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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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wechselten sie sich ab, und jeder half, sogar Pard und Turk. Nur die Späher, die vorausgeschickt worden waren, schienen von dieser Pflicht entbunden zu sein. Überrascht erkannte Sten, dass er von dem Zusammenhalt der Trolle beeindruckt war. Selbst auf der Flucht vor gefährlichen, ja, tödlichen Feinden kümmerten sie sich umeinander.
    Ein Brüllen schreckte den Wlachaken aus seinen Gedanken. Hinter ihnen schrie ein Wesen in urtümlicher Wut. Der Schrei hallte durch die Gänge und ließ sie herumfahren.
    »Anda«, flüsterte Kerr.
    »Beeilung«, drängte Pard und lief los. Alle folgten ihm, so schnell sie konnten. Der Fels um sie herum wurde heller, manchmal funkelten die Wände im Licht, als die Gruppe sie passierte. Aber Sten hatte keine Zeit, auf die Umgebung zu achten. Er konnte nur laufen und dabei stets ein Auge darauf haben, dass Viçinia immer an seiner Seite war.
    Nach einiger Zeit erreichten sie eine kleine Höhle, von der mehrere Tunnel abgingen. Mit einer Klaue deutete Pard auf einen von diesen: »Der führt direkt zu dem Schacht, der unter dem großen Steinhaus liegt.«
    »Wir müssen klettern?«, erkundigte sich Kerr.
    »Ja. Ich weiß nicht genau, wie weit. Die Dreeg werden uns leiten.«
    »Was ist mit denen?«, fragte der junge Troll und sah zu den Verwundeten. Pard runzelte die Stirn.
    Unvermittelt trat Turk vor. »Wir müssen uns trennen. Wir kommen niemals alle zusammen einen Schacht hoch. Schon gar nicht, wenn Anda so nah ist, dass sie uns bereits in den Hintern beißen kann.«
    »Trennen? Wer weiß, was uns erwartet? Wir brauchen jeden Troll«, stellte Pard grimmig fest.
    »Willst du sie zurücklassen?« Kerrs Stimme klang überrascht.
    In Pards Gesicht arbeiteten die Muskeln. Bevor er antworten konnte, fuhr Kerr fort: »Sie gehören zu uns. Sie brauchen unseren Schutz.«
    »Es ist zu gefährlich! Wir müssen unser Ziel erreichen! Sonst wird es bald keine Trolle mehr geben, sondern nur noch Andas Bastarde!«
    »Wenn wir sie zurücklassen, dann werden sie sterben. Aber Trolle töten keine Trolle. Wenn wir so anfangen, dann werden wir bald genauso sein wie Anda. Dann können wir auch gleich zu ihr gehen und uns ihr anschließen«, erwiderte Kerr leise.
    Erstaunt verfolgte Sten den Wortwechsel. Gespannt blickte er Pard an, der eine Pranke drohend erhoben hatte, aber immer noch schwieg.
    »Scheiße«, platzte der große Troll plötzlich heraus. »Das ist alles schlimmer als eine Höhle voller Zwergenmist!«
    »Druan hätte …«, begann Kerr, aber Pard fiel ihm brutal ins Wort: »Druan ist nicht hier! Er ist tot, Kleiner, verstanden? Und wir wissen nicht, was er gemacht hätte.«
    Für einen Augenblick dachte Sten, dass Pard Kerr schlagen würde, aber der große Troll strich sich nur mit der Pranke über den Schädel, und diese Geste ließ ihn unendlich müde wirken. Als er weitersprach, war seine Stimme ruhig. »Du hast recht. Wenn wir sie hierlassen, könnten wir sie auch gleich selbst erledigen.«
    »Dann trennen wir uns«, entschied Turk. »Wir schicken einige Jäger mit. Und Schleicher soll ebenfalls mitgehen; er ist der beste Späher in den gesamten Tunneln. Er soll sie an Andas Trollen vorbeiführen.«
    Obwohl Pard sich offensichtlich Sorgen machte, nickte er. Gemeinsam mit Turk suchte er eine Handvoll Jäger aus, welche die Schwachen und Verletzten begleiten sollten.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Viçinia Sten, der den Trollen noch immer aufmerksam zuhörte.
    »Ein Pfad ist so gefährlich wie der andere. Niemand kann sagen, wen Anda verfolgen wird.«
    »Dieser Schacht führt hinauf? Ins Kloster?«
    »Ja. Allerdings habe ich bislang nur das obere Ende gesehen. Er ist sehr tief«, erläuterte Sten mit einem schiefen Grinsen.
    »Ich denke, wir sollten trotzdem mit Pard gehen. Vielleicht kann er uns eher brauchen, und er nimmt sicherlich den schnelleren Weg nach oben. Ich muss mich nur noch verabschieden«, erklärte seine Frau und trat zu der kleinen Gruppe Trolle, die sich um die Verletzten versammelt hatte. Sie kniete neben dem vergifteten Troll nieder, legte die Hand auf seine Schulter und dankte ihm. Dann lächelte sie noch einer Trollin zu, die sich um die Verletzten kümmerte und zur Erwiderung ihre Hauer bleckte, jedoch kein Wort sprach, und schon drängte Pard zum Aufbruch.
    »Versucht, weiter nach oben zu gelangen. Wir treffen euch nahe der Oberfläche, nahe am Herzen«, gab Turk der anderen Gruppe noch mit auf den Weg, dann liefen sie weiter, während die anderen in einem anderen

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