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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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wo die paar Stufen zum Gang hinaufführten … Ach, eigentlich konnte sie auch im Gang warten, dann sah es so aus, als sei sie nur zufällig vorbeigekommen …
    Man hörte das Außenschott auf- und zufahren. Das Signal sprang auf Rot, die Pumpe lief an. Tief durchatmen. Das Innenschott ging auf. Da, das war er. Nahm den Helm ab. Konnte er inzwischen schon ganz gut. Und der Anzug saß auch so, wie sie es ihm gezeigt hatte, obwohl es ein anderer war, ein neuer.
    Sein Blick ging umher. Suchte er nach ihr? Wie würde er sie ansehen? Ariana schluckte, schlang die Arme um den Körper.
    Jetzt hatte er sie entdeckt. Sie hielt die Luft an. Seine Augen … Sie leuchteten auf! Urs. Endlich. Er kam. Rannte. Unmöglich, stehen zu bleiben und noch länger zu warten … Sie rannte auch los, fiel ihm in die Arme, zwischen all den Leuten – egal, sollten sie doch schauen, sollten sie denken, was sie wollten! Ariana hielt Urs umschlungen. Nie wieder würde sie ihn loslassen. Und sollte er eines Tages in die Hände von Aliens geraten, würde sie ebenfalls losziehen und ihn befreien – wie Christine Faggan!
    Es war still im Büro des Präsidenten der Förderation der Staaten der Erde. Die Uhr zeigte kurz vor Mitternacht, die Vorhänge waren zugezogen und die Lampe auf dem Schreibtisch verbreitete einen warmen gelben Schein im Raum.
    Für gewöhnlich liebte Präsident Nayanar diese stillen Abendstunden. Es war die Zeit, in der er zum Nachdenken kam.
    Heute aber verursachte ihm die Ruhe ein ungutes Gefühl. Sie fühlte sich an wie die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Was natürlich vor allem mit dem Mann zusammenhing, den er ausnahmsweise zu dieser späten Stunde empfangen hatte.
    Adrian Malenkov-Smith, der Chef der Internationalen Polizei, war ein kleinwüchsiger, unauffälliger Mann, der leise sprach und die Angewohnheit hatte, dabei mit den Händen unablässig über seine Unterlagen zu fahren. Heute war diese Angewohnheit womöglich noch ausgeprägter, da er zum ersten Mal in dem Besuchersessel auf der anderen Seite des Schreibtischs saß: Er hatte mit George W. Carver seinen eigenen Vorgesetzten verhaften müssen, daher war es nun an ihm, dem Präsidenten Bericht zu erstatten.
    Er brachte schlechte Neuigkeiten, Nayanar war sich dessen sicher.
    »Die Situation auf dem Mars«, sagte Malenkov-Smith leise und fuhr mit den Fingern der rechten Hand die Oberseite seines Lesegeräts entlang, »ist gravierender als erwartet. Wir haben zwei voneinander unabhängige Spuren verfolgt. Die eine war eine anonyme Mail, die andere ein Foto, das uns Yules Whitehead geschickt hat.«
    Er zog einen Ausdruck des Fotos hervor und legte es vor Nayanar hin. Es zeigte eine Art großen, orangeroten Schraubverschluss mit einigen seltsamen Symbolen darauf.
    »Was ist das?«, fragte der Präsident.
    »Nach Aussage unserer Experten eine Verschlusskappe für Zünder von Nuklearwaffen.«
    Nayanar hatte das Gefühl, dass es auf einmal kälter wurde im Zimmer. »Nuklearwaffen?«
    Malenkov-Smith nickte sacht. »Diesen Verschluss hat Whitehead an Bord der SIEGMUND JÄHN gefunden. Wir haben daraufhin die Arsenale durchsucht und festgestellt, dass tatsächlich zwei Atombomben fehlen. Eine im Arsenal Nordamerika-7 und eine im Arsenal Kaukasus-2. Es handelt sich um zwei Kernwaffen mit einer Sprengkraft von je etwa zweihundertfünfzig Kilotonnen.«
    »Und das ist monatelang unentdeckt geblieben?«
    »Darauf bezog sich die anonyme Mail. Sie stammte von jemandem, der erklärt hat, im Auftrag ihm unbekannter Leute zwei Attrappen gebaut zu haben. Diese sind anstelle der gestohlenen Bomben eingelagert worden.«
    Präsident Nayanar faltete die Hände und schloss für einen Moment die Augen. »Diese verdammten Dinger«, stieß er hervor. »Man hätte sie schon längst allesamt in die Sonne werfen sollen.« Er machte die Augen wieder auf und sah sein Gegenüber an. »Heißt das, diese Terroristen können die blauen Türme also womöglich tatsächlich vernichten?«
    Malenkov-Smith neigte den schmalen Kopf. »Nach Aussagen der Wissenschaftler der Universität Brasilia ist das nicht auszuschließen.«

26
    Der Schlüssel
    »Das ist ein Albtraum«, sagte Pigrato.
    Niemand widersprach.
    Sie saßen im Kartenraum beisammen, dem traditionellen Versammlungsort für alle Angelegenheiten, die die Marssiedlung betrafen, obwohl die Eindringlinge gerade diesen Raum besonders schlimm zugerichtet hatten. Sie hatten die Scanner, Bildschirme und anderes technisches Gerät in Stücke geschlagen

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