Die Scheune (German Edition)
schluckte und schlug den Weg zur Klinik ein. Sein Blick war gesenkt.
„Pass gut auf dich auf“, hörte er Johnathan rufen. „Ich will dich so bald wie möglich hier wieder abholen.“
Das wirst du nicht! Er gehört mir!, rief das Loch.
Dane spürte einen stechenden Schmerz durch seinen Kopf schießen. Er musste die Augen schließen und verlor dabei fast das Gleichgewicht. Er ging zur Klinik.
Als er davorstand und die Fassade hinaufsah, wusste er bereits, dass hier sein letztes Spiel mit dem Lochschaufler stattfinden würde.
Er senkte den Blick. Vor ihm ebnete sich ein grauer und rauher Asphalt, der Weg in einen tiefen Tunnel hinein. Kalt zog es seine Gefühle tiefer und tiefer dort hinein. Trist war der Weg. Als er aufsah, entdeckte er am Ende des Tunnels ein Licht. Das Loch war nicht unendlich.
*
Das Haus des Garden's Inn war ein prächtiges Gebäude, unmittelbar am Trinity River gelegen und spiegelte den typischen Baustil der Südstaaten wieder. Strahlend weiß glänzte der Anstrich, als wäre er gestern erst aufgetragen worden. Das Gebäude war von einer großzügigen, weißen Holzveranda umgeben, die einladend und gepflegt aussah. Lange Schatten fielen von der Nachmittagssonne über die rotbraunen Holzdielen. Meere von Blumen reihten sich aneinander und verwandelten sich durch die Sonne in tanzende Schattenspiele. Die massiven Holztüren des Eingangs standen weit nach außen geöffnet und lehnten links und rechts an der Hauswand. Auf der Veranda stand eine gepolsterte Sitzgruppe.
Die Außenanlage war schier traumhaft: Obstbäume, Teichanlagen, Springbrunnen und großzügig weite Baumalleen. Alles ließ auf Ruhe, aber auch auf Abgeschiedenheit schließen. Die Geräusche eines Alltags waren hier fremd. Nur hin und wieder kam ein Auto oder ein Taxi gefahren.
Dane blieb vor der großen Verandatreppe stehen und blickte wieder die Fassade hinauf. Er sortierte abermals den Schultergurt seiner Tasche und betrat die Treppe. Das Gemurmel eines Gesprächs holte ihn ein. Er bemerkte zwei Männer und eine Frau zu seiner rechten Seite. Sie saßen in kleiner Runde zusammen und unterhielten sich lebhaft. Die Frau sah auf und grüßte Dane mit einer Handbewegung. „Hallo! Guten Tag! Sind Sie neu?“, rief sie. Er sah kurz hin. Ihre Stimme war warm und freundlich, und sie sah nicht wie eine Patientin dieser Klinik aus. Er wollte ihr antworten, öffnete seinen Mund, aber es blieb ein stummes Nicken. Sie zeigte mit dem Finger zur Tür. „Gehen Sie rein und dann rechts. Da ist die Aufnahme. Ach, herzlich willkommen! Ich heiße Sarah!“ Sie winkte. Dane nickte und ging irritiert hinein. Sie sah ihm hinterher.
Die Eingangshalle war geräumig wie alles in diesem Gebäude. Helle Farben, auf Hochglanz poliertes Parkett und vereinzelte Sitzgruppen luden zum Wohlfühlen ein. An den Wänden hingen Bilder mit naiver Malerei und an der Decke Makrameegeflechte mit riesigen Farnen.
Die Frau an der Aufnahme hieß Mrs. Buit, so zeigte es das Namensschild. Auch sie war freundlich und passte in diese Halle. Sie nahm ein vorbereitetes Formular zur Hand, als sie Dane hereinkommen sah. Sie legte es ihm vorne auf die Anmeldung und sagte: „Sie sind sicher Mr. Galloway?“
Dane nickte.
„Herzlich willkommen. Dr. Clark hat schon alles für Sie ausgefüllt, und er möchte, dass Sie sich das gut durchlesen. Wenn es in Ordnung ist, unterschreiben Sie es doch bitte. Er sagt, dass Sie zur Zeit nicht sprechen können. Darum zeigen Sie einfach auf das, was nicht in Ordnung ist. Dann sehen wir weiter.“
Dane nickte abermals. Er nahm das Formular entgegen und sah das Lächeln von Mrs. Buit. Das ließ auch ihn andeutungsweise lächeln. Er setzte sich in einen Sessel und las.
Ich hatte seinen Zustand schlichtweg als verwirrt beschrieben und eine detaillierte Beobachtung der letzten zwei Monate verfasst. Dane muss festgestellt haben, dass ich nirgends die Sache mit Vancouver erwähnt hatte. Ich ließ ihm damit einen enormen Handlungsfreiraum.
Die Angaben waren also in Ordnung, und er gab das Formular unterschrieben bei Mrs. Buit wieder ab.
„Alles okay?“, fragte sie.
Dane nickte. Er öffnete zwei Kragenknöpfe seines Hemdes. Ihm war heiß.
„Prima, dann werde ich einen Pfleger rufen, der Ihnen Ihr Zimmer zeigt. Wollen Sie ein Einzel- oder ein Doppelzimmer, geteilt mit einem anderen Patienten?“ Sie schaute ihn an. Dane deutete ein Einzelzimmer an.
„Einzelzimmer?“
Dane nickte.
Während er auf den Pfleger
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