!“
    „Aber sie hatte einen Grund dafür!“
    „Nein, hatte sie nicht!“
    „Wie bitte?“
    „Wie kann ich von vornherein beurteilen, ob ich ein krankes oder gesundes Kind zur Welt bringe? Dass mein Vater krank war, sprach nicht dafür, dass mein Kind auch krank werden würde.“
    „Sie dachte dabei nicht unbedingt an deinen Vater!“
    Dane wurde nervös, er verstand durchaus.
    „Was war passiert, nachdem Sarah sterilisiert war?“, fragte ich weiter.
    „Ich weiß nicht. Ich … ich war einfach nicht in der Lage, das hinzunehmen. Als ich dann auf Sarahs Bitte hin diesen Psychiater aufsuchte, entstand dieses große Dilemma. Wer konnte denn ahnen, dass Sarahs Mann auftaucht und so etwas anrichtet? Jetzt ist alles aus. Sarah will mich nicht mehr sehen. Sie gibt mir keine

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