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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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sehen, stehende Bilder, bewegte Bilder … Sie kommen aus den Tiefen der Milchstraße, aus einem großen Reich, das viele bewohnte Planeten umfasst – glaube ich zumindest. Ich habe Welten gesehen, die rote und gelbe Sonnen umkreisten, Raumschiffe, Raumstationen … und Dinge, für die wir keine Begriffe haben. Sie sind uns sehr fremd, auf eine Weise, und auf eine andere auch wieder nicht …«
    »Haben sie einen Namen?«
    »Einen Namen? Nicht in unserem Sinne. Ich weiß nicht, wie sie sich verständigen, ob sie überhaupt eine Sprache haben, die wir verstehen können. Und Namen? Ich hatte ja alle Namen vergessen. Erst, als mir wieder einfiel, dass es so etwas wie Namen gibt, habe ich überhaupt angefangen, nach einem Namen für sie zu suchen …« Er machte eine schwach wirkende Bewegung mit der Hand. »Da war ein Planet, zu dem ich das Wort Fala gehört habe. Ich glaube, das ist ihre Heimat; die Welt, von der sie stammen.«
    »Falaner also«, schlussfolgerte Pigrato. »Weil wir sie ja irgendwie nennen müssen.«
    James Faggan schien das nicht gehört zu haben. »Sie sind Forscher. Bereisen das Universum, um es zu erkunden. Sie sind in unser Sonnensystem gekommen und haben unsere Vorfahren entdeckt, die Frühmenschen vor einer Million Jahre oder noch eher. Sie haben sich auf dem Mars eingerichtet, um die Vorgänge auf der Erde nicht zu stören, und dann haben sie uns beobachtet. Sie wollten nicht eingreifen, versteht ihr? Sie wollten nur beobachten, uns zusehen. Aber dann«, fuhr er fort und musste erst einmal ausgiebig husten, »dann sind Wesen einer anderen raumfahrenden Spezies aufgetaucht. Räuberische Wesen.«
    Kollektives Nach-Luft-Schnappen. Ausgerechnet in diesem Moment röhrte ein Aggregat tief im Inneren des Shuttles auf, um mit einem fast komischen Quietschlaut wieder zu verstummen. Gleich darauf ging die Luke im Boden wieder auf, Zhao Bai kam – schon im Raumanzug – heraufgeklettert und stieg mit besorgtem Blick in die Pilotenkanzel.
    Faggan ließ sich nicht stören, schien es kaum zu bemerken. »Diese Wesen sahen ganz harmlos aus«, fuhr er hitzig fort. »Wie Teddybären, nicht einmal einen Meter groß, pelzig, mit lustigen Büschelohren … Aber es waren Räuber und sie hatten es auf die Menschen abgesehen. Sie sind mit kleinen, hässlich knolligen Raumschiffen auf der Erde gelandet, um die Menschen zu ernten.«
    »Zu ernten?«, keuchte jemand.
    »Wieso die Menschen?«, fragte Pigrato. Nicht, dass er James Faggan unterstellen wollte, dass dieser ihnen einen Teddybären aufbinden wollte, aber es mochte ja sein, dass er in seiner Trance das eine oder andere falsch verstanden hatte. »Es gab damals doch sicher jede Menge andere Lebewesen auf der Erde, an denen mehr dran war.«
    »Es ging ihnen nicht um Fleisch. Sie waren auf irgendetwas aus – ein Sekret, ein Hormon, ein Enzym –, das es nur in Gehirnen gibt. Und nur in bestimmten Gehirnen. In intelligenten Gehirnen.« Ein Schauder überlief den abgemagerten Mann. »Ich erinnere mich an ein Bild, wie ein paar dieser Wesen über einen völlig verängstigten Frühmenschen herfallen … wie sie ihm den Schädel spalten, das Gehirn herausreißen, mit bloßen Händen … Sie hätten uns Menschen ausgerottet, wenn die Falaner nicht gewesen wären. Die Falaner haben uns verteidigt. Sie haben –«
    Mitten im Satz fielen ihm die Augen zu und er sank zurück in einen tiefen, erschöpften Schlaf.
    Pigrato sah den Schlafenden an, erfüllt von fassungslosem Staunen. »Also, ich muss zugeben, dass ich … Ja?«, wandte er sich Zhao Bai zu, der eben wieder hereingekommen und auf ihn zugetreten war.
    »Mister Pigrato«, sagte der Techniker, »könnten Sie vielleicht die Zeit erübrigen, kurz ins Cockpit zu kommen und sich etwas anzusehen? Ich glaube, es ist wichtig.«
    »Etwas an dem Anruf von Yin Chi hat mir keine Ruhe gelassen«, erklärte Zhao Bai und fingerte nervös an der Steuerung der Kommunikationsanlage herum. »Ich habe mir erlaubt, mir die Aufzeichnung noch einmal anzusehen.«
    Pigrato runzelte die Stirn. Sie waren zu dritt im Cockpit, Zhao, Knight und er. Nun beugte er sich zurück und schloss die Luke zum Passagierraum, wo die anderen um den schlafenden James Faggan versammelt saßen. Unnötig, vorzeitig Unruhe zu verbreiten. »Und?«
    »Ich glaube, dass Yin Chi uns etwas anderes sagen wollte als das, was er uns gesagt hat.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Zhao ließ die Aufzeichnungen laufen. »Darf ich fragen, ob Sie mit Mister Yins Gewohnheit vertraut

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