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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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eingedrungen war und sich dort zu einem Vertreter der Vogelartigen geformt hatte.
    Mit einer Energiewaffe hatte er den »Dämon« zu vertreiben versucht, war aber kläglich gescheitert, als sich das Wesen trotz einiger Volltreffer keinen Millimeter vom Fleck rührte. Hätte er gewusst, dass der »Weisheitsbringer« seinen Körper an den Stellen durchlässig gemacht hatte, an denen der Energiestrahl auftraf, wäre er wohl kaum so vor Ehrfurcht erstarrt gewesen.
    »Was willst du von mir?«, hatte der Anführer der Kridan in der großen Stadt namens Matlanor gefragt. »Kommt du etwa von dem einzig wahren Gott, um mich zu prüfen?« Dieser Gedanke schien dem Kridan, der zu diesem Zeitpunkt der Oberste Herrscher über das gesamte Volk war und später einmal zum Ersten Raisa werden sollte, überhaupt nicht zu behagen. Dennoch baute er sich selbstbewusst vor dem »Weisheitsbringer« auf und sprach: »Siehe, ganz Kridania entspricht den Wünschen des Herrn. Die Göttliche Ordnung, wie sie uns einst von Gott gebracht wurde, als zweites auserwähltes Volk von Seiner Gnade, wurde überall auf unserer Welt aufgebaut und eingehalten. Alle huldigen dem einzig wahren Gott und sind bestrebt, es für alle Zeiten zu tun.«
    Das Wesen hatte seine geformten Extremitäten dem Kridan entgegengestreckt, und in dem Moment, in dem sie sich berührten, konnte er den telepathischen Kontakt zum dem Vogelartigen herstellen. »Ich sehe es mit Wohlwollen«, hatte das Wesen geantwortet, »und ich bin gekommen um euch zu sagen, das ihr auf dem richtigen Weg seid.« Der »Weisheitsbringer« war dem Konzept einer Religion schon bei anderen Wesenheiten begegnet und hatte gelernt, dass viele Lebewesen zum Teil ihre gesamte Existenz nach meist erfundenen höhergestellten Existenzen ausrichteten, denen sie zu gefallen trachteten. Deshalb beschloss er, der Interpretation seines Gegenübers zuzustimmen und sich als Gesandter Gottes zu präsentieren. Auch wenn ihm das reichlich seltsam vorkam.
    Die Kridan waren keine primitiven Nestbrüter mehr. Sie hatten in den letzten Jahrhunderten gelernt, die Ressourcen ihres Heimatplaneten zu nutzen, hatten Verbrennungsmotoren und Elektrizität entwickelt und waren schließlich sogar in den Weltraum geflogen, hatten die Himmelskörper ihres Sonnensystems erforscht, die ohne Überlichtantrieb in Reichweite lagen. Dennoch hielten die Kridan an ihrem religiösen Weltbild fest, eine Aufklärung im Sinne, wie sie die Menschen durchlaufen hatten, war ihnen nicht zuteil geworden.
    Ein äußerst spannendes und nicht gerade häufig auftretendes Gesellschaftskonzept , erinnerte sich der »Weisheitsbringer«. Wahrscheinlich war er auch deshalb von dieser Spezies damals so fasziniert gewesen.
    Als sich der Oberste der Kridan wieder einigermaßen beruhigt hatte, erklärte das Wesen ihm den Überlichtflug, und wie sie ihn mit ihren vorhandenen wissenschaftlichen und materialistischen Ressourcen realisieren konnten.
    Es dauerte nicht lange, und die Kridan erkannten die Konsequenzen, die diese neue Technologie mit sich brachte. Die Folge war eine massive Restrukturierung der gesamten Gesellschaft gewesen, deren oberstes Ziel es wurde, die Göttliche Ordnung nun auch außerhalb ihres Sonnensystems zu verbreiten. Die Priester- und die Kriegerkaste hatten sich mit den neuen Bedürfnissen noch weiter ausdifferenziert, ihre übermächtigen jeweiligen Repräsentanten inklusive.
    Der heilige Krieg trieb die Kridan ins All hinaus – und er, der »Weisheitsbringer«, hatte das erst möglich gemacht.
     
     
    In den folgenden Jahrhunderten hatte er die Entwicklung der Kridan mitverfolgt, hatte mit angesehen, wie sie ganze Sternenreiche unterwarfen oder ihrem Imperium einverleibten und sah, wie sie sein »Geschenk« auf eine höchst effektive Weise zu nutzen wussten.
    Ganz im Gegenteil zu der anderen Spezies, die er ebenfalls in den kleinen Wettkampf mit aufgenommen hatte.
    Zwar war der Alpha-Dominante der Xabong ebenso misstrauisch gewesen, als sich der »Weisheitsbringer« ihm offenbart hatte, dennoch hatte auch er, wenn auch eher aus egoistischen Motiven, das Angebot angenommen, zu erfahren, wie man schneller als das Licht reisen konnte.
    Mit diesem Wissen , dachte der Dominante, sichere ich mir auf lange Zeit den Respekt meiner Untergebenen. Und dieser Respekt wird es sein, der zwar auch einige Neider und potentielle Bedrohungen auf den Plan rufen wird, aber mich im Endeffekt doch eher davor schützt, angegriffen zu werden.
    Eine Zeitlang

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