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Die Scheune (German Edition)

Die Scheune (German Edition)

Titel: Die Scheune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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Folgen – eiskalt. Was sagen Sie?“
    Ich glaubte nicht, das alles gehört zu haben. „Das ist er nicht! Sie kennen ihn gar nicht! Er ist nichts von alledem. Er ist ein wunderbarer Mensch. Weshalb, glauben Sie, bin ich mit ihm hierher gekommen? Verdammt noch mal! Was soll diese Spritze?“
    „Wir können in sein Gehirn mit einer Detektorröhre Schicht für Schicht einblicken und damit nicht nur dessen Aufbau mit dieser radioaktiven Zuckerlösung sichtbar machen, sondern auch die chemischen Aktivitäten einzelner Hirnregionen beobachten und finden vielleicht brauchbare Hinweise für sein Verhalten. Sehen Sie, wenn er auch bis jetzt alles gut vertuscht hat, so weist alles darauf hin, dass in ihm eine Veranlagung zu unkontrollierten Aggressionen steckt. Das ist es doch, was Sie hören wollten, nicht wahr? Wie ist sein Vater, seine Mutter? Wie ist seine Familie? Sie glauben gar nicht, in welchen Schichten wir diese Art von Menschen finden. Sie kennen doch seine Familie gar nicht.“
    „Nein ... aber ... aber ich werde es nicht zulassen, was hier passiert! Sie hatten recht gestern. Ich bin hier fehl am Platz und möchte bitte unverzüglich ihre Universität verlassen.“
    „Aber Dr. Clark. Sie können doch nicht alles so im Raum stehen lassen. Wie wird er sein, wenn er wieder richtig zu sich kommt?“
    „Verdammt normal, schätze ich! Und lassen Sie um Gottes Willen die Finger von ihm!“
    Am späten Abend war ich mit Dane wieder in Los Angeles.
     
    Gut gemacht, lobte das Loch.
    Mir ist so heiß, sagte Dane. Ich halte das nicht mehr aus.
    Das brauchst du auch nicht. Du kannst langsam wieder zu dir kommen. Aber halte dich bedeckt.
     
    *
     
    Ich schwieg mich aus. Böse und enttäuscht verfasste ich einen unbedeutenden Brief an die Versicherung mit dem Vermerk, man hätte nichts für Mr. Galloway tun können. Eine starke Schlaftablette stürzte mich in der Nacht in wilde Träume. Den vergangenen Tag schob ich weit von mir. Es gab nichts, aber auch absolut nichts, was mir ein bisschen glaubwürdig erschien. Keiner erfuhr von der Untersuchung. Ich begann unbewusst eine Gefahr zu decken.
     
     
    1980. Dreizehn Jahre früher.
    Glendale / Kalifornien. Dane, 25 Jahre
    Dane lag mit offenen Augen im Bett. Er hatte länger keinen Sex gehabt und immer mehr diesen Druck gespürt. Mittlerweile war alles so anders geworden, seit ihn dieses Loch beherrschte. Der Sex war anders geworden. Seine Haltung, sein Gefühl. Das Loch hatte ihn das hassen gelehrt. Und es war wunderbar. Genauso wunderbar wie sein Schauspiel. Niemand bemerkte etwas. Seine fröhliche Fassade glänzte jeden Tag aufs neue wie die des Running Horse.
    Allerdings hatte sich der Lochschaufler seit drei Monaten nicht mehr blicken lassen. So ruhig wie diese Zeit auch war, machte sie ihn unruhig. Das Loch fehlte ihm. Der Ort, um seinen Hass auszuleben. Es war zu einer Droge geworden. Sollte der Lochschaufler das Spiel bereits beendet haben? Hatte er Angst bekommen?
    Verdammt, sein sexueller Druck machte ihm zu schaffen. Er musste ihn irgendwie loswerden.
    Dann kam alles auf einmal zusammen:
    Sie hieß Cathy. Dane hatte sie auf dem Straßenstrich in der Nachbarstadt Alabama gesehen und hinterrücks in eine dunkle Gasse gezerrt. Ihm war wichtig, dass sie ihn nicht sehen konnte. Er sprach kein Wort und drückte ihre Hilferufe einfach am Hals ab. Die Geräusche der vorbeiziehenden Fahrzeuge überdeckte seine Tat hervorragend.
    Als Cathy sich nur noch schwach wehrte, verband er ihr umständlich die Augen, fesselte ihre Hände mit einer Krawatte, wie es sie zu Tausenden an den Straßenecken zu kaufen gab und kam dann seinem sexuellen Verlangen nach. Cathy wehrte sich nicht. Es mischte sich in ihr der Schmerz mit dem Entsetzen und ließ sie lahm werden. Sie roch sein Parfüm. Er musste ein gepflegter Mann sein, denn es war ein teures Parfüm. Seine Hände waren weich.
    Dane rückte seine Kleidung wieder zurecht und sah zu ihr hinunter. Cathy rührte sich immer noch nicht. Sie stand unter Schock. Ihr ganzer Körper war steif.
    Als Dane sich von ihr entfernen wollte und zum Eingang der Gasse schaute sah er den Lochschaufler stehen. Wie lange mochte er schon dort gestanden haben? Was hatte er gesehen?
    Cathy hörte plötzlich ein Handgemenge, eine Rauferei. Jemand fiel zu Boden, einer rannte weg. Erst viele Minuten später konnte sie sich aus der Lage befreien. Neben ihr lag ein dreckiger und ungepflegter, alter Mann.
    Damit befand sich der Lochschaufler in einer äußerst

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