Die Scheune (German Edition)
weg?“
Er nickte. „Es wird das beste sein. Es wird nicht funktionieren. Ich kann dir nicht ununterbrochen Erklärungen geben. Alles ist so, wie es jetzt ist.“
Jetzt bekam sie Angst. Hatte sie ihn mit ihren Vorwürfen verschreckt? Hatte ihre Mutter recht, als sie sagte, du wirst nie einen anständigen Kerl finden? Sie lenkte ein: „Vielleicht sollten wir versuchen, einfach ein paar schöne Tage miteinander zu verbringen. Es wird uns beiden guttun.“
Vielleicht sollte sie ihm eine Chance geben. Vielleicht war es zu früh und auch unfair, diese Beziehung schon zu beenden, bevor sie richtig begonnen hatte.
Dane reagierte unzufrieden, aber nickte. Er wollte so einen Vorfall nicht noch einmal mit ihr erleben.
*
Dane Erfindungsreichtum hatte schon immer alle überrascht. Diesmal überraschte er Sarah zum ersten Mal damit. Von morgens bis abends machte er mit ihr Ausflüge zu den schönsten Schauplätzen, die Dallas zu bieten hatte. Sie schlugen sich vom Communication Tower über John Neely Bryan´s Blockhütte bis hin zum John F. Kennedy Denkmal durch. Sie fanden gemütliche Restaurants zum dinieren und stille Parks zum Sonnen und Entspannen. Alte Farmen außerhalb der Stadt luden sie zu romantischen Picknicks ein und machten ihre Tage perfekt.
Sarah war überwältigt. Wie lange war es her, als sie so ein tiefes Glück gefühlt hatte? Sie tanzte durch die Felder wie ein kleines Kind und schmiss sich glücklich in das Heu der Ernte. Sie erzählte von ihren Träumen als Kind, auf einer solchen Farm einmal leben zu wollen. Dann liebten sie sich in einer alten, verlassenen Scheune und jagten durch die Wälder, als hätten sie etwas nachzuholen.
Zum ersten Mal bekam Dane das Gefühl, dass sich wirklich etwas veränderte. Sarah brachte ihn auf völlig neue Gedanken. Sie entführte ihn nicht nur in das Gefühl des vollkommenen Glücks, sie gab ihm Kraft und neue Lebenslust zurück. So etwas hatte er noch nie gespürt. So etwas reines und unverdorbenes, wo sein Leben doch immer von Dunkelheit und eiskalter Berechnung bestimmt war. Wie schön war diese Welt, die er mit Sarah erleben konnte. Er dachte auf einmal wieder an sein Elternhaus in Topeka, Valley Falls bei Jefferson in Kansas. Es stand leer mitten in den Feldern, solchen Feldern, die Sarah so sehr liebte. Die Farm war rechtmäßig sein Eigentum.
Die Tage gehörten Sarah, aber die Nächte gehörten ihm. Sie rissen ihn, seit er angefangen hatte, an die Farm zu denken, immer wieder in wilde Alpträume. Inwieweit war er überhaupt fähig, die Farm wiederzusehen? Sie hatte so ein großes Loch in seine Gefühle gerissen. Vielleicht war alles ganz anders, wenn Sarah dabei sein würde. Vielleicht würde alles besser heilen.
Dane dachte aber auch an das Lokal und Johnathan. Was war dieser Ort schon ohne das Spiel mit seinem Vater? Was war Johnathan schon als Freund, wo er doch nun Sarah hatte? Glendale war nicht mehr der Ort, an dem er leben wollte und Johnathan nicht mehr der Freund, den er um sich haben wollte. Jim? Der wusste überhaupt nicht mehr, was er wollte. Aber Kansas! Das konnte eine wirkliche Herausforderung werden!
*
Am nächsten Morgen wurde Danes Gang zum Frühstück von Mrs. Buit jäh unterbrochen. Sie wedelte mit dem Telefonhörer und winkte ihn zu sich. „Es ist Dr. Clark, Mr. Galloway.“
Sein alter Name begann ihn zu stören, ja fast zu verfolgen. Etwas verstimmt nahm er den Anruf entgegen. „Hallo, Jim, was gibt's?“
„Dane, es tut mir leid, wenn ich dich jetzt stören muss, aber ich bin ganz außer mir und dachte, ich muss es dir sagen.“
„Was, Jim? Was musst du mir sagen?“ Dane wurde nervös und dachte an Johnathan, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Oder hatte Jim etwas neues herausbekommen?
Ich schickte ihm eine ganz andere Nachricht durch den Hörer: „Rhyan hat sich heute Nacht in seiner Zelle erhängt. Mit einem Ledergürtel. Keiner weiß, wie er da dran gekommen ist.“ Ich war entsetzlich aufgeregt.
„Oh, mein Gott!“, entfuhr es Dane, und er bemerkte, wie Mrs. Buit erschrocken aufsah. Er musste jetzt unbedingt Fassungslosigkeit zeigen. Die Nachricht war zweifellos furchtbar, aber keineswegs überraschend für ihn. Rhyan wusste zuviel. Dafür hatte er ihm den Gürtel geschenkt. Eine kleine Hilfe, wie er nebenbei bemerkte. Für die Hose natürlich. Sie schlabberte um seinen mageren Leib.
„Jim, das tut mir entsetzlich leid. Was sagt Whiseman?“
„Tja, der Fall ist damit wohl
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