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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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geschlossen. Der Meteoriteneinschlag, der die südliche Seite weggefegt hat, muss jünger sein. Und auch der Tafelberg muss sich später gehoben haben.«
    Pigrato fiel einen Moment lang das Atmen schwer. »Mit anderen Worten: Wer immer das Löwenkopf-Artefakt hervorgebracht hat, wusste, wie das Gelände um die Türme heute aussieht. Das ist logisch, oder?«
    »Ja. Ich fürchte, das ist logisch.« Faggan verzog das Gesicht, als hätte er in etwas Saures gebissen. »Und ich ahne, worauf du hinauswillst.«
    »Es können nur die Aliens gewesen sein. Die Falaner.«
    »Tom«, sagte James Faggan und versuchte, sich aufzurichten, »auf keinen Fall dürfen wir vorschnell handeln. Ja, ich gebe zu, es sieht im Moment so aus, als hätten die Falaner irgendwie in die Sache eingegriffen. Aber vielleicht war es auch anders. Die Falaner schlafen , Tom, verstehst du? Man übersteht nicht eine Million Jahre im Wachtraum. Man würde verrückt werden.«
    »Aber du hast gesagt, du hättest eine Präsenz gespürt, eine Art kollektives Bewusstsein der Falaner …«
    »So kam es mir vor. Aber mir kam viel anders vor, als es in Wirklichkeit gewesen ist, das wissen wir doch inzwischen. Genauso gut kann es sein, dass das, mit dem ich in Verbindung stand, einfach eine Art KI war. Die Steuereinheit der Roboter. Eine intelligente Maschine, die über die Schläfer wacht. Nichts weiter.«
    Pigrato saß vorgebeugt da, die Ellbogen auf die Knie gestützt, die Hände gefaltet. Auf diese Hände hinabschauend sagte er: »Im Grunde ist es ganz einfach herauszufinden, ob Elinn recht hat. Wenn das Artefakt ein Schlüssel ist, muss er den Zugang zur Station öffnen. Und wenn es der Schlüssel ist, muss er die Aliens aufwecken. Alles, was wir zu tun brauchen, ist, in Whiteheads Shuttle zu steigen, hinzufliegen und es zu probieren.«
    »Wenn die Falaner aufgeweckt werden, können sie nicht mehr in ihren Schlaf zurückkehren«, sagte Faggan eindringlich. »Denk daran.«
    »Es kann ihnen nicht egal sein, wenn die blauen Türme zerstört werden. Vielleicht haben sie die Möglichkeit, es zu verhindern.«
    »Und wenn nicht? Selbst wenn die Türme zerstört werden sollten – wenn die Falaner weiterschlafen, bleibt die Chance, dass eines Tages ein Raumschiff ihres Volkes kommt und sie holt. Das kann in tausend Jahren sein oder in hunderttausend … egal. Aber wenn wir sie jetzt wecken und alles war ein Irrtum, verurteilen wir sie damit zum Tode.«
    »Und wenn sie tatsächlich nach uns gerufen haben?«
    »Das kannst du nicht wissen. Es kann auch die Steuereinheit gewesen sein. Und die darf die Schläfer definitiv nicht aus eigenem Ermessen wecken.« James Faggan ließ sich in die Kissen zurücksinken. »Wir überlassen unseren KIs schließlich auch keine lebenswichtigen Entscheidungen.«
    Pigrato lehnte sich seufzend zurück. »Das ist das Stichwort. Entscheidungen. Yin Chi hat mir die Entscheidung in dieser Sache übertragen. Was rätst du mir?«
    »Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«
    »Deine Tochter dagegen sagt, die Aliens rufen uns um Hilfe.« Pigrato hielt inne, betrachtete das blasse Gesicht des Mannes in dem Krankenbett und staunte wieder einmal darüber, auf welchen verschlungenen Wegen sie das Schicksal hier wieder zusammengeführt hatte. »Wenn ich die Ereignisse der letzten Monate überdenke, kann ich nicht umhin festzustellen, dass sie in solchen Dingen immer recht behalten hat.«
    James Faggan sah ihn an. »Wieso fragst du? Du hast deine Entscheidung schon getroffen.«
    »Ja«, sagte Pigrato. »Wir werden es versuchen.«

27
    Begrüßungsgesänge
    Eikanger sah in das Loch am Fuß des Turms hinab. Das ging ihm alles viel zu langsam. Etwas über anderthalb Meter durchmaß es an seiner breitesten Stelle und wie tief hatten die Männer mit ihren Bohrern, Fräsen und sonstigen Geräten es bis jetzt geschafft? Vier Meter sagten sie, aber für ihn sah das höchstens aus wie drei Meter, verdammt noch mal.
    »Es kann doch nicht so schwer sein, zwei Löcher in den Boden zu graben«, knurrte er. Die Sonne senkte sich schon im Westen, der Boden des Lochs lag bereits im Schatten des Turms. »Ich habe das Gefühl, dass Sie mich sabotieren. Und das ist ein Gefühl, das ich nicht lange ertrage, das sage ich Ihnen gleich.«
    »Haben Sie denn schon mal in einem Raumanzug schwere körperliche Arbeit verrichtet?«, erwiderte der Mann unerschrocken, den er angeraunzt hatte. Er hieß Sean O’Flaherty, war der Leiter des Forschungslagers gewesen, bis sie gekommen und das

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