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Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Titel: Die Schiffbrüchigen des »Jonathan« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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die Ebene aber lag ein samtweicher Rasenteppich gebreitet von dem frischesten Grün, das Tausenden von Wiederkäuern zur Nahrung hätte dienen können.
    Die kleine Gesellschaft der Ausflügler hatte sich – je nach Neigung und freier Wahl – in kleinere Gruppen aufgelöst; Dick und Sand hüpften lustig dazwischen herum und verdreifachten sich die Länge des Weges durch ihre Seitensprünge. Die drei Landleute wechselten wenige Worte, während sie erstaunte Blicke ringsumher schweifen ließen; Harry Rhodes und Halg bildeten die Gesellschaft des Kawdjer. Dieser war verschlossen, in seine gewohnte Schweigsamkeit versunken, was ihn aber nicht hinderte, für die Familie Rhodes die wärmste Sympathie zu empfinden. Dieses Interesse erstreckte sich auf alle Familienmitglieder, alle gefielen ihm: die ernste, aber gütige Mutter, der achtzehnjährige Edward und die fünfzehnjährige Clary mit ihren frischen, offenen Gesichtern und der Vater, dessen aufrichtigem, geraden Charakter und offenem, klaren Sinn man unbedingtes Vertrauen schenken mußte.
    Die beiden Männer besprachen in freundschaftlicher Weise die naheliegenden Dinge. Harry Rhodes trachtete Einzelheiten über den Magalhães-Archipel zu erfahren und bereicherte seine Kenntnisse durch die Mitteilungen des Kawdjer, während er diesem Verschiedenes aus dem Leben der einzelnen Auswanderer berichtete, was den Kawdjer sehr interessierte.
    Zunächst erfuhr er, daß Harry Rhodes durch die Schuld anderer mit fünfzig Jahren sein beträchtliches Vermögen verloren hatte und dem Ruine nahe gebracht worden war, wie er dann nach diesem Unglück, das ihn unverdienterweise betroffen, ohne Zögern beschlossen habe, mit Frau und Kindern auszuwandern, um ihnen auf diese Weise, wenn möglich, eine Zukunft zu sichern.
    Aus den Schiffspapieren hatte Harry Rhodes in Erfahrung gebracht, daß nach Abrechnung der Toten die Emigranten nach ihrem jeweiligen Stande in folgende Kategorien zerfielen: siebenhundertfünfzig waren Ackerbauer, darunter fünf Japaner; einhundertundvierzehn dieser Leute waren verheiratet und von ihren einhundertundvierzehn Frauen und Kindern begleitet, deren Zahl sich auf zweihundertzweiundsechzig belief, jedoch waren einige derselben schon erwachsen; außerdem wies die Schiffsliste auf: drei Vertreter der freien Künste, fünf ehemalige Rentenbesitzer und einundvierzig Handwerker. Vier andere Handwerker, ein Maurer, ein Tischler, ein Zimmermann und ein Schlosser waren nicht eigentlich den Emigranten zuzuzählen, da sie von der »Gesellschaft für Kolonisation« aufgenommen worden waren, um den Auswanderern bei der Gründung der neuen Ansiedlung von Nutzen zu sein; also zählte man eintausendeinhundertneunundsiebzig Überlebende, dieselbe Zahl, die sich beim Aufruf der einzelnen ergeben hatte.
    Nach der Aufzählung der verschiedenen Gruppen schilderte sie Harry Rhodes auch in kurzen Worten. Über die große Menge der Landleute konnte er nur wenig Einzelheiten berichten, da die Beobachtung so viele Schwierigkeiten bot. Aber er glaubte bemerkt zu haben, daß die Brüder Moore – einer von ihnen hatte sich während der Ausschiffung der Ladung durch seine Roheit auffallend gemacht – jähzornig und gewalttätig waren und daß die Familien Rivière, Gimelli, Gordon und Ivanoff aus braven Leuten zusammengesetzt schienen, welche ruhig ihren Weg gingen und zuverlässig und fleißig bei der Arbeit waren. Der Rest waren – Durchschnittsmenschen, bei denen sich gute Eigenschaften sowie Laster vorfanden, namentlich die Trägheit und der Hang zur Trunksucht war oft zu beobachten; aber außergewöhnliche Vorkommnisse hatten sich nicht ereignet, somit war man eher auf Vermutungen angewiesen; jede Grundlage zu einem sicheren Urteil fehlte noch.
    Viel weitschweifiger konnte Harry Rhodes von den übrigen Gruppen berichten. Die vier von der »Gesellschaft« geworbenen Handwerksleute waren ganz ausgezeichnete Kräfte, jeder äußerst tüchtig in seinem Fach.
    Man hatte mit ihnen einen glücklichen Griff getan und aus den Besten die Besten gewählt. Ihre Kollegen unter den Auswanderern waren wohl weit davon entfernt, es ihnen gleich zu tun. Der Mehrzahl nach hatten sie gerade kein vertrauenerweckendes Aussehen und schienen mehr in der Schenke als in der Werkstätte heimisch zu sein. Zwei oder drei hatten sogar die richtige Verbrecherphysiognomie, vom ehrlichen Arbeiter war da wohl nur der Name geborgt.
    Zu den fünf ehemals Vermögenden gehörten vier der Familie Rhodes an; der

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