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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Hochland, die für eine Armee geeignet waren. Der wichtigste lag vor ihnen, der Anschluss an die Straße, die vom Magy aus in den Süden führte. Straße ist gut, dachte Sargan verächtlich. Festgetretener Lehm, mehr nicht. Im Goldenen Imperium würde der Verwalter der Provinz sich schämen und um seinen Kopf fürchten, wenn Reisende auf solchen Straßen unterwegs sein müssten.
    Tatsächlich wurde der Untergrund aber schon bald felsiger, genau wie Tamár vorhergesagt hatte, und der Weg führte stetig bergauf. Vor ihnen erhob sich ein schroffer, steiler Hang, der bis hinauf in die untersten Wolkenfetzen reichte. Einige Büsche krallten sich in den kargen Boden, etwas Gras wuchs dort, aber ansonsten wirkte das Hochland unbelebt und öde.
    Während Sargan noch schaute, ob er in den grauen Wolken den oberen Teil des Hanges erkennen konnte, ritt Tamár schon auf dem Weg zwischen den Felsbrocken nach oben. Flores folgte ihm, und hinter den beiden ritten ihre Krieger in einer Reihe, deren Anblick Sargan an eine Schlange erinnerte, die sich den Berg hinaufwand.
    Gerade wollte Sargan ebenfalls hinterherreiten, da bemerkte er oben am Hang eine Bewegung. Misstrauisch kniff der Dyrier die Augen zusammen und versuchte, Genaueres zu erkennen. Doch Nebel und Wolken versperrten ihm die Sicht und hüllten den oberen Hang in graues Nichts. Unvermittelt ging ein tiefes Rumpeln durch die Erde. Weit oberhalb der Reiter lösten sich Steine und Felsen. Es wirkte zögerlich, fast bedeutungslos, wie die gewaltigen Brocken zu rutschen begannen, doch Sargan erkannte die Gefahr sofort.
    »Zurück!«, brüllte er. »Ein Erdrutsch!«
    Hastig wendeten die Reiter ihre Tiere. Auf dem schmalen Weg war dieses Manöver nicht einfach, und die Pferde waren nervös. Eines tänzelte zur Seite und rutschte mit dem Hinterlauf aus. Sein Reiter stürzte aus dem Sattel und rollte ein Stück den Hang hinab. Das Pferd brach zusammen und überschlug sich mehrfach.
    Entsetzt blickte Sargan hinauf zu der Lawine, die sich trügerisch langsam ihren Weg hinab bahnte und immer mehr Geröll mit sich riss. »Beeilt euch!«, schrie der Dyrier und winkte wild mit den Armen. Seine Stute schnaubte und legte die Ohren an. Er spürte, wie sie unter ihm zitterte, und hielt sich am Sattel fest.
    Die meisten Reiter preschten bereits den Weg hinab. Flores war bei dieser Gruppe, doch Tamár befand sich noch weiter oben. Aus der Entfernung konnte Sargan sehen, wie der Marczeg zu dem Gestürzten schaute und dann einen Blick über die Schulter warf. Mit einem Mal trieb er sein Pferd an, und es sprang den Hang hinab. Der Masride saß gebeugt im Sattel, sein Pferd tänzelte geradezu über die rutschige Erde. Schon war Tamár bei dem gestürzten Soldaten, der sich gerade aufrappelte. Er packte den Krieger und zog ihn wie einen nassen Sack quer über den Sattel. Ein Stück über dem Marczeg donnerte die Lawine gen Tal, die selbst gewaltige Felsen unaufhaltsam mit sich riss. Das schafft er niemals, dachte Sargan, als Tamár sein Pferd wieder anspornte und dabei selbst kleine Lawinen auslöste. Steine flogen um die Hufe des Pferdes, als es mit weit aufgerissenen Augen den steilen Hang hinabgaloppierte. Fasziniert sah Sargan Tamár zu, der wie ein Besessener ritt.
    »Weg!«, schrie Flores, die an Sargan vorbeischoss. Der Dyrier aber konnte die Augen nicht von Tamárs Ritt abwenden. Der Marczeg lenkte sein Pferd von Rutschpartie zu Rutschpartie; mehrfach knickten dem Tier die Beine ein, aber jedes Mal gelang es Tamár, sich im Sattel und sein Pferd aufrechtzuhalten.
    »Gebieter«, ertönte Balaos’ tiefe Stimme.
    Erdklumpen wirbelten durch die Luft; Steine sprangen umher; Felsbrocken prallten mit Getöse gegeneinander. Die ersten Findlinge rollten an Tamár vorbei. Ein Stein traf ihn an der Schulter und schleuderte ihn nach vorn. Nur mit Mühe konnte er sich im Sattel halten. Jetzt ist es um ihn geschehen! Gleich erreicht die Lawine den Weg und begräbt ihn unter sich.
    »Gebieter, wir sollten weiter zurück«, empfahl Balaos.
    Unwillig nickte Sargan und wendete sein Pferd. Ein letzter Blick über die Schulter zeigte ihm Tamár, den das ins Tal donnernde Gestein schon fast eingeholt hatte. Dann wurde der Marczeg vom wallenden Erdreich verschluckt. Sargan gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte hinter Flores her. Selbst im Reiten konnte er das Beben der Erde spüren, und der Lärm der Lawine war ohrenbetäubend.
    »Wo ist Tamár?«, rief Flores, als Sargan sich zu ihr gesellte. Die

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