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Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Titel: Die Schiffbrüchigen des »Jonathan« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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seine kleine Truppe durch einige Zuzügler; jene Kolonisten, welche über ein Pferd verfügten, schlossen sich an. Den anderen gab der Kawdjer seine Instruktionen im Vorbeireiten. Sie sollten Alarm schlagen und so viele Leute als möglich versammeln. Diejenigen, die Gewehre besaßen, sollten sich zu beiden Seiten der Straße aufpflanzen und möglichst unzugängliche Stellen wählen, so daß die Reiter sie nicht erreichen konnten. Von dort aus sollten sie auf die Eindringlinge ihre Schüsse abgeben, sobald diese erscheinen würden, sich dann aber schleunigst zum höchsten Punkt des Gebirges zurückziehen. Der Befehl lautete dahin, hauptsächlich auf die Pferde zu zielen, da ein unberittener Patagonier nicht mehr zu fürchten ist.
    Jene Kolonisten, welche nur über ihre Arme verfügten, sollten auf der Straße Barrikaden in möglichst kleinen Zwischenräumen aufwerfen und hinter sich nur eine Wüste lassen. Einen Kilometer links und rechts von der Straße sollten die Felder binnen vierundzwanzig Stunden verwüstet und die Häuser geleert werden. Auf diese Weise war den Eindringlingen die neue Verproviantierung unmöglich gemacht. Alle sollten sich dann in die Festung Rivières begeben, ob sie nun mit Feuerwaffen versehen waren oder nur Axt und Sense zu führen verstanden. Dieses Blockhaus, das mit einem festen Zaun umgeben und von tapferen Armen verteidigt war, konnte wirklich mit einer Festung verglichen werden, welche nicht im Handumdrehen eingenommen werden konnte.
    Wie vorhergesehen, erreichte der Kawdjer den Isthmus der Halbinsel Dumas am 11. Dezember gegen sechs Uhr abends. Man hatte noch keinen Patagonier zu Gesicht bekommen. Aber jetzt mußte man sich dem Landungsplatz nähern und es war nunmehr äußerste Vorsicht geboten. Jetzt war die Zeit der langen Tage und man konnte erst spät auf den Schutz der Dunkelheit rechnen. Nach fünf Stunden erblickte man das feindliche Lager. Es war fast Mitternacht und verhältnismäßig finster. Deutlich sah man die Lagerfeuer, die Patagonier hatten sich nicht vom Platze gerührt; wahrscheinlich mußten sie ihren Pferden Ruhe gönnen.
    Die kleine Truppe des Kawdjer verfügte im ganzen über zweiunddreißig Gewehre. Aber inzwischen waren hundert Arme tätig, die Straße unpassierbar zu machen, wuchtige Baumstämme anzuhäufen, Barrikaden zu errichten und das Vordringen der Räuber nach Möglichkeit zu erschweren.
     

    Sie kauerten an der Mauer… (S. 392.)
     
    Als man über die Lage des feindlichen Lagers genau orientiert war, zog man sich leise zurück und machte fünf Kilometer entfernt von dieser Stelle vor dem Isthmus der Halbinsel Dumas halt. Die Pferde wurden von einigen Kolonisten über die Landenge gebracht und in den Bergen verborgen gehalten, während die früheren Reiter sich an den steilsten Abhängen verbargen, die die Straße im Süden begrenzten, und hier den Feind erwarteten.
    Der Kawdjer hatte nicht die Absicht, es zur Schlacht kommen zu lassen; das wäre Wahnsinn gewesen bei der geringen Anzahl seiner Leute. Hier war ein Guerillakrieg am Platze. Von ihrem erhöhten Standpunkt sollten die Verteidiger auf die Angreifer schießen und während diese sich mit dem Wegschaffen der Hindernisse aufhalten mußten, wollten sie im Schutze der Felsen von Abhang zu Abhang vorwärts eilen. Man lief gar keine Gefahr dabei, solange die Patagonier ihre Pferde nicht im Stiche ließen, um die Kolonisten zu verfolgen. Aber diese Eventualität war nicht zu befürchten. Der Patagonier kämpft infolge einer eingefleischten Gewohnheit nur zu Pferde, niemals würde er sich zu Fuß in dieses chaotische Terrain wagen, wo hinter jedem Felsblock ein Feind lauern konnte.
    Es war neun Uhr morgens – am 12. Dezember – als die ersten Patagonier sich zeigten. Sie selbst waren um sechs Uhr aufgebrochen und hatten drei Stunden gebraucht, um die fünfundzwanzig Kilometer zurückzulegen. Sie fühlten sich in diesem so weit von ihrer Heimat gelegenen Lande augenscheinlich nicht sicher und folgten nur mißtrauisch dieser Straße, die auf einer Seite vom Meere und auf der anderen durch steil abfallende Felsen begrenzt war. Sie ritten dicht aneinandergedrängt, was den Schützen auf dem Berge das Zielen sehr erleichtern mußte.
    Drei Schüsse, die von links her fielen, brachten ihre Reihen in Verwirrung. Die ersten wichen zurück und pflanzten die Unordnung in die folgenden Reihen fort. Nachdem aber keine weiteren Schüsse erfolgten, setzten sie sich wieder in Bewegung. Jeder Schuß hatte

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