Die Schlacht von Trident

schließlich hatte er in der Station der Kridan Berichte mit angehört, die von einem bevorstehenden finalen Schlag der Vogelartigen gegen die Schnabellosen sprachen.
    Es wäre schade um die Menschen , dachte er. Noch bedauerlicher allerdings wäre die endgültige Vernichtung der Xabong gewesen, die ihn doch nun ebenfalls schon so lange in seiner Lernphase begleitet hatten. Alarmiert durch die Vorbereitungen der Kridan hatte das Wesen einen »Weckruf« an die Xabong gesendet.
    Beinahe die Hälfe der Affenartigen waren seinen Eingebungen gefolgt und erneut geflohen. Genug, dass ihre Spezies überleben würde.
    Die andere Hälfte, deren »drittes Ohr« wohl evolutionsbedingt verkümmert war, zog es vor, bei den Menschen zu bleiben und damit potentiell ihrem Untergang in die Augen zu sehen. Aber das konnten sie natürlich nicht wissen.
     
     
    Der »Weisheitsbringer« bewegte sich über die Flotte der Xabong und blickte auf die zahllosen Schiffe hinab. Sie hatte er vor seiner eigenen Kreation, den überlichtschnellen Kridan, retten können.
    Waren es die Menschen vielleicht auch wert? Immerhin wäre es sein Verschulden, würde diese Spezies von den Kridan überrannt. Möglicherweise starben sie nicht aus, aber vielleicht wurde durch den Krieg mit den Vogelartigen interessantes Beobachtungs- und Forschungspotential für zukünftige Spiele und Experimente zunichte gemacht …
    Der Amorphe rief sich noch einmal die telepathisch erhaltenen Erinnerungen des Menschen Moss Triffler ins Gedächtnis.
    Die Religion war die Antriebskraft der Kridan, sich im Weltall zu bewegen. War es das auch für die Menschen? Und wenn ja, wo konnte er religiöse Menschen finden?
    In den Erinnerungen Moss Trifflers fand das Wesen schnell die Informationen, die es suchte …

 
Kapitel 2 – Drei Aufträge
 
 
    STERNENFAUST, Tau Ceti-System
     
    »Austrittsgeschwindigkeit erreicht!«, meldete Abdul Rajiv, der Rudergänger der STERNENFAUST. »Wir erreichen in wenigen Minuten das Tau Ceti-System.«
    »Willkommen zuhause!«, seufzte Lieutenant Commander Björn Soldo, der Erste Offizier. »Ganz ehrlich, Captain, ich habe langsam das Gefühlt, die Gegend hier besser zu kennen als unser eigenes Sonnensystem.«
    Leslie konnte diesen Gedanken gut nachvollziehen. Auf der Brücke der STERNENFAUST schien niemand sonderlich begeistert, nach dem kurzen Abstecher ins Dambanor-System zurück zum Patrouillendienst zu müssen. »Ich weiß«, stimmte er Soldo zu. »Mir geht es ähnlich. Eine lückenlose Überwachung, wie sie an der Grenze zum Niemandsland gewährleistet ist, wird hier mit den wenigen noch verfügbaren Einheiten wohl nie etabliert werden können. Aber Admiral Rudenko hatte überzeugende Argumente, uns wieder hier hin zu schicken.«
    »Nachdem was Sie uns über die aktuelle Situation dort geschildert haben, ist das aber eigentlich nicht nötig«, mischte sich jetzt Waffenoffizier Lieutenant Chip Barus ein. »Die Geierköpfe machen den Abflug. Mir ist eigentlich egal, was sie vorhaben, solange sie nicht wiederkommen. Und mir wäre wohler zumute, wenn ich die Flotte des Star Corps etwas besser in den Solaren Welten verteilt wüsste.«
    An den Aussagen von Barus ist schon etwas Wahres dran , dachte Leslie. Zurzeit gibt es drei Hauptballungsgebiete der verfügbaren Einheiten: beim Niemandsland, im Sol-System und hier bei Tau Ceti.
    Falls die Kridan einen massiven Schlag an dem Punkt planen sollten, der von all diesen drei Punkten am weitesten entfernt war, konnten sie dort innerhalb weniger Stunden uneingeschränkt wüten.
    »Ich verstehe Ihre Sorge, Lieutenant und teile sie. Aber solange das Oberkommando die Priorität auf das Ausspähen des Gegners legt, wird sich daran wohl nicht viel ändern«, antwortete der Captain. Danach blickte er hinüber zu Soldo. »I.O., Statusbericht!«
    »Mister Rajiv?«, gab der Erste Offizier das Wort an den Ruderoffizier weiter.
    »Bremsmanöver eingeleitet, Captain. Wir sind am berechneten Punkt aus dem Bergstromraum ausgetreten und werden zum Treffpunkt mit Commodore Seijon Allister noch etwa fünf Stunden benötigen. Die PERSEUS hat bereits ihre aktuellen Koordinaten geschickt.«
    »Bestätigt«, stimmte Lieutenant Sara Majevsky, die Ortungs- und Kommunikationsoffizierin, zu. »Wir erhalten soeben eine Grußbotschaft der PERSEUS, mit der Bitte an Sie, Captain, sich baldmöglichst mit Commodore Allister in Verbindung zu setzen.«
    Commander Leslie erhob sich aus seinem Kommandantensessel. »Soldo, begleiten Sie