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Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Titel: Die Schiffbrüchigen des »Jonathan« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bemerkbar zu machen, und das war ihm gelungen.
    Die Menge gewöhnt sich an diejenigen, welche sie oft sieht und hört. Wer schließlich zum Führer gewählt werden will, muß nur einige Zeit hindurch die Rolle desselben spielen.
    Während der kurzen Unterredung des Kawdjer mit Hartlepool hatte Harry Rhodes von der Höhe des Felsens aus an seine Gefährten folgendermaßen das Wort gerichtet:
    »Nachdem der Vorschlag angenommen ist, muß man einen aus unserer Mitte wählen, welcher die Leitung der Arbeit übernimmt. Es ist keine Kleinigkeit, ein Schiff von dreitausendfünfhundert Tonnen Inhalt zu entladen, dazu gehört unbedingt Methode. Wenn es euch recht ist, soll Mr. Hartlepool, der Hochbootsmann, dieses schwierige Amt übernehmen; er wird am besten verstehen, einem jeden die Arbeit zuzuweisen, die er zu leisten hat, und Ratschläge zu geben, wie alles anzufassen ist, damit die Ausschiffung rasch und gut zu Ende geführt wird. Wer meiner Meinung ist erhebe die Hand!«
    Alle Hände – mit ganz wenigen Ausnahmen – erhoben sich zustimmend.
    »Das wäre erledigt! sagte Harry Rhodes, indem er, gegen den Hochbootsmann gewendet, hinzufügte: welches sind Ihre Befehle?
    – Das Frühstück zu nehmen! war Hartlepools kurze und bündige Erwiderung. Um arbeiten zu können, muß man die nötigen Kräfte haben.«
    In vollständigem Durcheinander begaben sich die Auswanderer an Bord, wo ihnen von der Mannschaft eine aus Konserven bestehende Mahlzeit verabreicht wurde. Während des Essens nahm Hartlepool den Kawdjer beiseite und sagte mit sorgenvoller Miene:
    »Erlauben Sie mir eine Bemerkung; ich wage zu behaupten, daß ich ein tüchtiger Seemann bin, aber – ich habe immer einen Kapitän gehabt.
    – Was wollen Sie damit sagen? fragte der Kawdjer.
    – Ich meine, brachte Hartlepool mit immer unschlüssiger werdender Miene hervor, daß ich mir schmeicheln kann, einen erhaltenen Befehl tadellos auszuführen, aber das Kommandieren selbst ist nie meine Sache gewesen. Fest die Hand am Steuer halten, ja, das kann ich, zu des strengsten Befehlshabers Zufriedenheit, aber selbst die einzuhaltende Richtung angeben, das ist etwas anderes!«
    Der Kawdjer betrachtete den Hochbootsmann verstohlen. Es gab also doch brave, starke, ehrliche Menschen, für die eine leitende Kraft, ein Oberhaupt eine Notwendigkeit war?
    »Sie wollen also, nahm er das Wort, gerne die Arbeit übernehmen, im einzelnen die nötigen Anordnungen geben, wären aber froh, vorher einige allgemeine Ratschläge zu bekommen?
    – Richtig! sagte Hartlepool.
    – Nichts leichter als das; wieviel Arme stehen Ihnen zur Verfügung?
    – Bei der Abreise von San Francisco bestand die Bemannung des »Jonathan« aus vierunddreißig Köpfen, inklusive den Offizieren, dem Koch und den beiden Schiffsjungen; dazu kamen eintausendeinhundertfünfundneunzig Passagiere. Im ganzen waren wir demnach eintausendzweihundertneunundzwanzig Personen; aber davon sind viele nicht mehr am Leben.
    – Wir werden später Abzählung halten; nehmen wir vorläufig die runde Zahl zwölfhundert an. Die Frauen und Kinder abgerechnet, bleiben uns beiläufig siebenhundert Männer zur Verfügung. Diese müssen Sie in zwei Gruppen teilen. Zweihundert Mann haben an Bord zu bleiben und die Ladung aus dem Schiffsraum auf Deck zu schaffen. Ich führe die übrigen in einen ganz naheliegenden Wald, wo wir einige hundert Bäume fällen werden. Wenn wir die Aste von den Stämmen entfernt haben werden, müssen je zwei Bäume übereinandergelegt und fest zusammengeschnürt werden; auf diese Weise erhalten wir eine Serie von Baumbündeln, die, das eine dicht neben das andere gelegt, einen Weg vom Schiffe bis zum Strande geben sollen. Zur Zeit der Flut werden Sie eine schwebende Brücke haben und während der Ebbe wird das Floß auf den Klippen aufliegen und Sie müssen es nur ein wenig stützen, um ihm die Stabilität zu sichern. Bei diesem Vorgehen und von einem so zahlreichen Personal unterstützt, werden wir die Ladung in drei Tagen geborgen haben.«
    Hartlepool hielt sich mit großer Geschicklichkeit an diese Instruktionen und wirklich – wie es der Kawdjer vorausgesagt hatte – war die ganze Ladung des »Jonathan« am Abend des 19. März am Strand aufgestapelt und aus dem Bereiche der beutegierigen Wogen geschafft. Zum Glück erwies sich der Dampfkran bei eingehender Untersuchung als vollkommen tauglich; dieser Umstand hatte die Hebung der schwersten Lasten natürlich bedeutend erleichtert.
    Gleichzeitig waren mit

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