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Die Scheune (German Edition)

Die Scheune (German Edition)

Titel: Die Scheune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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und noch einmal eindringlich auf ihn eingeredet, sich hier in dieser Klinik auf keine Bekanntschaft oder Beziehung einzulassen. Jeder konnte der nächste Feind sein. Es würde seine ganze Planung durcheinanderbringen.
    Dane stand vor dem Spiegel, während das Loch auf ihn einredete. Sein Gesicht sah müde aus. Auf seiner linken Wange war eine Narbe von der Schlägerei zurückgeblieben, die ihm dieser Scheißkerl auf der Palloma Street zugefügt hatte. Immer noch konnte er seinen widerlichen Körpergeruch riechen. Er würgte.
     
    Ja, sagte das Loch, genau das brauchst du.
    Es ist widerlich daran zu denken, sagte Dane.
    Aber es ist der Zündstoff für deinen Plan.
     
    Ach ja, sein Plan. Er dachte an diese Frau von gestern. Wie hieß sie noch? Sarah, richtig. Sie zog ihn in einen Strudel von Verwirrung. Er versuchte sie dafür zu hassen. Hatte er doch genug Chaos in seinem Leben. Er war doch hier, um endlich aufzuräumen. Er überlegte, ob er es riskieren konnte, unten eine Tasse Kaffee zu trinken – vielleicht sogar zwei Tassen.
    Sarah war nicht unten , als er den Speisesaal betrat. Er durchschritt den Raum und glaubte an den Blicken der anderen zu verbrennen, die sein schamloses Verhalten gestern zweifellos mitbekommen hatten. Er suchte einen Tisch in einer anderen Ecke, um nicht direkt von ihr entdeckt zu werden. Auch als Zeichen, dass er ihre Gesellschaft nicht wünschte. Ihm wurde Kaffee gebracht.
    Die Worte: „Es tut mir leid wegen gestern“, ließen ihn den Kaffee, den er im Begriff war zu trinken, fast ausprusten. Er hörte, wie sein Innerstes einen Panikschrei ausstieß.
    Sarah stand erneut vor ihm. Er würgte an seinem Kaffee herum und sah sie betreten an.
    „Das war sehr respektlos von mir. Ich fühle mich schlecht und möchte mich in aller Form bei Ihnen entschuldigen.“
    Sie lächelte ihn an, wandte sich dann ab und wollte gehen.
     
    Lass sie gehen!, schrie das Loch.
    Ich kann nicht!, schrie er zurück.
    Du musst!
    Ich kann nicht!
    Sie ist gefährlich! Sie bringt dich durcheinander!
     
    Er griff nach ihr, und sie spürte plötzlich seine Hand an ihrem Arm, die sie zurück an den Tisch holte. Sein Blick gestattete ihr einen erneuten Versuch. Wieder brachte sie dieses Lächeln für ihn mit, womit er nicht umgehen konnte.
    Sie saßen sich erneut gegenüber. Er schickte ihr einen entschuldigenden Blick herüber. Dane konnte nicht feststellen, was er fühlte, aber es war gewaltig und unmöglich, sich dem zu widersetzen. Dann lächelte er zu ersten Mal.
     
    Sie ist eine Falle! Denk an Joan!, schrie das Loch.
    Sie ist nicht Joan, verteidigte sich Dane.
    Sie ist eine Frau! Sie wird dich durcheinanderbringen.
    Und wenn schon.
    Du machst einen großen Fehler.
     
    Damit ließ das Loch ihn allein. Sollte er doch sehen, wie er mit diesem Fehltritt fertig werden würde.
    Sarah hatte sich in der letzten Nacht aufs schärfste für ihr aufdringliches Verhalten bestraft.
    Sie spürte, wie sein Blick ihr Gesicht taxierte, als sie ihr Frühstück, Toast mit Speck, aß.
    Dane spürte nun auch leichten Appetit und orderte durch ein Zeichen ebenfalls Toast mit Speck, etwas, was er noch nie gemocht hatte. Was tat sie, dass er so etwas plötzlich aß? Er wollte sie nicht enttäuschen, – das war es. Er war befangen und sah sie wieder an, wie sie aß. Sie schwieg. Das war ihm angenehm. Sie wollte wohl nur in Ruhe frühstücken, nichts weiter. Das Schweigen tat ihm gut. Er betrachtet ihr Gesicht. Es war so zart, fast zerbrechlich. Er beobachtete ihr angedeutetes Lächeln. Sie war ungeschminkt. Das naturblonde Haar trug sie kurz, es leuchtete wie Engelshaar. In ihren Augen sah er ein sechzehnjähriges Mädchen, aber eine unverkennbare Reife in ihren Gesichtszügen ließ sie auf gute Dreißig schätzen. Ein blaues Shirt grenzte an eine enge Bluejeans und diese an zwei bunt gestreifte Espandrillos. Sie trug Ohrringe, silberne Sternchen. Sie glänzten wie Erinnerungen aus ihrer Jugendzeit.
    Ihre Sprache fand eine Ebene, mit der Dane hervorragend umgehen konnte – das Schweigen. Schweigend beendeten sie ihre Mahlzeit und gingen wieder auseinander. Kurz und freundlich nickten sie sich zu.
    Dr. Roosevelt beobachtete, wie Dane durch den Park zum Fluss hinunterging.
     
    Nimm dich in Acht, warnte ihn das Loch erneut. Denke an Joan und an das, was sie dir angetan hat. Eine Frau, von der du einmal geglaubt hast, sie zu lieben.
    Sarah ist anders, sagte Dane.
    Wie willst du das wissen?
     
    Dane musste sich vor jedem in Acht nehmen,

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