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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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hatten.
    »Kaline, meine Geistseherin, kann leider ihr Krankenbett nicht verlassen und wird deshalb heute nicht an den Beratungen teilnehmen«, sagte die Fürstin, was Sten mit einem bedauernden Nicken kommentierte.
    »Ich habe von den Spähern im Valedoara Nachricht erhalten, dass Marczeg Laszlár Szilas seine Truppen bewegt. Er scheint viele Soldaten von den Grenzen abgezogen zu haben«, erklärte Istran.
    »Er entblößt seine Grenzen? Wohin ziehen die Soldaten?«, erkundigte sich Sten verwirrt. Ohne das Wissen um das Land und die anderen Menschen konnte Kerr nur verständnislos lauschen.
    »Anscheinend nach Bracaz. Aber die Berichte sind leider schon älter. Auch Marczeg Gyula Békésar hat Truppen von unserer Grenze in den Norden abkommandiert.«
    »In den Norden? Warum … Trolle!«, entfuhr es Sten. Die anderen Menschen sahen ihn fragend an.
    »Es gab Überfälle im Westen. Arsita wurde von Trollen zerstört. Anscheinend ist Anda dafür verantwortlich, einer der Trolle, die im letzten Jahr an der Oberfläche waren. Sie hat einen tiefen Hass auf Menschen entwickelt. Möglicherweise gab es ähnliche Angriffe auch im Norden.«
    »Möglich«, räumte Istran ein. »Warum sind deine Begleiter an der Oberfläche?«, fragte er Sten.
    »Wir haben Krieg«, brummte Pard, bemerkte dann aber den warnenden Blick ihres menschlichen Begleiters, verstummte und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Anda bekämpft nicht nur Menschen, sondern auch ihr eigenes Volk«, führte Sten aus. »Wer sich ihr nicht anschließt, wird gejagt und getötet. Druan ist ihr zum Opfer gefallen.«
    »Aber warum sind sie hier?«
    »Bevor Druan starb, wollte er an die Oberfläche. Anscheinend glaubte er, hier fände sich eine Lösung für das Problem.«
    »Welcher Art?«
    »Das wissen wir nicht«, platzte Kerr heraus. »Deswegen sind wir ja hier!«
    »Natürlich«, antwortete Ionna mit ruhiger Stimme. »Was denkst du, Sten?«
    »Anda stellt mit ihren Getreuen eine große Gefahr dar. Nicht nur für Trolle, auch für uns. Wir sollten dagegen etwas unternehmen. Sie darf auf keinen Fall ungehindert in Wlachkis ihren Rachfeldzug durchführen.«
    Die Voivodin senkte den Kopf und schien zu überlegen. »Das alles ist mehr als nur beunruhigend. Wir werden uns beraten müssen, um eine angemessene Entscheidung treffen zu können. Derweil seid ihr …«
    Weiter kam Ionna nicht, denn vom Hof her ertönte ein langes Hornsignal. Die Köpfe der Menschen fuhren herum.
    »Alarm«, flüsterte Sten Pard und Kerr zu. Während der Wlachake schon zum Ausgang des Saals lief, befahl Ionna Neagas, herauszufinden, was der Alarm zu bedeuten hatte.
    Ohne sich zu verabschieden, hefteten sich Kerr und Pard Sten an die Fersen, der bereits durch die Vorhalle hastete. Im Hof entdeckten sie eine Gruppe von Menschen, die um einen bleichen Krieger herumstanden. Als dieser die Trolle entdeckte, schrie er entsetzt auf.
    »Beruhig dich!«, rief Sten und trat zu dem Mann. »Was ist passiert?«
    »Trolle! Im Wald vor der Stadt. Sie haben mich gejagt«, stieß der zitternde Soldat hervor.
    »Trolle?«, hakte Sten nach und sah Pard bedeutungsvoll an.
    »Ja, ein ganzer Haufen. So wie diese hier! Sie wollten mich fressen!«
    Mit einem Schritt war Sten bei den beiden Trollen und zischte: »Wollen wir hoffen, dass es Anda und ihresgleichen waren. Und nicht deine Brüder und Schwestern, Pard!«
    Wütend fletschte der große Troll seine Zähne und hieb mit der Faust in die geöffnete Rechte. Das laute Klatschen ließ den verstörten Krieger einige Schritt zurückweichen.
    »Egal, wer es ist. Das gibt Prügel!«

16
     
     
    N och eine Nacht wirst du ohne Schlaf nicht überstehen«, sagte Viçinia sanft. Flores, die wenige Schritt neben ihr stand, nickte. Der Kampf um die Feste hatte bis zum Sonnenuntergang hin und her gewogt. An Tamárs Seite war die Söldnerin immer wieder zu den Brennpunkten gestürmt, um den bedrängten Verteidigern zu helfen. Zwischen den Angriffen gab es kurze Pausen, doch niemals lange genug, um sich wirklich auszuruhen. Die Verluste waren grausam; allein die Wlachaken hatten drei Tote zu beklagen. Viçinia konnte die Erschöpfung in Flores’ Gesicht erkennen, das getrocknete Blut auf der Rüstung und die Schrammen und Blutergüsse, wo die bloße Haut zu sehen war. Der Gang der jungen Wlachakin wirkte steif und vorsichtig, so als habe sie an vielen Stellen Schmerzen, und ihre linke Hand war geschwollen und verfärbt.
    »Ich gehe nachher nach unten. Es wird sich schon ein

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