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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Tasten durch. Wie schaltete man das Ding ein?
    Gar nicht. Der Helm hatte keine Energiezelle. Die Energieversorgung eines Raumanzugs erfolgte über den Tornister, in dem auch der Sauerstoff gespeichert war. Schlecht. Die Tornister steckten allesamt in den Ladestationen vor der Schleuse der SAGITTARIUS ALPHA .
    Aber, halt. In der Raumfahrt legte man lebenswichtige Systeme immer doppelt an. Hastig zerrte Urs den Anzug aus dem Fach. Bingo. Am Gürtel gab es noch eine zweite Energiezelle. Eine kleine, für Notfälle. Alles, was er tun musste, war, den Raumanzug komplett anzulegen.
    Das war, fiel ihm ein, noch aus einem anderen Grund unumgänglich: Im Anzug war auch die Antenne des Kommunikationssystems. Ein schmaler Streifen aus einem speziellen Metall, der vom Halsring über den Rücken bis hinab in das rechte Bein führte. Ariana hatte ihm das mal erklärt.
    Es war ihm ohnehin unmöglich, nicht an Ariana zu denken, wann immer er einen Raumanzug anlegte. Sie hatte ihm beigebracht, wie man damit umging; wie man ihn richtig einstellte und so weiter. Das Verlangen, sie wiederzusehen, ihre Stimme zu hören, wurde schier übermächtig, als er den Helm aufsetzte und einrasten ließ.
    Der Check zeigte Rot. Klar, ohne Tornister. Und verflixt, er hatte gedacht, er würde durch die offenen Anschlüsse auf dem Rücken Luft kriegen! Aber er kriegte keine; da gingen sofort irgendwelche Ventile zu, so wie der Strom floss … Wahrscheinlich eine Sicherheitsmaßnahme, die für Notfälle gedacht und zweifellos sinnvoll war, jetzt gerade aber überflüssig wie nur was …
    Egal. Musste er eben schnell machen. Urs hob den linken Arm mit den Tastenfeldern der Steuerung am Handgelenk, tippte Arianas Nummer ein. Die Luft im Helm wurde schon stickig, aber er hörte das Rufzeichen! Er war im Telefonnetz der Marssiedlung!
    »Ja?«
    Arianas Stimme! »Ich bin’s!«, rief er hastig. »Urs! Warte! Lass mich erklären, ich hab nur ganz wenig Zeit …«
    Ein paar Minuten später sahen die Marssiedler, damit beschäftigt, die Trümmer und den Unrat zusammenzukehren, den ihnen die Männer Eikangers beschert hatten, Ariana DeJones die Main Street hinabrennen wie von Furien gehetzt. Wild ihren Kommunikator schwenkend und mit halsbrecherisch weiten Sprüngen nahm sie die Treppe in die Obere Station in Angriff und schrie dabei immer wieder: »Sie kommen! Sie kommen!«
    An Bord der SAGITTARIUS ALPHA riss sich derweil Urs Pigrato den Raumhelm vom Kopf und schnappte, schweißgebadet, nach Luft.
    Und lachte.
    Elinn hätte nie gedacht, dass sie sich einmal freuen würde, Mr Pigratos Stimme zu hören. Ein Bild kam nicht, es war nur eine Telefonverbindung. Und die ersten paar Minuten redeten alle nur durcheinander.
    Schließlich kehrte etwas Ruhe ein. Yules Whitehead erklärte die Sache mit dem Antrieb, der der SAGITTARIUS ALPHA erlaubt hatte, zum Mars zu gelangen. Und dann erfuhren sie zu Elinns Entsetzen, dass die Marssiedlung von drei anderen Raumschiffen überfallen worden war.
    »Warten Sie einen Moment«, sagte Mr Whitehead zwischendrin mit besorgter Miene. »Elinn sitzt hier neben mir.« Er ließ sich einen Kopfhörer geben und von da ab bekam sie von dem Gespräch mit dem Mars nur noch das mit, was der Milliardär sagte. Und der sagte nur Sachen wie »Mmhm«, »Ja« und »Verstehe«.
    Unmittelbar darauf rief Whitehead die Besatzung in der Kantine zusammen und erzählte, was passiert war. Dass man Dad gefunden hatte, dass er noch lebte und was er über die Aliens und ihre Geschichte erzählt hatte. Dass die Siedlung in den Händen von Terroristen gewesen sei, aber hatte befreit werden können; dass diese Leute aber immer noch den Löwenkopf in ihrer Gewalt hatten – und Mom!
    Erst als Carl sie in den Arm nahm, merkte Elinn, dass sie schluchzte. Ihre Wangen waren nass von Tränen und der Strom wollte gar nicht wieder aufhören.
    »Schon gut«, murmelte ihr Bruder. »Das wird alles gut ausgehen, du wirst sehen.«
    Elinn presste ihr Gesicht an seine Brust, während ein entsetzliches Gefühl ihr Herz zu erdrücken schien. Er verstand nicht. Er würde es auch nicht verstehen. Sie konnte es ihm auch unmöglich sagen. Niemandem.
    Ja, sie war glücklich, dass Dad noch lebte, dass er zurück war, dass sie ihn wiedersehen würde. Unfassbar glücklich. Ja, sie war entsetzt bis an den Grund ihrer Seele, dass Mom in der Gewalt von Verbrechern war, die damit drohten, ihr etwas anzutun. Ja. All das tobte in ihr, zerriss sie in zwei Hälften.
    Aber da war noch etwas

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