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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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auf den Gängen, die unangenehmen Gerüche, die eingeschlagenen Türen und Einschusslöcher in den Wänden … Es erinnerte ihn an die Slums von Genf, die Gegenden auf der anderen Seite des Bahnhofs, die man besser mied.
    Er verstand auch nicht alles, was Ariana ihm erzählte. Terroristen hatten die Siedlung überfallen, das war klar und Ariana hatte sie wieder vertrieben. Oder so.
    »Vor dir muss man sich ja in Acht nehmen«, meinte er.
    Worauf Ariana lachte. »Merk’s dir nur gut!«
    Inzwischen saßen die übrig gebliebenen Weltraumpiraten am Löwenkopf und hielten unter anderem die Mutter von Carl und Elinn als Geisel. Sein Dad und all die anderen Leute, die in der Marssiedlung das Sagen hatten, hasteten fortwährend umher und trafen sich mit hochwichtigen Mienen zu vertraulichen Besprechungen. Draußen bugsierten sie eines der Shuttle mit acht Rovern Zentimeter für Zentimeter durch die Landschaft. Aufregung in allen Gängen, dass es einem die Härchen auf den Armen aufstellte.
    Ihm war das gerade alles zu viel. Hauptsache, er und Ariana waren wieder zusammen, und wenn sie ihm jetzt noch zugehört hätte, damit er ihr alles erzählen konnte, wie es wirklich gewesen war auf der Erde und während des Fluges zum Mars, dann wäre er völlig zufrieden gewesen. Aber sie hörte ihm nicht zu, erzählte stattdessen in einem fort von ihren eigenen Abenteuern und von einer geplanten Expedition mit dem Shuttle der SAGITTARIUS ALPHA . »Wir sollen alle mit«, rief sie aufgeregt, emsig dabei, ihren Raumanzug zu säubern. »Du auch«, fügte sie hinzu und wedelte mit den Händen in Richtung der Aufladestationen. »Komm, mach deinen Anzug fertig. Es kann jeden Moment losgehen!«
    Urs wusste nicht, wie ihm geschah. Und dann kreuzte auch noch Dad auf. Bleich, sorgenvolles Gesicht – richtig alt sah er aus. »Pass gut auf dich auf«, brummelte er, während er und Ariana sich wie zwei Verschwörer zunickten. Was sollte das denn nun wieder? Hatte er etwas verpasst?
    Er kam nicht dazu nachzufragen. Die Faggan-Geschwister tauchten auf, Carl so ernst wie noch nie, Elinn voll fiebriger Erwartung. Ronny sei schon im Shuttle, verkündete sie. Anscheinend wussten alle, um was es hier ging, nur er nicht.
    »Ich muss dann mal wieder«, sagte Dad und verdrückte sich, dafür kamen Dr. Spencer, Professor Caphurna mit zwei Assistenten und Wim Van Leer, der Journalist, der dem Professor die Kameras zeigte, die er dabeihatte, und ankündigte, er wolle sie vor Ort installieren.
    »Tun Sie das«, nickte Caphurna hoheitsvoll und griff sich seinen Raumanzug aus der Ladestation.
    Gleich darauf rasten sie mit dem letzten verfügbaren Rover los. Das Shuttle der SAGITTARIUS ALPHA war kleiner und schlanker als die alten Mars-Shuttles, von deren dickbäuchigen Hüllen der Lack immer mehr abplatzte, und es erstrahlte in leuchtendem Weiß. »Bitte so schnell wie möglich an Bord kommen«, drängte die Stimme Yules Whiteheads in ihren Kopfhörern, als sie ausstiegen. »Wir haben in den kommenden drei Stunden optimale Funkabdeckung sowohl für das Capri Chasma als auch für die Cydonia-Region. Das kommt so schnell nicht wieder.«
    Sie starteten, kaum dass Urs saß und sein Gurt eingerastet war. Puh! Nach oben, das war doch noch mal etwas anderes, als aus dem Orbit herunterzukommen. So musste sich eine Kanonenkugel fühlen, während sie abgefeuert wurde …
    »Ziemlich eindrucksvoll, das Shuttle«, hörte er Dr. Spencer sagen. »Wesentlich schneller als unsere. Aber klein. Die Siedlung könnte man damit nicht evakuieren.«
    »Wieso nicht?«, fragte Van Leer. Seiner Stimme merkte man den Druck der Beschleunigung an.
    »Kein Laderaum. Wie wollen Sie da Lebensmittel und so weiter mitnehmen?«
    Urs blinzelte. Die Siedlung evakuieren? Wovon um alles in der Welt redeten die?
    Kaum gestartet, nach ein paar Augenblicken schwereloser Leichtigkeit, während derer Van Leer unablässig schimpfte, weil ihm eine seiner Kameras entwischt war und immer ein paar Zentimeter außerhalb seiner Reichweite vor seinen Fingerspitzen herumtanzte, setzte das Shuttle schon wieder zur Landung an. Lange Schatten lagen über der Landschaft, auf die sich das Fluggerät herabsenkte. Sie setzten auf, das Triebwerk verstummte und dann knallte und ruckelte es noch ein paar Mal, ehe die Maschine zur Ruhe kam.
    »Das waren Steine, die unter den Landebeinen zerbrochen sind«, erklärte Ariana.
    »Ach so. Klar«, sagte Urs. Hatte er so ausgesehen, als habe ihm das einen Schrecken eingejagt? Er

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