Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schlafende Stadt

Die schlafende Stadt

Titel: Die schlafende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Steiner
Vom Netzwerk:
Gespenst. „Ich komme gleich zum Abräumen.“
    „Er sagt, dass er zu seiner Schuld steht. Sie können nichts dafür. Und dass er Sie trotzdem liebt.“
    „Ich werde ihm niemals verzeihen“, flüsterte Rosi. „Er soll sich zum Teufel scheren.“
    Sie wandte sich ab und verschwand durch die Tür zum Korridor.
    Der Mann im hellen Anzug stand noch eine Weile unschlüssig da. Er nahm seinen Hut ab und wandte sich zu Leni.
    „Ich danke Ihnen“, sagte er zu ihr. Er sah bekümmert aus. „Mehr konnte ich wohl nicht erwarten.“
    Dann ging er Schwester Rosi eilig hinterher.

    Robin geriet zunehmend in Groll. Die Nutte, die sich gerade mit dem Mund an seinem Schwanz zu schaffen machte, war eine Asiatin unbestimmbarer Herkunft, spillerig dürr und nicht mehr ganz jung, aber die war die einzige gewesen, die ihm sein Geldbeutel heute noch gestattet hatte. Sie beteuerte zwischendurch in den paar Brocken Deutsch, die sie irgendwie gelernt hatte, dass seiner der größte und härteste wäre, aber sie machte selbst dies nicht sehr gekonnt. Außerdem war er einfach nicht hart, das konnte selbst Robin sich nicht beschönigen. Wahrscheinlich lag es an ihren kleinen, spitzen Brüsten und an diesen Sommersprossen, mit denen ihr ganzes Gesicht gesprenkelt war. Es war einfach scheiße, wie sie es machte, da konnte man nicht erregt werden. Vor allem war sie hässlich.
    Wütend packte er sie an den Haaren und schmiss sie aufs Bett.
    „Ist das alles, was du drauf hast?“ sagte er.
    „Tut mir leid“, gab sie in gebrochenem Deutsch zurück. „Machen weiter hier, ja? Mir machen von hinten?“
    Sie streckte ihm ihren nackten Arsch entgegen. Robin näherte sich lustlos und versuchte, seinen weichen Pimmel durch Reiben an ihrer Spalte zu erregen. Sie tat so, als vergehe sie vor Lust, aber es war schlecht gespielt. Alles war schlecht.
    Robin wollte auf einmal nichts wie weg.
    „Hab’ keinen Bock auf dich“, grunzte er, „du geilst mich nicht auf. Lassen wir’s einfach.“
    Sie versuchte es noch mal. „Aber Schätzchen, ist so wunderbar mit dir ...“
    „Aber mit dir nicht. ’s ist scheiße mit dir.“
    „Aber Süßer ...“
    „Ich bin nicht dein Süßer, du dämliche Fotze.“
    Er zog sich die Hose hoch und griff nach seiner Jacke. Er sah in ihrem Gesicht, dass sie ihn für ein Arschloch hielt, auch, wenn sie sich bemühte zu lächeln. Er hatte auf einmal den Drang, ihr ins Gesicht zu schlagen. Sein Blick wurde starr und brutal. Seine Oberlippe verkrampfte sich.
    Sie schien etwas davon zu merken, denn sie wich auf den Kopfteil des Bettes aus. Sie kannte diesen Blick.
    Robin fühlte Erregung, als er ihre ängstlichen Augen sah. Endlich kam Leben in seinen Schwanz. Er warf seine Jacke wieder in die Ecke.
    „Komm her, Schlampe!“ herrschte er sie an.
    Sie hatte jetzt offensichtlich Angst. Er schnellte vor und griff ihr in die Haare. Schnell hatte er seinen massigen Körper über sie gewuchtet und ihre Beine gespreizt. Dann drang er in sie ein.
    Sie fixierte ihn mit den Augen und sprach keinen Laut. Verbissen ließ sie es über sich ergehen und starrte dabei an die Zimmerdecke.
    „Wunderbar, schön wie stark du bist!“ stieß sie schließlich hervor.
    Die Worte wirkten wie ein böser Zauber. Robin merkte, wie sein Klöppel immer schlaffer wurde. Er fluchte. Der Wunsch, einen Faustschlag auf ihren Kiefer zu landen, wurde schier übermächtig. Nur der Gedanke an sein Erlebnis von neulich hielt ihn zurück. Selbst die Wunde an seiner Wange war noch nicht ganz verheilt. Er begnügte sich damit, sie rüde vom Bett zu stoßen. Sie gab keinen Laut.
    Robin stellte sich in die Positur eines griechischen Helden, Beine leicht gegrätscht, die Brust herausgestreckt, den Kopf erhoben, als er sich den Reißverschluss seiner Hose zumachte.
    Mit leiser, betont ruhiger Stimme sagte er zu der Nutte: „Ich gebe dir einen guten Rat: Man ist besser in einem Job aufgehoben, für den man ein bisschen Talent hat. Falls du verstehst, was ich meine.“
    Mit Bedauern blickte er auf den 50-Mark-Schein, den er Anfangs auf den Toilettentisch gelegt hatte. Dann griff er ohne weitere Worte nach seiner Jacke und ging.

    Berthold fühlte eine leichte Aufgewühltheit von der Art, wie man empfindet, wenn man zu erahnen beginnt, dass sich hinter etwas bisher Belanglosem etwas Bedeutsames verbirgt, so wie bei einem Haus, an dem man unzählige Male achtlos vorbeiging, bis dass man erfährt, dass das süße Objekt des Begehrens dort wohnt. Er war in der U-Bahn, auf

Weitere Kostenlose Bücher